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Ratten bekämpfen und vertreiben: Diese Mittel helfen wirklich

Ratten vertreiben

Statistiken belegen: Die Bekämpfung von Ratten ist einer der am meisten durchgeführten Einsätzen von Schädlingsbekämpfern. Kein Wunder, denn bei einem Rattenbefall ist Eile geboten. So vermehren sich die Schadnager nicht nur schnell, sondern können Krankheiten wie das Hantavirus, Salmonellen oder Tollwut übertragen. Wie sich die lästigen Nager dauerhaft vertreiben lassen, welche Mittel und Hausmittel wirklich etwas bringen und wann ein Kammerjäger Sinn macht. 

Dabei sind Ratten nicht nur ein häufiger Krankheitsüberträger, sondern können mit ihren Nagezähnen auch massive Schäden an Gegenständen und Gebäudesubstanz anrichten. Es sind sogar Fälle bekannt, in denen Ratten Brände durch angebissene Kabel verursacht haben. Leider sind die Schadnager gleichermaßen lästig wie intelligent. Deshalb gilt es beim Vertreiben von Ratten äußerst strategisch vorzugehen. 

Ratten erkennen: Diese Anzeichen deuten auf einen Befall

Überall wo Menschen sind, kommen auch Ratten vor. Sie leben in Gärten, in und um Häuser, ebenso wie auf Bauernhöfen und in Gewerbeimmobilien. Nicht immer bekommen Betroffene dabei die Tiere selbst zu Gesicht. Folgende Anzeichen deuten jedoch auf einen Befall hin:

  • Nagespuren: Diese können sich an Lebensmitteln ebenso wie an Pflanzen und Gegenständen befinden. Dabei machen die Nager weder vor Holz, Kabeln noch Kunststoff halt.
  • Kotspuren: Die Hinterlassenschaften der Schädlinge ähneln in Größe und Form kleinen, dunklen Reiskörnern. Wichtig: Berühren Sie den Rattenkot niemals oder wirbeln Sie ihn ohne geeignete Schutzkleidung und Atemschutzmaske auf. Hier lauern gefährliche Krankheitserreger. 
  • Lauf- und Schmierspuren: Entlang der Wände oder anderer Flächen können sich Schmierspuren befinden, bestehend aus dem Körperfett der Ratten. Auf staubigen Böden lassen sich teilweise Pfotenabdrücke erkennen. 
  • Geräusche: Diese bestehen aus Kratzen, Rascheln und Quietschen. Da Ratten nachtaktiv sind, sind diese überwiegend nach Einbruch der Dunkelheit zu hören.   
  • Geruch: Der Urin der Schadnager hat einen typischen Geruch, der gerade bei größeren Populationen wahrnehmbar ist. Dieser lässt sich als Ammoniakgeruch beschreiben.  

Ratten am hellichten Tag

Teilweise berichten Betroffene, dass sie Ratten am helllichten Tag sichten. Das ist eher untypisch, da die Schadnager überwiegend nachtaktiv sind. Es kann jedoch vorkommen, dass die Population so groß geworden ist, dass einige Tiere zwangsläufig zur Nahrungssuche auf den Tag ausweichen müssen. 

Sehen Betroffene die Tiere also mitten am Tag, deutet das auf einen akuten Befall hin. Hier hat die Population schon ein erhebliches Ausmaß angenommen. Spätestens jetzt gilt es, Maßnahmen zur Bekämpfung einzuleiten.  

Hausratte oder Wanderratte?

Bevor es an das Vertreiben der Schadnager geht, gilt es zunächst die Rattenart zu bestimmen. Bei einem Befall handelt es sich entweder um eine Wander- oder eine Hausratte. Die folgenden Punkte helfen bei der Unterscheidung der beiden Rattenarten:

Hierzulande ist der Befall durch die Wanderratte am häufigsten. Bei der Hausratte kommt es häufig zur Verwechslung mit einem Mäusebefall. Hausratten sind jedoch deutlich größer und verfügen im Gegensatz zu Mäusen über ein einheitliches Farbbild. So sind Mäuse zumeist hellgrau bis grau, unter dem Bauch jedoch heller. 

