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Waschbär vertreiben und Spuren erkennen, Mittel und Hausmittel

Waschbär

Die emsigen Kleinbären fallen über Mülltonnen her, machen sich in Gärten breit und nisten sich auf Dachböden ein. Dabei sind Waschbären nicht nur lästig, sondern können auch Krankheiten übertragen. Wie sich Waschbären vertreiben lassen, welche Spuren auf die Tiere hindeuten und welche Produkte und Hausmittel helfen. 

Ursprünglich stammen Waschbären aus Nordamerika. Nach Deutschland eingeführt wurden sie wegen ihres Fells. Letzteres kam vor allem bei der Herstellung von Pelzen zum Einsatz. Durch Bombenangriffe während des Zweiten Weltkriegs soll vor allem im Großraum Berlin eine größere Menge der Kleinbären aus ihren Gehegen entkommen sein. Darüber hinaus wurden Tiere bewusst freigelassen, um sie hier für Jagdzwecke anzusiedeln. Heute gibt es Schätzungen zufolge mehr als eine Millionen Tiere, die teilweise erhebliche Schäden verursachen. 

Steckbrief

Waschbären sind dämmerungs- und nachtaktiv. Als Allesfresser machen sie sich gerne über den Hausmüll her. Auch Obstbäume können anziehend wirken auf die Kleinbären mit dem buschigen Schwanz.

MerkmalAusprägung
Größe40 und 70 cm
Gewicht4 und 12 kg
FellDas Fell ist dicht und weich. Farblich dominiert grau mit einigen schwarzen Haaren. Um die Augen haben sie die kennzeichnende schwarze Maske.

Spuren erkennen

Waschbär im Garten
Auf der Suche nach Larven und Insekten zerwühlen Waschbären häufig den Rasen

Auch wenn Waschbären als nicht besonders scheu gelten, bekommen Betroffene die Tiere nicht immer selbst zu Gesicht. Hier sind es dann bestimmte Anzeichen rund um Haus und Garten, die auf einen Befall hindeuten. Auf folgende Spuren gilt es zu achten: 

  • Aufgewühlte Grasnarben: Waschbären haben einen ausgezeichneten Geruch- und Tastsinn. Damit tasten sie die Rasenfläche nach Insekten und Larven ab und zerwühlen sie, wenn sie etwas Essbares gefunden haben. 
  • Beschädigte oder umgekippte Mülltonnen: Einer der häufigsten Gründe für das Ansiedeln der neugierigen Bärchen sind leicht zugängliche Lebensmittelabfälle. Um an diese zu gelangen, beschädigen sie Mülltonnen oder werfen sie um. 
  • Geplünderte Ernten: Verlieren die Obstbäume im Garten über Nacht ihre Früchte, kann das ebenfalls die Spur eines Waschbärs sein. In der Landwirtschaft können die Kleinbären erhebliche Schäden verursachen. 
  • Schäden am Gebäude: Neben Baumhöhlen nutzen die Tiere vor allem auch Dachböden als Rückzugsort und Platz für ihre Nester. Um sich Zugang zu verschaffen, entfernen sie beispielsweise Dachpfannen und Schindeln und zerkratzen die Innenverkleidung. Teile der Dämmung kommen auch gerne zum Bau von Nestern zum Einsatz.
  • Geräusche: Das Treiben der Tiere beispielsweise auf dem Dachboden macht sich durch nächtliche Geräusche bemerkbar. Achtung: Hierbei könnte es sich auch um Marder oder Ratten handeln.
  • Kot- und Urinspuren: Auch Ausscheidungen der Tiere sind ein häufiges Anzeichen für einen Befall. 

Waschbären vertreiben: Prävention statt Bekämpfung

Ein Waschbär frisst einen Apfel
Auch Ostbäume können die kleinen Störenfriede anlocken

Das beste Bekämpfungsmittel ist es, es gar nicht erst zu einem Befall kommen zu lassen. Auch wenn es sich die Kleinbären bereits bequem gemacht haben, lassen sich diese mit ein paar einfachen Mitteln wieder vertreiben:

