Der Siebenschläfer macht seinem Namen alle Ehre. So halten die possierlichen Tierchen einen Großteil des Jahres Winterschlaf. Dennoch können sie erhebliche Schäden an Gebäuden verursachen, ebenso wie die Gesundheit gefährden. Wie sich ein Befall erkennen lässt, wie sich Siebenschläfer vertreiben lassen und welche Mittel wirklich helfen.
Wie sieht ein Siebenschläfer aus?
Der Siebenschläfer (Glis glis) ist ein mittelgroßes Nagetier. Kennzeichnend ist sein gedrungener Körper mit einem runden Kopf und großen, dunklen Augen. Sein Fell ist dicht und samtig und in der Regel grau-braun gefärbt. Die Ohren sind vergleichsweise klein und die Schnauze läuft spitz zu.
Besonders auffällig sind seine großen, buschigen Schwanzhaare. Er besitzt kurze, kräftige Beine und fünf Finger an den Vorder- und Hinterpfoten. Letztere sind mit scharfen Krallen ausgestattet, was die Tiere zu exzellenten Kletterern macht. Der Siebenschläfer erreicht eine Körperlänge von etwa 15 bis 20 Zentimetern und ein Gewicht von 120 bis 200 Gramm.
Gefahr für Gebäude und Gesundheit
In freier Wildbahn sind Siebenschläfer unproblematisch. Zur Gefahr werden sie dann, wenn sie es sich in Gebäuden bequem machen. Hier nisten sich die ungebetenen Gäste häufig auf dem Dachboden oder in Zwischenwänden ein. Dort bauen sie Nester aus Materialien wie Papier, Stoff oder Dämmstoffen.
Dabei können sie nicht nur Schäden an der Gebäudesubstanz verursachen, sondern durch ihre Ausscheidungen auch zu gesundheitlichen Problemen führen. Insgesamt kann es zu folgenden Problemen kommen:
- Schaden am Gebäude: Siebenschläfer sind dafür bekannt, in Dachböden, Wänden und anderen Teilen von Gebäuden einzudringen. Sie nagen unter anderem an Kabeln, was zu Stromausfällen führen kann. Außerdem graben sie gerne Tunnel in Dämmmaterialien und bauen hier ihre Nester.
- Verunreinigung von Lebensmitteln: Der Nahrungsplan von Siebenschläfern umfasst Früchte, Nüsse, Samen und Insekten. Gelangen sie ins Hausinnere machen sie auch vor Lebensmittelvorräten nicht Halt. In Küche und Speisekammer fallen sie über Lebensmittel her und verunreinigen diese.
- Geräusche: Das Aktivitätsniveau von Siebenschläfern, insbesondere während der Paarungs- und Brutzeit, kann zu lästigem Lärm in Gebäuden führen.
- Gefahr für die Gesundheit: Siebenschläfer können Krankheiten übertragen, insbesondere durch deren Kot oder Urin.
Die emsigen Lästlinge haben eine hohe Fortpflanzungsrate und können schnell zu einer ganzen Population heranwachsen. Um größere Schäden zu verhindern, empfiehlt es sich, den Siebenschläfer frühzeitig zu vertreiben.
Einen Befall erkennen: Geräusche, Kotspuren und andere Hinweise
Siebenschläfer nisten sich zwar gerne in Häusern ein, dem Menschen gegenüber sind sie jedoch eher scheu. Sie halten sich auf dem Dachboden, in Wänden, Zwischendecken und anderen Hohlräumen auf. Das führt dazu, dass Betroffene die Tiere selbst meist gar nicht zu Gesicht bekommen. Es gibt jedoch einige Zeichen, die auf die ungebetenen Gäste hindeuten:
- Aktivität in der Nacht: Siebenschläfer sind nachtaktive Tiere. In den frühen Morgen- oder späten Abendstunden hören Betroffene oft Geräusche wie Kratzen oder Trippeln. Auch nagende Geräusche sind ein typisches Anzeichen.