Unterschied zwischen Wanderratte und Hausratte
UnterscheidungsmerkmalHausratte (Rattus rattus)Wanderratte (Rattus norvegicus)
Größe:15 bis 25 cm22 bis 28 cm
Farbe: Braungrau, Grau, Schwarz, SchwarzgrauGraubraunes Fell mit, das in der Bauchregion hellgrau bis weiß gefärbt ist
Schwanzlänge: Der Schwanz ist länger als Kopf und Rumpf zusammenDie Schwanzlänge übersteigt nicht die Körperlänge
Vorkommen: Innerhalb von Häusern und Wohnungen: Dachboden, Zwischendecken, Wände, KellerAußerhalb von Häusern: Garten, Gartenlaube, Komposthaufen

Ratten bekämpfen: Welche Mittel helfen und welche nicht

Im Folgenden geben wir einen Überblick über verschiedene Mittel zum Vertreiben von Ratten. Dabei haben wir sowohl Hausmittel als auch kommerzielle Produkte wie Gift und Fallen unter die Lupe genommen. 

Wichtiger Hinweis vorab: Ratten sind äußerst intelligent und anpassungsfähig. So erkennen sie bei Giftködern schnell den Zusammenhang zwischen der Aufnahme des Köders und dem Tod. Auch bei der Bekämpfung ohne Gift mit Ultraschall oder Gerüchen setzen schnell Gewöhnungseffekte ein. 

Bei einem größeren Befall macht es deshalb Sinn, auf die Erfahrung eines professionellen Schädlingsbekämpfers zu setzen. Der Einsatz umfasst meist zwischen zwei und vier Terminen, wobei sich die Kosten auf 250 bis 700 Euro belaufen.  

Hausmittel gegen Ratten

Unter den Hausmitteln halten sich auch eine ganze Reihe hartnäckiger Mythen. Diesen wird eine Wirkung nachgesagt, sie haben jedoch allenfalls einen geringen Einfluss. Wir haben verschiedene Mittel auf den Prüfstand gestellt. 

Backpulver

Angeblich sollen die Ratten das Backpulver aufnehmen, wodurch sich Kohlensäure in ihrem Magen bildet und sie so tötet. Es ist allerdings so, dass Backpulver als Nahrungsquelle für Ratten nur wenig attraktiv ist. Sollten sie es dennoch aufnehmen, hat es darüber hinaus keinen Effekt. 

Fazit: Dieses vermeintliche Hausmittel gehört ins Reich der Mythen. 

Essig

Ratten besitzen einen ausgezeichneten Geruchssinn. Gleichzeitig mögen sie den Geruch von Essig überhaupt nicht. Das können sich Betroffene zu Nutze machen. Geben Sie großzügig Essig auf die Laufwege der Tiere, vor Rattenlöcher im Garten und vor mutmaßlichen Nestern. Bringen Sie es auch überall dort an, wo Sie Kotspuren bemerken. 

Fazit: Es ist tatsächlich so, dass Ratten den Geruch von Essig nicht mögen. Es kann dabei helfen, einen sich anbahnenden Befall im Keim zu ersticken. Als alleiniges Mittel wird es jedoch nicht ausreichen, einen akuten Rattenbefall loszuwerden. So gewöhnen sich die Schadnager an den Geruch und weichen auf andere Laufwege aus.

Chlorkalk und Terpentin

Um genau diesem Gewöhnungseffekt gegenzusteuern, empfiehlt es sich zeitversetzt, Essig und Chlorkalk zu kombinieren. Mit diesem Mittel tränken Sie Stofftücher und bringen sie an den oben beschriebenen Stellen an. Alternativ können Sie auch Stofftücher in Terpentin tränken. Letzteres besteht aus Harz, womit es sich um eine nachhaltige Bekämpfungsmethode ohne Gift handelt. 

Fazit: Der Nachteil ist allerdings auch hier, dass sich ein akuter Befall auf diese Weise nicht bekämpfen lassen wird. Zur Prävention und Unterstützung anderer Methoden sind Chlorkalk und Terpentin durchaus geeignet. 

Ätherische Öle

Auch den Geruch von Ölen aus Kamille, Minze, Lavendel, Pfefferminz und Nelken mögen die ungeliebten Schadnager nicht. 

Fazit: Auch ätherische Öle sind eine gute Unterstützung und Prävention, zur Bekämpfung eines akuten Befalls jedoch nicht ausreichend.

