Es könnte so schön sein: Die Sonne scheint, ein gedeckter Tisch wartet – doch die schwarz-gelben Lästlinge stören die Idylle. Dabei lassen sich Wespen mit ein paar ganz einfachen Mitteln vertreiben. Welche das sind, welche Hausmittel wirklich helfen und warum Sie Wespen nicht töten sollten.
Wespen fühlen sich durch den Geruch von Fleisch und Süßem magisch angezogen. Ein Grillfest oder Eis im Garten und schnell machen sich die fliegenden Störenfriede breit. Dabei lösen die zur Gattung der Hautflügler gehörenden Insekten bei den meisten Menschen Unbehagen bis hin zu Panik aus. Tatsächlich ist ein Wespenstich äußerst schmerzhaft. Damit es erst gar nicht so weit kommt, hier die wichtigsten Verhaltensregeln und Mittel, wie sich Wespen fernhalten lassen.
Wespenabwehr: Wichtige Verhaltensregeln
Nähern sich die gestreiften Fluginsekten, bekommen es viele Menschen mit der Angst zu tun, wedeln wild mit den Armen oder schlagen um sich. Damit vertreiben sie die Tiere jedoch nicht, sondern machen sie aggressiv. Darauf sollten Sie achten:
- Ruhe bewahren: Wespen haben kein Interesse zu stechen, wenn sie keine Gefahr sehen. Hektische Bewegungen machen sie jedoch aggressiv.
- Nicht anpusten: Auch das Kohlendioxid im menschlichen Atem macht die Tiere aggressiv und sollte tunlichst vermieden werden.
- Lebensmittel abdecken: Um die Lästlinge in schwarz-gelb erst gar nicht anzulocken, ist es ratsam, Lebensmittel abzudecken. Das gilt vor allem für Fleisch und Süßspeisen.
- Getränke verschließen: Auch Säfte, Bier und Limonaden rufen die Tiere auf den Plan. Verschließen Sie diese, wenn Sie nicht trinken. Inspizieren Sie den Trinkbehälter außerdem gründlich, bevor Sie ihn zum Mund führen. So vermeiden Sie, dass Sie eines der Tiere verschlucken.
- Auf bunte Kleidung verzichten: Auf bunte Kleidung fliegen Wespen wortwörtlich. Auch möglichst dezente Tischdekoration kann verhindern, die Plagegeister auf Sie aufmerksam zu machen.
- Parfüm und Deo vermeiden: Auch Duftstoffe haben eine anziehende Wirkung auf Wespen. Diese sind in Cremes, Deos und Parfüm enthalten. Auch in Holzmöbelpolitur kommen sie vor.
- Obst aufsammeln: Sammeln Sie Fallobst und Beeren auf, denn auch sie locken die Fluginsekten magisch an.
- Mund abwischen: Achten Sie bei Kindern darauf, dass sich keine Essensrückstände am Mund befinden.
- Weglocken: Sie können Wespen fernhalten, indem sie ihnen anderswo eine attraktivere Nahrungsquelle bieten. Platzieren Sie ein Schälchen mit Saft oder reifen Früchten an einer Stelle möglichst weit entfernt. Auch Zucker und Essig eignen sich als Lockmittel.
Tipp: Ist eine Wespe erst einmal auf Speisen und Getränke aufmerksam geworden, informiert sie ihre Artgenossen und es werden schnell mehr. Es gilt somit, die erste Wespe so lange wie möglich fernzuhalten.
Mittel und Hausmittel gegen Wespen: Was hilft und was nicht
Trotz aller Vorkehrungen: Stören Wespen das Grillfest, gilt es, diese möglichst effektiv zu vertreiben. Dazu gibt es eine ganze Reihe an Mitteln und Hausmitteln. Bevor wir diese einmal genauer unter die Lupe nehmen, noch eine wichtige Information vorab.
Wespen töten ist verboten
Ein Großteil der über 10.000 Wespenarten weltweit steht unter Artenschutz. So auch die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe. Das sind genau die Arten, die sich durch den Geruch von Fleisch und Süßem anlocken lassen.
Je nach Bundesland drohen für das Töten von Wespen Bußgelder von bis zu 50.000 Euro. Ausgenommen von Strafen sind Allergiker, die in einer Notsituation handeln.
Wespen sind wichtig
Ohnehin besteht kein Grund, die fliegenden Lästlinge zu töten. Zumal sie als Bestäuber von Pflanzen eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen. Außerdem jagen sie Mücken und Fliegen und halten so Schädlinge aus Haus und Garten fern.
