Gartenbesitzern sind sie ein Dorn im Auge: Kleine Erdhügel und mysteriöse Spuren, die plötzlich auf dem Rasen und in Blumenbeeten auftauchen und die mühsame Gartenarbeit zunichtemachen. Sie sind ein sicheres Anzeichen dafür, dass sich ein ungebetener Gast im Garten niedergelassen hat. Um diesen mit geeigneten Mitteln zum Auszug zu bewegen, ist es wichtig zu wissen, ob es sich um einen Maulwurf oder eine Wühlmaus handelt. Lesen Sie, wie Sie den Unterschied erkennen, warum dies auch aus finanzieller Sicht wichtig ist und welche Methoden sich dazu am besten eignen.
Maulwurf und Wühlmaus vertreiben: Darum ist es wichtig, den Unterschied zu kennen
Wer als leidenschaftlicher Gärtner die unschönen Erdhügel im Garten erblickt, möchte den Verursacher am liebsten direkt vertreiben. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, denn im Gegensatz zur Wühlmaus steht der Maulwurf unter strengem Naturschutz. Wer den blinden Tunnelgräber auf eigene Faust fängt, verletzt oder gar tötet, muss mit einem Bußgeld rechnen. Dieses kann abhängig vom jeweiligen Bundesland bis zu 50.000 Euro betragen. Deshalb ist es wichtig, die beiden Gartenbewohner sicher an ihren typischen Spuren zu erkennen und beim Vertreiben schonend vorzugehen.
Erdhaufen im Garten: Ist ein Maulwurf oder eine Wühlmaus der Übeltäter?
Das wohl sicherste Anzeichen dafür, dass ein Maulwurf oder eine Wühlmaus in Ihrem Garten sein bzw. ihr Unwesen treibt, sind die typischen Hügel. Sie entstehen, wenn die Gartenbewohner den Aushub ihrer oft komplexen unterirdischen Gänge in Tunnelbauer-Manier an die Oberfläche befördern. Doch Hügel ist nicht gleich Hügel, denn bei genauem Hinsehen finden sich bei dem Erdauswurf Hinweise, die ihren Verursacher verraten.
Wie sich Gänge und Hügel unterscheiden
Die Hügel von Maulwürfen besitzen häufig keinen oder aber einen mittig angelegten Eingang. Bei Wühlmäusen findet sich dieser Zugang zum Gangsystem hingegen meist am Rand des Haufens. Einen weiteren Hinweis liefert die Erde des Hügels selbst: Ist diese deutlich sichtbar mit Pflanzen- und Wurzelresten versetzt, handelt es sich mit großer Sicherheit um das Werk einer Wühlmaus. Die Nagetiere sind dafür bekannt, auf ihrem Weg durch den Garten Gehölze, Gemüse wie Karotten und Tulpenzwiebeln anzunagen und so für ein ausgeprägtes Schadbild zu sorgen. Maulwürfe sind hingegen, anders als häufig angenommen, keine Nager, sondern Insektenfresser und stellen somit keine Gefahr für Pflanzen dar.
Nicht zuletzt weisen Spuren im Rasen auf Wühlmäuse hin. Sie entstehen durch die nahe (nur etwa 5 bis 30 cm) an der Oberfläche gegrabenen Gänge, die schon beim Betreten des Rasens einbrechen. Dieses Gangsystem, das für die sichtbaren Spuren im Rasen verantwortlich ist, kann eine Länge von bis zu 80 Metern erreichen und unzählige Abzweigungen zu Kammern mit Nestern und Vorräten enthalten.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Besonderheiten, anhand derer sich Maulwürfe bzw. Wühlmäuse verraten:
- Erdhügel von Wühlmäusen sind deutlich kleiner als die von Maulwürfen
- Maulwurfshügel sind gleichmäßiger und stabiler als die Werke von Wühlmäusen
- Das Gangsystem von Maulwürfen ist breit- oder queroval, das von Nagern hochoval
Verwühlprobe sorgt für hundertprozentige Sicherheit
Bevor Sie den ungebetenen Gast vertreiben, sollten Sie zur Sicherheit noch eine sogenannte Verwühlprobe durchführen. Hierzu legen Sie mit einem Spaten ein Stück (etwa 30 cm lang) des Gangsystems frei. Sind die Gänge nach 24 Stunden wieder verschlossen bzw. „verwühlt“, handelt es sich zu 100 % um eine Wühlmaus, die in Ihrem Garten ihr Unwesen treibt. Ein Maulwurf gräbt im Unterschied dazu einfach eine neue Röhre unterhalb der geöffneten Gänge. Bleibt der freigelegte Gang also auch 24 Stunden nach dem Öffnen unangetastet, können sich mit Sicherheit davon ausgehen, dass es sich um das Werk eines Maulwurfs handelt.
Gut zu wissen: Auch wenn die Hügel so manchen Gartenbesitzer stören, ist ein Maulwurf im Garten durchaus nützlich und ein Zeichen dafür, dass die Erde gesund und reich an Kleinstlebewesen ist. Wer den Maulwurf dennoch vertreiben möchte, sollte es mit schonenden akustischen Hilfsmitteln oder Gerüchen versuchen, die die Tiere zum Abzug bewegen. Bei Wühlmäusen ist hingegen schnelles Handeln sinnvoll. Denn die Nager richten nicht nur große Schäden an Pflanzen an, sondern können über ihren Kot auch Krankheiten übertragen und sich rasant vermehren.