Selbst hergestelltes Rattengift

Es kursieren verschiedene Anleitungen, wie sich Rattengift selbst herstellen lässt. So zum Beispiel durch das Vermengen von Gips und Mehl oder von Branntkalk, Mörtel und Zucker. 

Fazit: Von selbst hergestelltem Rattengift ist dringend abzuraten. Zum einen ist das Gift auch für Haustiere und andere Tiere äußerst gefährlich und im schlimmsten Fall sogar tödlich. Zum anderen locken die selbst gemachten Köder zunächst einmal weitere Ratten an, von denen nicht oft nicht jede auf den Köder reagiert. So könnte sich das Problem noch verschlimmern.

Anzünden

Ein besonders brutaler Mythos besagt, dass der Todesschrei einer angezündeten Ratte die übrigen Ratten vertreibt. Belege dafür gibt es keine.

Fazit: Unabhängig davon, dass es für diese Methode keine Belege gibt: Wer Ratten anzündet, macht sich nach § 4 des Tierschutzgesetzes strafbar. Demnach dürfen Schädlinge bei der Bekämpfung nicht mehr Qualen erleiden als nötig. 

Professionelle Mittel gegen Ratten

Neben Hausmitteln gibt es eine ganze Reihe kommerzieller Produkte zur Rattenbekämpfung, auf die wir im Folgenden eingehen.   

Ultraschall

Dafür gibt es eigene Geräte. Diese sind im freien Handel erhältlich und kosten zwischen 30 und 80 Euro. Sie senden Töne auf einer Frequenz, die Ratten hören, Menschen hingegen nicht. Aus Angst vor dem Ton meiden Ratten den umliegenden Bereich. 

Fazit: Die Wirksamkeit von Ultraschall-Geräten zur Rattenbekämpfung ist allerdings wissenschaftlich nicht belegt. Nach unseren Erfahrungen eignet es sich zur Prävention und zur Ergänzung weiterer Mittel. 

Rattengift

Um Ratten schnell und zuverlässig loszuwerden, ist Gift ein effektives Mittel. Hier lassen sich Fraßköder und Kontaktgifte unterscheiden. Während die Schädlinge Fraßköder über die Nahrung aufnehmen, nehmen sie Kontaktgift über das Fell auf.

Sowohl Kontaktgifte als auch Giftköder sind für andere Organismen wie für Haustiere und Kinder äußerst gefährlich. Giftköder dürfen deshalb nur in dafür vorgesehenen Köderboxen ausgelegt werden.   

Köderbox für Rattengift
Köderbox für Rattengift

Fazit: Zur Bekämpfung von Ratten sind Giftköder ein wirkungsvolles Mittel. Es empfiehlt sich jedoch dringend, hierbei auf die Expertise eines Schädlingsbekämpfers zu setzen. Diese stimmen die Art des Mittels und Dosierung auf den jeweiligen Einzelfall ab und treffen entsprechende Vorkehrungen, um andere Organismen zu schützen. Ohnehin ist es so, dass frei verkäufliche Rattengifte oft eine geringere Dosis als Mittel für Profis aufweisen und entsprechend weniger effektiv sind. 

Rattenfallen

Professionelle Schädlingsbekämpfer setzen zumeist auf eine Kombination aus Giftködern und Rattenfallen. Letztere sind ebenfalls ein äußerst effektives Mittel, das schnelle Wirkung zeigt.

Es gibt verschiedene Arten von Fallen, die jedoch auf dem immer gleichen Prinzip basieren. Ein Köder dient als Lockmittel und beim Betreten der Falle schnappt sie zu. Hier gilt es darauf zu achten, dass der Köder möglichst attraktiv ist. Besonders geeignet sind Erdnussbutter, Trockenfrüchte, Schokolade, Speck sowie getrocknetes Fleisch und Fisch. 