- Laute Paarungszeit: Während der Paarungszeit im Sommer können Siebenschläfer insbesondere in den Nächten laut rufende Geräusche von sich geben.
- Kot und Urin: Die Lästlinge hinterlassen Kot und Urin, was zu einer Verunreinigung von Bereichen führen kann, in denen sie sich aufhalten. Diese Exkremente sind in der Regel recht leicht zu erkennen.
Ohne eine Sichtung der Tiere kann es aufgrund ähnlicher Anzeichen zur Verwechslung mit Ratten und Mäusen kommen. Auch Marder weisen sehr ähnliche Anzeichen auf. Im Zweifel empfiehlt es sich hier, einen Experten hinzuzuziehen.
Siebenschläfer stehen unter Naturschutz
Der Bekämpfung von Siebenschläfern sind hierzulande enge Grenzen gesetzt. So stehen Siebenschläfer unter dem Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) und in einigen Bundesländern unter besonderem Schutz. Das bedeutet, dass es illegal ist, die Tiere ohne Genehmigung zu fangen, zu töten oder zu stören. Hier drohen Bußgelder von bis zu 50.000 Euro.
In den meisten Fällen ist die Bekämpfung von Siebenschläfern ausschließlich Jägern und professionellen Kammerjägern vorbehalten. Diese fangen die Tiere meist mittels Lebendfallen und setzen sie mindestens 20 Kilometer vom Ursprungsort entfernt aus.
Siebenschläfer vertreiben: Diese Mittel helfen
Dennoch gibt es einige Mittel, die zur Vorbeugung und Vertreibung von Siebenschläfern beitragen. Dabei führen sie den Tieren keinen Schaden zu, sondern machen den Aufenthalt unangenehm. Experten sprechen hier von einer Vergrämung. Diese kann auch dazu führen, dass sich die Lästlinge gar nicht erst einnisten.
Zugänge verschließen
Durch das Verschließen von Zugangslöchern wie das Anbringen von Drahtgittern an potenziellen Eingängen sorgen Sie dafür, dass der Siebenschläfer gar nicht erst ins Haus gelangt. Auch ein in der Nähe des Hauses stehender Baum kann den Tieren als Leiter zum Dachboden dienen. Auch das Entfernen von potenziellen Nahrungsquellen hilft bei der Vorbeugung.
Ultraschallgeräte
Einige Ultraschallgeräte sind auf dem Markt erhältlich und sollen Siebenschläfer und andere Nagetiere abschrecken, indem sie unangenehme Geräusche erzeugen. Auch wenn Anwender durchaus von positiven Erfahrungen berichten, ist die Wirksamkeit dieser Geräte wissenschaftlich nicht belegt.
Natürliche Repellentien
Einige Betroffene berichten zudem von Erfolg mit natürlichen Repellentien wie Pfefferminzöl oder Lavendel, um Siebenschläfer zu vertreiben. Diese Öle können auf Baumwollbällchen getränkt und in den betroffenen Bereichen platziert werden.
Lärm
Siebenschläfer können empfindlich auf laute Geräusche reagieren. Das Abspielen von Musik oder das Aufstellen von Geräten, die unregelmäßige Geräusche erzeugen, kann helfen, sie zu vertreiben.
Was fressen Siebenschläfer?
Siebenschläfer sind Allesfresser und haben eine abwechslungsreiche Ernährung. Ihr Ernährungsplan reicht von Früchten, Nüssen und Samen über Lebensmittelvorräte bis hin zu Insekten.
Siebenschläfer-Baby gefunden?
Manchmal berichten Betroffene, dass sie ein scheinbar elternloses Siebenschläfer-Baby gefunden haben. Bevor Sie einen Experten kontaktieren, sollten Sie jedoch beobachten, ob es wirklich alleine ist. Teilweise verlassen Mütter ihre Jungen, um nach Nahrung zu suchen.