Sie gelten als Krankheitsüberträger, können erstaunliche Größen erreichen und lösen Ängste aus. Ratten sind hierzulande einer der häufigsten Schädlinge. Aufgrund der schnellen Vermehrung der Schadnager ist schnelles Handeln gefragt. Dabei zählt die Rattenfalle zu den effektivsten Mitteln.
Die Grundsatzfrage: Ratten lebend fangen – oder nicht?
Entdecken Sie Ratten in Ihrem Garten oder sogar im Haus, ist schnelles Handeln angesagt: Einerseits sind Ratten sehr vermehrungsfreudig, andererseits sehr sozial. Wo Sie eine finden, dürften weitere also nicht fern sein. Solange Sie es mit einzelnen Tieren zu tun haben, dürfte eine Rattenfalle zur Bekämpfung ausreichen. Zunächst steht aber die Frage im Raum: Wollen Sie das Tier gezielt töten oder lebendig fangen? Das klingt grausam, ist aber unerlässlich, um die passende Falle auswählen – oder selbst bauen zu können.
Schlagfallen – bewährtes Vorgehen und aktueller Testsieger
Die Wirkungsweise ist bekannt: Ein Mechanismus sorgt dafür, dass ein gespannter Bügel die mit einem Köder in die Falle gelockte Ratte schnell und weitestgehend schmerzfrei stirbt. Doch auch bei dieser Profi-Rattenfalle kann es zu Störungen kommen, sodass die Tiere in Einzelfällen nur verletzt werden. Vorteilhaft sind hingegen die Handlichkeit und damit die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten dieser Fallen, die oft genug aus witterungsbeständigem und pflegeleichtem Kunststoff angeboten werden.
Wichtig: Nutzen Sie unbedingt Handschuhe beim Platzieren von Falle und Köder, um das Anhaften menschlicher Gerüche zu vermeiden.
Elektrische Rattenfalle – zuverlässig und leicht handhabbar
Tierschützer kritisieren zwar die elektrische Variante der Rattenfalle, allerdings erweist sie sich in der Praxis im Vergleich zur Schlagfalle als zuverlässiger. Darüber hinaus sinkt die Verletzungsgefahr für Sie, denn die geschlossene Falle hat nur einen kleinen Eingang, in die das Tier mit einem geeigneten Köder gelockt wird. Ein Stromschlag tötet schnell, das Tier muss also nicht leiden.
Wichtig: Suchen Sie den Standort sorgfältig aus, um wirklich nur den lästigen Nager anzulocken.
Giftige Rattenköder – mit Vorsicht einsetzen
Es ist Pflicht, Giftköder in einer dafür vorgesehenen Köderbox zu platzieren. Es liegt auf der Hand, dass die in einer solchen Rattenfalle enthaltenen Wirkstoffe gesundheitsschädlich sind – und zwar auch für andere Lebewesen. Außerdem lässt die Wirkung auf sich warten. Es kann also durchaus mehrere Tage dauern, bis Sie die getötete Ratte finden. Das birgt einige Risiken, wenn andere Haustiere oder Kinder schneller sind. Beim Umgang mit diesen Rattenfallen sollten Sie also größte Vorsicht walten lassen.
Wichtig: Tragen Sie unbedingt Handschuhe – sowohl beim Platzieren der Köder als auch beim Entsorgen des verendeten Nagers.
Lebendfallen: Fangen und aussetzen
Diese Rattenfallen gelten als tierfreundlich, da die Tiere lediglich gefangen werden: Sie locken die Ratten mit einem Köder an, das Tier wird eingesperrt. Das setzt jedoch voraus, dass Sie die Nager irgendwo wieder freilassen müssen. Was allerdings nicht ausgeschlossen werden kann, das sind kleinere Verletzungen oder eine stressbedingte Tötung. Geraten Ratten nämlich in das Einzugsgebiet anderer Rudel, werden sie meist attackiert.
Wichtig: Setzen Sie diese Rattenfallen sorgfältig ein und kontrollieren Sie regelmäßig, das Tier sollte nur kurze Zeit gefangen bleiben.
Rattenfalle selbst bauen – ist das eine Option?
Um es vorweg zu nehmen: Dieser Aufwand lohnt sich dann, wenn Sie es mit einem einzelnen Tier zu tun haben. Das Prinzip ist bei allen möglichen Varianten gleich. Sie benötigen ein hohes Gefäß, in das die von einem Köder angelockte Ratte rutscht. Möglichst hohe glatte Wände, wie zum Beispiel bei einer hohen Vase, einer Kunststoffbox oder einem alten Eimer verhindern das Entkommen. Platzieren Sie eine Latte so, dass sie in den Behälter kippt, sobald die Ratte in betritt. Hier ist etwas Kreativität gefragt, um einen wirkungsvollen Mechanismus zu entwickeln.
Wirkungsvolle Köder – was kommt in Frage?
Um Ratten als Allesfresser zuverlässig anzulocken, lohnt ein Blick auf deren Vorlieben: Demnach gehören Pflanzenteile, Nüsse, Getreide, Wurzeln und Samen ebenso zu den beliebten Nahrungsmitteln wie Eier, Insekten und kleine Wirbeltiere. Sie können also sowohl Speisereste, Wurst oder Fleisch als auch Nager- und Vogelfutter für Ihre Rattenfallen verwenden.
Wichtig: Die Rattenköder müssen leicht zu erreichen, schmackhaft – am besten süß oder herzhaft, intensiv riechend und natürlich ungiftig sein.
Fazit: Rattenfallen erfolgreich einsetzen
Rattenfallen sind das Mittel der Wahl zur Bekämpfung der Schadnager. Ob Lebendfalle oder Schlagfalle, hängt vor allem auch von der persönlichen Einstellung der Betroffenen ab. Bei einem sehr akuten Befall reichen Fallen jedoch meist nicht aus. So gibt es immer einige fallenscheue Tiere. In diesem Fall empfiehlt es sich, einen professionellen Schädlingsbekämpfer zu kontaktieren.