Ratten im Garten – jetzt ist Eile geboten! Denn als Schadnager können die Tiere nicht nur Schäden an Gegenständen und Gebäuden anrichten, sondern auch Krankheiten übertragen. Umso wichtiger ist es, sie schnellstmöglich zu vertreiben. Erfahren Sie hier, ob Sie einen Rattenbefall melden müssen, welche Hausmittel helfen und wann Sie einen Kammerjäger beauftragen sollten, um Ratten zu bekämpfen.
Anzeichen für einen Rattenbefall im Garten
Ratten sind nachtaktive Tiere, die nur selten am hellichten Tag zu sehen sind. Dennoch gibt es einige Anzeichen, die auf einen Rattenbefall im Garten hindeuten:
- Nagespuren: Diese können sich in Form von an- oder durchgebissenen Pflanzen oder als Löcher in Gegenständen zeigen. Das Material spielt dabei keine Rolle, die Tiere nagen selbst Kunststoff an.
- Kot: Die wie kleine dunkle Reiskörner aussehenden Hinterlassenschaften der Ratte können Krankheiten übertragen, deshalb auf keinen Fall ohne Handschuhe entsorgen!
- Pfotenabdrücke, Schwanzabdrücke: Zeigen sich neben den Pfotenabdrücken auch Schleifspuren des Schwanzes, deutet das auf eine Wanderratte hin. Denn diese Tiere lassen den Schwanz beim Laufen über den Boden schleifen – Hausratten jedoch nicht.
- Geräusche: Nach Einbruch der Dunkelheit sind die nachtaktiven Tiere durch Rascheln, Kratzen und Quietschen zu hören.
- Geruch: Rattenurin riecht streng nach Ammoniak.
Finden sich diese Anzeichen im Garten oder sogar die Tiere selbst, stellt sich die Frage, was jetzt zu tun ist und ob die Behörden über den Rattenbefall informiert werden müssen.
Ratten am helllichten Tag
Sind die nachtaktiven Tiere auch am Tag sichtbar, deutet das auf einen größeren Befall hin. Denn nur bei großer Nahrungsknappheit wagen sich die Nager auch am hellichten Tag hinaus, um nach Futter zu suchen. Spätestens jetzt ist es dringend anzuraten, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und einen Schädlingsbekämpfer zu beauftragen.
Meldepflicht?
Ratten können eine Vielzahl gefährlicher Krankheiten übertragen. Dazu gehören unter anderem Salmonellen, Leptospirose, Tollwut, Hepatitis, SARS, Hantaviren und vieles mehr. Die Übertragung der Krankheiten erfolgt nicht nur über den direkten Kontakt mit der Ratte oder über einen Biss. Auch ihre Hinterlassenschaften (Urin, Kot) und Parasiten, die in ihrem Fell gelebt haben, können die Krankheiten übertragen.
Nach § 2 des Infektionsschutzgesetzes gelten Ratten deshalb als gefährliche Gesundheitsschädlinge. Für diese gilt eine Meldepflicht, das heißt, sobald die Tiere im Garten oder Haus gesichtet werden, muss der Eigentümer des Grundstücks dies dem Ordnungsamt melden. Dieses entscheidet über das weitere Vorgehen. Die Kosten für die Bekämpfung der Schadnager muss der Eigentümer tragen.
Ratten bekämpfen mit Hausmitteln
Als Vorbeugung und ergänzende Maßnahme bei einem leichten bis mittelschweren Befall können möglicherweise folgende natürliche Mittel und Hausmittel helfen:
- Essig
- Chlorkalk / Terpentin
- Ätherische Öle
- Backpulver
Verteilen Sie diese Substanzen pur (Essig, Backpulver, ätherische Öle) oder mithilfe getränkter Stofftücher vor den Rattenlöchern, Nester und auf den Laufwegen der Tiere. Überall wo sich Rattenkot befindet, halten sich die Tiere häufig auf.
Ratten mögen den Geruch dieser Mittel nicht und meiden deshalb entsprechende Stellen. Dennoch sind diese Hausmittel in vielen Fällen nur bedingt erfolgreich, um die Tiere zu bekämpfen. Denn die Nager sind nicht nur intelligent, sondern auch sehr anpassungsfähig. Sie gewöhnen sich schnell an Umgebungsbedingungen und lassen sich schon nach kurzer Zeit durch unangenehme Gerüche nicht mehr vertreiben. Stattdessen suchen sie sich einfach andere Laufwege, um an ihr Ziel zu gelangen.
Professionelle Hilfe bei der Bekämpfung von Ratten
Zur Bekämpfung eines akuten Befalls werden Hausmittel in der Regel nicht ausreichen. Hier setzt zumeist ein Gewöhnungseffekt ein
Rattengift
Dabei handelt es sich üblicherweise um Fraßköder. Diese basieren zumeist auf einer Kombination aus Getreide und einem Gift, das die Blutgerinnung der Tiere hemmt. Bei der Anwendung von Rattengift gilt es zu bedenken, dass es auch anderen Wildtieren ebenso wie Haustieren und Kindern schaden kann. Deshalb dürfen es Anwender ausschließlich in speziell dafür vorgesehenen Köderboxen platzieren.
Eine weitere Form von Rattengift besteht in Kontaktgift, das die Schädlinge über das Fell aufnehmen. Dieses sollte jedoch ausschließlich professionellen Kammerjägern anwenden.
Rattenfallen
Hier lassen sich drei Arten von Fallen unterscheiden. Gemein ist allen drei Systemen, das ein Köder als Lockmittel dient.
- Lebendfallen: Sobald die Ratte den Köder berührt, löst sie einen Mechanismus aus, der die Tür der Falle verschließt. Es handelt sich dabei um eine tierfreundliche Methode, da die Nager am Leben bleiben und sich an anderer Stelle wieder aussetzen lassen. Wichtig ist jedoch, die Falle regelmäßig zu kontrollieren. Hier empfiehlt sich ein Kontrollgang mindestens zweimal am Tag, einmal morgens und einmal abends.
- Schlagfallen: Durch einen Trittmechanismus löst der Schädling einen Bügel aus, der herabfällt und dem Tier das Genick bricht.
- Elektrische Fallen: Durch das Berühren des Köders löst der Schadnager einen Stromschlag aus, der ihn unmittelbar tötet.
Ultraschall
Gleich vorweg: Die Wirksamkeit dieser Methode ist umstritten. Es gibt jedoch durchaus Anwender, die von positiven Erfahrungen berichten. Es handelt sich um Geräte, die etwa 40 bis 80 Euro kosten und Schallwellen senden. Diese befinden sich auf einer Frequenz, die Ratten hören, Menschen jedoch nicht.
Verbeugung
Um zu verhindern, dass sich Schadnager überhaupt erst im Garten niederlassen, darf dieser nichts enthalten, was die Tiere anlockt. Insbesondere sollten weder Mülltonnen noch Katzen- oder Vogelfutter offen herumstehen, draußen gelagerte Müllsäcke dürfen keine Löcher haben und es sollten keine Essensreste auf dem Kompost landen.