Der Name der Kriebelmücke ist irreführend. Denn anders als Stechmücken stechen sie nicht, sondern sie beißen. Dabei sind die Bisse der kleinen Blutsauger nicht nur schmerzhaft, sondern führen oft zu Schwellungen und Entzündungen. Weitere Symptome, wie sich Bisse behandeln lassen und wie Betroffene die Insekten fernhalten.
Wie sehen Kriebelmücken aus?
Optisch erinnert die Kriebelmücke (Simuliidae) weniger an eine Mücke, sondern vielmehr an eine Fliege. So besitzt sie einen kräftigen Körperbau und kommt auf eine Flügelspannweite von 2 bis 5 Zentimeter. Die Farbe der Zweiflügler ist meist dunkel und bewegt sich zwischen schwarz, braun oder dunkelrot.
Zwar ist oft auch von Kriebelmücken-Stichen die Rede, korrekterweise handelt es sich jedoch um Bisse. So verfügen Kriebelmücken über kräftige Mundwerkzeuge. Diese sind mit dem bloßen Auge zwar nicht zu erkennen, lassen sich im Falle eines Bisses jedoch sehr deutlich spüren.
Vorkommen
Ursprünglich stammt die Kriebelmücke aus Skandinavien. Von dort aus hat sie mittlerweile ihren Weg nach ganz Deutschland gefunden. Hier halten sie sich vor allem an Seen und Sümpfen auf. Gerade in landwirtschaftlichen Regionen mit viel Viehhaltung sind sie besonders häufig anzutreffen. So gehören Pferde und Kühe zu ihren bevorzugten Opfern.
Dabei kommen die blutsaugenden Insekten ausgerechnet dann vor, wenn die Tage draußen am schönsten sind. So liegt die Hauptaktivitätszeit zwischen Mai und September.
In Haus und Wohnung dringen Kriebelmücken üblicherweise nicht ein. Die Gefahr eines Bisses besteht also ausschließlich im Freien.
Bisse erkennen
Den Biss der Kriebelmücke bemerken Betroffene erst dann, wenn es zu spät ist. Angezogen durch Atemluft und Körpergeruch nähern sich die Insekten lautlos und beißen zu.
Ziel der Insekten ist es, durch kleine Bisswunden an Blut zu gelangen. Die darin enthaltenen Proteine benötigen die weiblichen Tiere zur Entwicklung ihrer Eier und zur Ernährung ihrer Larven.
Während sie beißt betäubt der Speichel der Kriebelmücke die Wunde. Er sorgt außerdem dafür, dass das Blut nicht gerinnt. Wenige Minuten nach dem Biss treten jedoch meist die ersten Symptome auf.
Schwellungen und Blutergüsse
Wenige Minuten nach dem Stich kommt es häufig zu starken Schmerzen an der betroffenen Stelle. Darüber hinaus kann es zu Schwellungen und Blutergüssen kommen.
Meist beißen die Blutsauger an freiliegenden Körperstellen zu wie am Knöchel. Bei heftigen Reaktionen kann sich der Bluterguss dann über den gesamten Fuß ausweiten. Ebenfalls typisch ist eine einzelne Blase an der Bissstelle.
Insgesamt lassen sich folgende Symptome zusammenfassen:
- Rötung: Die Bissstellen können gerötet sein, ähnlich wie bei Mückenstichen. Dies ist eine normale Reaktion des Körpers auf den Biss.
- Schwellung: Die Bissstellen können anschwellen, insbesondere wenn eine allergische Reaktion auf den Speichel der Kriebelmücke auftritt.
- Juckreiz: Kriebelmückenbisse können starken Juckreiz verursachen. Das Kratzen der Bissstellen kann zu weiteren Hautirritationen und Entzündungen führen.
- Kleine Blutergüsse: Die Bissstellen können kleine Blutergüsse aufweisen, bedingt durch die beißenden Mundwerkzeuge der Kriebelmücke.
- Schmerz: Der Biss kann schmerzhaft sein, insbesondere während des Bissvorgangs. Manche Menschen empfinden den Schmerz als stechend oder brennend.
Meist klingen die Symptome nach wenigen Tagen ab. Betroffene sollten dem Juckreiz der Bissstelle unbedingt widerstehen. Durch das Kratzen kann es zu ernsthaften Entzündungen kommen.
Allergische Reaktion: Wann zum Arzt?
