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Papierfischchen: Bekämpfung, Hausmittel und wie gefährlich sie sind

Papierfischchen

Während einzelne Exemplare harmlos sind, können größere Vorkommen an Papierfischchen durchaus Probleme bereiten. Ihr Name ist dabei Programm: So fallen sie über organische Materialien wie Papier, Bücher oder auch Tapeten her. Wie sie sich von ihren nahen Verwandten, den Silberfischchen, unterscheiden lassen, Hausmittel und Bekämpfung. 

Aussehen und Unterscheidung

Der Körper von Papierfischen (Ctenolepisma longicaudatum) ist länglich und besteht aus mehreren Gliedmaßen. Ohne Fühler kommen ausgewachsene Insekten auf eine Länge von 11 bis 18 mm. Kennzeichnend sind die drei fadenförmigen Anhänge, die sie am Hinterleib besitzen, ebenso wie zwei lange Fühler am Kopf. 

Papierfischchen kommen nahezu ausschließlich in Gebäuden vor, sind nachtaktiv und lichtscheu. Klassische Nester bauen die Insekten nicht. Ihre Eier legen sie gut versteckt in Ritzen und Fugen ab. 

Silberfischchen oder Papierfischchen?

Papierfischchen Silberfischchen Unterschied

Häufig kommt es zur Verwechslung zwischen Silberfischchen (Lepisma saccharina) und Papierfischchen. Beide gehören zu den Wohnfischchen (Ordnung der Zygentoma) und sind optisch nur schwer voneinander zu unterscheiden. Folgende Merkmale helfen jedoch: 

  • Größe: Mit einer Länge von bis zu 18 mm sind Papierfische größer als ihre nahen Verwandten. So kommen Silberfische auf eine maximale Körperlänge von 13 mm. 
  • Farbe: Silberfischchen verfügen über einen silbrig-glänzenden Körper. Papierfischchen hingegen sind eher grau-braun und glänzen nicht. 
  • Lebensraum: Am zuverlässigsten lassen sich die beiden Arten durch ihr Vorkommen unterscheiden. Silberfische bevorzugen feuchte Räume wie das Badezimmer und den Keller. Ihre Wohlfühltemperatur liegt zwischen 20 °C und 30 °C. Papierfische hingegen können grundsätzlich in jedem Raum vorkommen. So fühlen sie sich auch in trockenen Umgebungen wohl bei Temperaturen zwischen 20 °C und 25 °C.

Derzeit sind Silberfischchen noch deutlich bekannter als ihre papierfressenden Artgenossen. Deshalb gehen Betroffene zumeist von Silberfischchen-Befall aus. Tatsächlich jedoch sind Papierfische auf dem Vormarsch. Experten gehen davon aus, dass diese mindestens genauso häufig vorkommen.

Wie gefährlich sind Papierfische für Menschen?

Eine weiterer Unterschied zu Silberfischen besteht darin, dass Papierfische als Schädlinge gelten. Silberfische hingegen zählen nur als Lästlinge. So können Silberfische zwar als unangenehm empfunden werden, sie verursachen jedoch keine Schäden oder übertragen Krankheiten. So ernähren sie sich von Hautschuppen, herumliegenden Haaren und Milben.

Auch Papierfischchen sind nicht direkt gefährlich für Menschen. Sie sind es jedoch für bestimmte Besitztümer wie Dokumente, Bücher und Fotos. So ernähren sie sich von zellulosehaltigen Stoffen. Ihre Fraßschäden bleiben oft lange Zeit unbemerkt, können jedoch erheblichen materiellen Schaden verursachen. 

Papierfische im Bett

Teilweise berichten Betroffene von Papierfischen im Bett. Wahrscheinlich handelt es sich dabei jedoch eher um Silberfische. Zwar sind diese eher scheu und meiden den Kontakt zu Menschen, sofern das Bett jedoch leer ist, bietet es einen attraktiven Unterschlupf. 

So mögen sowohl Silber- als auch Papierfischchen dunkle warme Orte, beispielsweise unter der Bettwäsche. Die abgestorbenen Hautzellen, Haare und Milben bieten zudem eine attraktive Nahrungsquelle. 

Papierfischchen bekämpfen: Mittel, Kammerjäger und Hausmittel

Bis auf einige Spinnen und Spinnenläufer haben Papierfischchen kaum natürliche Feinde. Ihre Lebensdauer ist mit mehr als 6 Jahren vergleichsweise hoch. Von allein werden Betroffene einen Befall deshalb normalerweise nicht loswerden. 

Kosten für einen Kammerjäger

Für Kammerjäger ist die Bekämpfung von Papierfischen ein häufiger Einsatz. Sie spüren die Nester auf und bekämpfen die Insekten mit entsprechenden Fallen und Insektiziden. Außerdem helfen Schädlingsbekämpfer herauszufinden, was die Ursache für den Befall ist. So gelangen Papier- und Silberfische beispielsweise über undichte Fenster und Türen in die Wohnung. 

Um den Befall zu beseitigen, benötigen Kammerjäger meist 1 bis 2 Termine. Die Kosten für den Einsatz liegen zwischen 200 und 300 Euro. 

Wer zahlt in einer Mietwohnung?

Bei einem Schädlingsbefall in der Wohnung trägt grundsätzlich der Vermieter die Kosten für den Kammerjäger. Einzige Ausnahme: Der Mieter hat durch sein Fehlverhalten den Befall selbst verursacht. Bei Papierfischchen ist das in der Regel jedoch nicht der Fall. 

Hausmittel gegen Papierfische: Lavendel und Backpulver

Wer sich die Kosten für eine professionelle Schädlingsbekämpfung sparen möchte, der kann mit Hausmitteln gegen die lästigen Untermieter vorgehen. Gerade bei einem größeren Befall, wird das jedoch meist nicht reichen, um Papierfischchen loszuwerden. Einen Versuch sind folgende Hausmittel dennoch wert:

Lavendel 

Lavendelöl hat einen starken Duft, den Papierfische nicht mögen. Lavendelöl lässt sich in eine Sprühfläschchen mit Wasser verdünnen und in den betroffenen Bereichen versprühen. Lavendelsäckchen lassen sich in betroffenen Bereichen auslegen. 

Backpulver als Köder

Backpulver lässt sich als eine Art Köder verwenden. Mischen Sie Backpulver mit etwas Zucker (oder Mehl) und platzieren Sie die Mischung an den Stellen, an denen Sie Papierfischchen gesehen haben. Sie werden das Backpulver fressen und dann Wasser trinken, was dazu führt, dass das Backpulver im Inneren aufbläht und die Schädlinge tötet.

Produkte

Daneben gibt es einige frei verkäufliche Produkte gegen Papierfischchen. Dazu zählen Fallen, Gels und Sprays:

  • Fallen: Dabei handelt es sich um Klebefallen. Diese locken die Papierfische beispielsweise über Duftstoffe als Lockmittel auf eine Klebefläche, wo sie dann haften bleiben. 
  • Gel: Das Gel wird mit einer Kartusche auf die Laufwege der Insekten aufgebracht. Es handelt sich um ein Ködergel, das die Tiere anlockt und sie vergiftet, wenn sie es aufnehmen.  
  • Spray: Dieses enthält Insektizide, die das Tier bei Kontakt töten. Der Nachteil gegenüber Gel besteht darin, dass die Insektizide auch in die Raumluft gehen.