  • Kein offener Müll: Hierin besteht die häufigste Ursache, dass sich Waschbären ansiedeln. Um das zu verhindern, empfehlen sich Mülltonnen mit verschließbaren Deckeln. Im Idealfall stellen Eigentümer diese, erst kurz bevor die Müllabfuhr kommt, an der Straße auf.
  • Keine Lebensmittelreste auf dem Kompost: Biomüll auf dem Komposthaufen ist ebenfalls eine häufige Ursache. Auch in Regionen ohne Waschbären sollte davon abgesehen werden, da dieser auch andere Schädlinge wie Ratten und Mäuse anzieht. 
  • Kein frei zugängliches Tierfutter: Zugang zu Tierfutter sollte dringend vermieden werden. Dazu gehören auch Futterreste außerhalb des Hauses. 
  • Reifes Obst zeitnah ernten: Eine Alternative besteht darin, Manschetten beispielsweise aus Baumwolle an den Obstbäumen anzubringen. Dadurch können die Tiere nicht hochklettern. 
  • Zugang zum Dachboden erschweren: Dazu zählt das Schließen von Schlupflöchern wie lose Dachpfannen ebenso wie das Vermeiden von Kletterhilfen wie Rankgitter. An der Dachrinne lassen sich zudem Fallrohre anbringen. 

Gift und Fallen sind verboten

Zwar stehen Waschbären nicht unter Naturschutz, die Anwendung von Gift oder Fallen ist jedoch dennoch verboten. Hier drohen empfindliche Bußgelder. Das gilt sowohl für Lebendfallen als auch für Fallen, die die Tiere töten. 

Sind Waschbären gefährlich?

Ohnehin sollten Betroffene darauf achten, den Tieren nicht zu nahe zu kommen. Grundsätzlich sind Waschbären nicht aggressiv und suchen die Flucht. Für den Menschen sind sie demnach normalerweise nicht gefährlich. Fühlen sie sich jedoch in die Ecke gedrängt, können sie beißen. 

Produkte und Hausmittel

Haben es sich die schwarz-grauen Bären erst einmal gemütlich gemacht, gibt es verschiedene Mittel, mit denen Betroffene sie wieder loswerden. Die hier aufgeführten Mittel bieten jedoch allenfalls eine Ergänzung. So sind Waschbären äußerst anpassungsfähig und an Hausmittel wie Gerüche oder Lärm gewöhnen sie sich mit der Zeit. 

Das gilt erst recht, wenn sich eine attraktive Nahrungsquelle wie eine frei zugängliche Mülltonne in der Nähe befindet. 

Gerüche: Essig und Ammoniak

Um Waschbären zu vertreiben, eignen sich gleich mehrere Gerüche als natürliches Hausmittel. Diese sind für Menschen harmlos, werden jedoch von den ungebetenen Gästen als äußerst unangenehm empfunden. 

Dazu zählt vor allem Essig. Es empfiehlt sich, ein Gemisch aus gleichen Teilen Essig und Wasser an betroffenen Stellen aufzustellen, wie beispielsweise in der Nähe von Mülltonnen oder auf dem Dachboden. Gleiches gilt für Ammoniak. 

Mottenkugeln

Nicht nur gegen Kleider- und Lebensmittelmotten, auch gegen Waschbären lassen sich Mottenkugeln einsetzen. Auch hier ist es der Geruch, der die Tiere abschreckt. 

Lichtquellen

Als nachtaktives Tier meidet der Waschbär üblicherweise Lichtquellen. Lichter mit Bewegungsmelder beispielsweise in der Nähe der Mülltonnen können dabei helfen, die Tiere zu vergrämen. 

Lärm und Ultraschallgeräte

Auch Lärm trägt zur Vergrämung der Kleinbären bei. Da es wahrscheinlich jedoch keine Option ist, das Radio die ganze Nacht auf voller Lautstärke laufen zu lassen, gibt es spezielle Ultraschallgeräte. Letztere senden Töne auf einer Frequenz, die Waschbären hören, Menschen jedoch nicht. 

Wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit von Ultraschall belegen, gibt es bisher nicht. Es gibt jedoch durchaus positive Erfahrungsberichte von Anwendern.

Verbreitung von Waschbären in Deutschland

Waschbären sind vor allem in Mitteldeutschland und im Osten anzutreffen. Die folgende Karte zeigt die Verbreitung:

Karte mit Verbreitung in Deutschland

Besteht eine Meldepflicht für Waschbären?

Einige Schädlinge wie beispielsweise Ratten gilt in Deutschland eine Meldepflicht beim Gesundheitsamt. Bei Waschbären ist dies jedoch nicht der Fall.