Wespenfallen
Auch das Bekämpfen der Tiere mit speziellen Wespenfallen ist verboten. Laut Paragraf 39 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) gilt: “Wespen mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu töten ist verboten”. Auch wenn der Kauf erlaubt ist, ist das Einsetzen von Wespenfallen demnach verboten. Das gilt auch für selbst gebaute Fallen.
Wespensprays
Einige Supermärkte, Gartencenter und Baumärkte vertreiben spezielle Sprays, mit denen sich Wespen bekämpfen lassen. Diese enthalten Insektizide, also chemische Wirkstoffe, die die Insekten abschrecken oder sogar töten können. Auch wenn sie frei im Handel erhältlich sind und viele Anwender es nicht wissen: Da Wespen unter Naturschutz stehen, ist auch die Anwendung von Sprays verboten.
Sprühflasche mit Wasser
Füllen Sie ganz normales Leitungswasser in eine Sprühflasche. Sprühen Sie nun das Wasser auf die Tiere. Mit diesem Trick simulieren Sie Regen, der dazu führt, dass sich die Insekten in ihre Nester zurückziehen. Ein Mittel, das gleichermaßen effektiv wie ökologisch ist.
Basilikum und Knoblauch
Wespen lassen sich mit bestimmten Gerüchen vertreiben. Dazu zählen vor allem Basilikum und Knoblauch. Eine Basilikum-Pflanze auf dem Tisch und ein Schälchen mit Knoblauchzehen können hier wahre Wunder bieten und dienen als gute Ergänzung zum Grillbuffet.
Ätherische Öle: Minze, Zitrone und Lavendel
Auch bestimmte ätherische Öle meiden die fliegenden Unruhestifter, allen voran Nelken-, Zitronen-, Minz- oder Lavendelöl. Diese lassen sich auf Wollbällchen oder Wattepads träufeln und an strategisch wichtigen Punkten zur Wespenabwehr platzieren.
Duftgeranien
Die Duftgeranie ist eine weitere Pflanze, mit der sich Wespen im Garten loswerden lassen. Aufgrund des intensiven Geruches ihrer Blüten ist sie bei Gärtnern sehr beliebt. Positiver Nebeneffekt: Der starke Duft irritiert die Fluginsekten, sodass sie sich fernhalten.
Räucherstäbchen
Ein weiteres schonendes Mittel zur Vertreibung von Wespen bieten Räucherstäbchen, die nach Weihrauch oder Lavendel duften. Einmal angezündet, sondern sie Duftstoffe ab, die die schwarz-gelben Lästlinge vertreiben.
Achtung Mythos: Diese Mittel helfen nicht
Neben hilfreichen Mitteln und Hausmitteln tauchen auch immer wieder Empfehlungen auf, für die es keinerlei Belege gibt. Die folgenden Bekämpfungsmittel gehören in das Reich der Mythen.
- Kupfermünzen: Angeblich mögen die Wespen den Geruch von Kupfer nicht. Für diese Annahme gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Belege.
- Kaffeepulver anzünden: Das Anzünden von Kaffeepulver als Mittel gegen die Lästlinge ist ebenso umstritten. Auch hier gibt es keine Belege.
- Papierbälle: Papierbälle sollen ein Wespennest simulieren. Das soll dazu führen, dass Wespen annehmen, dass ein Platz bereits durch einen anderen Stamm belegt ist und ihn meiden. Diese Theorie gilt heute als widerlegt.
Fazit
Für die Bekämpfung von Wespen gibt es einige Produkte wie Wespenfallen oder Wespenabwehrsprays. Auch wenn diese frei verkäuflich sind, ist deren Anwendung verboten. So stehen Wespen unter Naturschutz.
Als ökologische und tierschonende Alternative bieten sich einige Hausmittel an. Auch wenn diese keine Garantie bieten, so ist deren Wirksamkeit durchaus belegt. Gerade, wenn sich die Nahrungsquelle als äußerst attraktiv erweist, lassen sich die Insekten durch Hausmittel allerdings kaum abschrecken. Hier ist es wichtig, einige Vorkehrungen zu treffen, damit Sie gar nicht erst ins Visier der fliegenden Plagegeister gelangen. Dazu zählt das Abdecken von Speisen ebenso wie der Verzicht auf bunte Tischdeko.
Haben Sie ein Wespennest entdeckt?
Eine andere Situation bietet sich, wenn Sie an Ihrem Haus oder in Ihrem Garten ein Wespennest entdecken. Hier empfehlen wir, die örtliche Behörde für Umweltschutz oder einen Schädlingsbekämpfer zu kontaktieren.