Ursache für eine allergische Reaktion ist zumeist der betäubende Speichel der Kriebelmücke. Im Falle einer Allergie treten meist die gleichen Symptome wie Schwellungen, Blutergüsse und Rötungen auf, jedoch deutlich stärker.
Kommt es zu weiteren Folgeerscheinungen wie Atemnot oder Schwindel, sollten Betroffene dringend einen Arzt aufsuchen. Gleiches gilt, wenn
Insektenstiche- und bisse zuordnen
Sind Kriebelmücken-Bisse gefährlich?
Grundsätzlich verlaufen die Bisse der Kriebelmücke meist harmlos. Die Symptome klingen nach einigen Tagen bis zu einer Woche wieder ab. Anders als Zecken übertragen Kriebelmücken keine Borreliose.
Das größte Gesundheitsrisiko geht vom Kratzen der Bissstelle aus. Durch die kleine Wunde in der Haut können Bakterien in das Blut gelangen. Das führt zu einer Entzündung, die im schlimmsten Fall in einer Blutvergiftung enden kann. In diesem Fall gilt es dringend einen Arzt aufzusuchen. Deshalb gilt: Betroffene sollten dem Juckreiz auf keinen Fall nachgehen.
Bisse richtig behandeln
Ist es erst einmal zu einem Biss durch die Kriebelmücke gekommen, gilt es möglichst schnell entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Folgende Mittel helfen bei der Behandlung:
- Kratzen vermeiden: Obwohl es verlockend sein kann, gilt es, das Kratzen der Bissstelle dringend zu unterlassen. So kann das Kratzen zu Hautirritationen, Infektionen und einer längeren Heilungszeit führen.
- Kühlung: Tragen Sie einen kalten Kompressen oder Eisbeutel auf die Bissstellen auf, um Schwellungen und Juckreiz zu reduzieren. Wickeln Sie das Eis in ein dünnes Tuch, um direkten Hautkontakt zu vermeiden.
- Antiseptische Cremes: Verwenden Sie antiseptische Cremes oder Salben, um das Risiko von Infektionen zu verringern. Cremes mit Calaminelotion oder Aloe Vera können auch beruhigend wirken.
- Hautpflege: Halten Sie die Haut sauber und trocken. Verwenden Sie milde Seifen und vermeiden Sie aggressive Reinigungsmittel, um weitere Irritationen zu verhindern.
- Rezeptfreie Schmerzmittel: Wenn der Biss schmerzhaft ist, können rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen eingenommen werden.
- Hydrokortison-Creme: Bei anhaltendem Juckreiz können Cremes mit niedrig dosiertem Hydrokortison helfen. Verwenden Sie diese jedoch nur kurzfristig und gemäß den Anweisungen.
- Arztbesuch: Wenn die Symptome schwerwiegend sind, anhalten oder sich verschlimmern, suchen Sie einen Arzt auf. Dies gilt besonders, wenn Anzeichen einer Infektion (z. B. Rötung, Schwellung, Eiterbildung) auftreten oder wenn Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion bemerken.
Kriebelmücken bekämpfen und fernhalten
Eine Möglichkeit, dem Biss der Kriebelmücke zu entgehen, besteht darin, Hotspots der Insekten zu meiden. Menschen aus der Region wissen oft, wo sich die unangenehmen Fluginsekten vermehrt aufhalten.
Wenn das nicht möglich ist, bieten sich folgende Möglichkeiten:
- Lange Kleidung: Tragen Sie lange, helle Kleidung, um Hautstellen zu bedecken und die Anziehung von Mücken zu reduzieren.
- Kokosöl: Kokosöl kann als eine natürliche Möglichkeit zur Abwehr von Insekten verwendet werden. Tragen Sie es auf unbedeckte Hautstellen auf, um die Mücken abzuhalten.
- Ätherische Öle: Bestimmte ätherische Öle haben insektenabwehrende Eigenschaften. Hierzu gehören Zitronengrasöl, Lavendelöl, Teebaumöl, Eukalyptusöl und Pfefferminzöl. Verdünnen Sie sie mit einem Trägeröl (wie Kokosöl) und tragen Sie sie auf die Haut auf.
- Insektenschutzmittel: Es gibt viele kommerzielle Insektenschutzmittel auf dem Markt, die DEET, Picaridin oder andere wirksame Inhaltsstoffe enthalten. Als wirksam zur Bekämpfung von Kriebelmücken haben sich Repellents erweisen, die mindestens zwei Drittel DEET enthalten.