Dabei lassen sich folgende Arten von Rattenfallen unterscheiden:

  • Klebefallen: Diese locken die Ratten auf eine Klebefläche, wo sie hängen bleiben und qualvoll verenden. Aus Tierschutz-Gründen sind Klebefallen verboten. 
  • Lebendfallen: Diese fangen Ratten, ohne sie dabei zu töten. So lassen sich die Tiere an einem anderen Ort wieder aussetzen. Es handelt sich somit um eine ökologische Form der Rattenbekämpfung. Das gilt allerdings nur, wenn die Fallen regelmäßig kontrolliert und entleert werden. Da das nur schwer möglich ist, setzen Schädlingsbekämpfer oft digitale Fallen ein, die anzeigen, wenn sie ein Tier gefangen haben. 
  • Schlagfallen: Bei Kontakt lösen die Fallen einen Mechanismus aus, der die Schadnager erschlägt und somit direkt tötet. Anders als bei vielen Giften handelt es sich um einen schnellen Tod ohne lange Qualen. Sie ist somit effektiv und gleichzeitig eine vergleichsweise humane Form der Bekämpfung.  
  • Elektrische Fallen: Hier tötet ein elektrischer Schlag die Ratte beim Betreten der Falle. Lange Qualen werden somit ebenfalls vermieden. 

Fazit: Rattenfallen zählen zu den wirkungsvollsten Mitteln, um Ratten dauerhaft aus Haus und Garten zu vertreiben. Das setzt allerdings die richtige Platzierung und die Verwendung der richtigen Köder voraus. Deshalb empfiehlt sich auch hier, auf die Erfahrung eines Kammerjägers zu setzen. 

Ratten vorbeugen und dauerhaft loswerden

Sind Betroffene die lästigen Schadnager erst einmal wieder los, gilt es die Ursache ausfindig zu machen. Nur so lässt sich ein erneuter Befall verhindern. Auch wenn keine akute Rattenplage vorliegt, helfen die nächsten Punkte auch bei der Vorbeugung.  

Vorkehrungen am Haus

  • Offene Lebensmittel vermeiden: Die Ursache für einen Rattenbefall liegt meist in leicht zugänglichen Lebensmitteln. Lagern Sie Lebensmittel immer in geschlossenen Behältern, beispielsweise aus Keramik, Holz oder Kunststoff. 
  • Geschlossene Mülleimer: Auch Lebensmittelreste ziehen die Schadnager magisch an. Achten Sie darauf, dass Mülleimer immer geschlossen sind. 
  • Ritzen und Fugen verschließen: Häufig bilden Schäden in der Bausubstanz oder Lüftungslöcher ein Einfallstor für Ratten. Auch Durchbrüche, beispielsweise entlang der Rohrleitungen, bieten ein Schlupfloch. Es empfiehlt sich, diese mit Stahlwolle oder Maschendraht-Gittern zu versperren. Achten Sie darauf, dass die Maschen nicht weiter als 18 Millimeter sind. 
  • Wasserabläufe schützen: Schäden im Kanalsystem und entlang der Abwasserleitung bieten eine Schwachstelle. Hier gilt es, Rohrschäden und Co. schnellstmöglich zu beheben.  
  • Rattenklappe für die Toilette: Dabei handelt es sich um einen Rattenschutz, der in den Abfluss der Toilette eingebaut wird. Ratten sind sehr gute Schwimmer und können bis zu zwei Minuten tauchen. Lang genug, um über das Abwasserrohr ins Haus zu gelangen. Ein Rattenschutz verhindert genau das und wird von SHK-Betrieben eingebaut. 

Vorkehrungen im Garten

  • Keine Essensreste auf dem Komposthaufen: Darin besteht einer der häufigsten Gründe für Ratten im Garten. Ratten sind Allesfresser. Deshalb ist es ratsam, jede Form von Essensresten in eine gut verschlossene Mülltonne zu entsorgen. 
  • Ordnung: Wer Ratten dauerhaft vertreiben möchte, sollte ihnen keinen Schlupfwinkel bieten. Dabei hilft es, den Garten und Gartenlaube regelmäßig zu inspizieren und aufzuräumen.  

Vorkehrung für Gewerbetreibende

Gerade Gewerbeimmobilien ebenso wie Bauernhöfe und andere Gebäude der Landwirtschaft sind häufiges Ziel eines Rattenbefalls. Aufgrund der Größe machen sich die Schädlinge hier meist erst spät bemerkbar. Gerade bei Gewerben, die mit Lebensmitteln zutun haben, ist eine regelmäßige Inspektion durch eine Schädlingsbekämpfung unerlässlich. 

Ferner empfiehlt es sich, dauerhaft digitale Fallen aufzustellen. Diese geben eine Benachrichtigung, sobald sie ein Tier gefangen haben. So dienen sie gleichzeitig als Prävention und Frühwarnsystem.