Geht es um die Bekämpfung von Kleider- und Lebensmittelmotten, sind Schlupfwespen das Mittel der Wahl. Sie bieten ein ökologisches und giftfreies Mittel zur Mottenbekämpfung. Wie genau das funktioniert, Vor- und Nachteile ebenso wie Produkte im Vergleich.
Wichtig vorab: Schlupfwespen lassen sich sowohl gegen Kleidermotten als auch Lebensmittelmotten einsetzen. Es gibt jedoch spezielle Arten der kleinen Nützlinge, die auf die jeweilige Mottenart spezialisiert sind. Wenn Sie Schlupfwespen kaufen, ist es demnach wichtig, die Produktverpackung genau zu lesen. Wenn Betroffene Schlupfwespen zur Bekämpfung von Kleidermotten gegen Lebensmittelmotten einsetzen, wird dies keinen Effekt haben.
Was sind Schlupfwespen?
Schlupfwespen (Ichneumonidae) sind sehr klein, meist 0,3 bis 0,4 Millimeter groß. Damit sind sie so gerade noch für das menschliche Auge sichtbar. Für Menschen und Haustiere sind die kleinen Hautflügler völlig ungefährlich. Anders als der Name vermuten lässt, verfügen sie über keine Stacheln oder andere giftige Organe. Sie sind daher nicht in der Lage, Menschen oder Haustiere zu stechen. Ihre Anwendung ist somit unbedenklich.
Und wie helfen sie bei der Bekämpfung von Motten?
Bei Schlupfwespen handelt es sich um kleine Parasiten. Diese legen ihre Eier in die Eier der Motten ab. Dort wachsen sie zu Larven heran und fressen die Eier der Motten von innen heraus auf. So packen sie das Problem an der Wurzel und bekämpfen die Motten bereits, bevor sie als Larven schlüpfen.
Was passiert danach?
Nachdem Schlupfwespen ihren Dienst verrichtet haben, sterben sie innerhalb weniger Tage. Bis die Nützlinge eine Mottenpopulation vollständig bekämpft haben, vergehen etwa 4 bis 8 Wochen. Mit dem Verschwinden der Motten fehlt den kleinen Helferlein die Nahrungsgrundlage und sie sterben.
Schlupfwespen kaufen
Schlupfwespen sind als Karten erhältlich, die etwa der Größe einer Postkarte entsprechen. Deshalb eignen sie sich auch besonders gut, um sie online zu bestellen. Wer Schlupfwespen lieber vor Ort kaufen möchte, der wird in Drogerien wie Dm und Rossmann fündig, ebenso wie in Baumärkten wie Bauhaus oder Obi und bei Fressnapf. Ein Set umfasst meist mindestens 6 Karten und kostet zwischen 10 und 20 Euro.
Anwendung
Auf den Karten befinden sich Ableger der Nützlinge in verschiedenen Entwicklungsstadien. Nachdem Betroffene die Karten ausgelegt haben, schlüpfen die ersten Tierchen und fallen über die Motteneier her. Dazu platzieren Betroffene die Karten an den Stellen, an denen der Mottenbefall besonders stark ist. Das ist beispielsweise dort der Fall, wo sich die Gespinste der Insekten befinden. Dabei macht es Sinn, den Vorgang nach etwa vier Wochen zu wiederholen.
Zur Erfolgskontrolle empfiehlt es sich, parallel Mottenfallen einzusetzen. Sollten sie über einen längeren Zeitraum keine Tiere fangen, ist das ein gutes Zeichen, dass die Maßnahmen fruchten.
Vor- und Nachteile
Schlupfwespen sind ein vielfach erprobtes Mittel zur Mottenbekämpfung, das auch durch professionelle Schädlingsbekämpfer Anwendung findet. Neben vielen Vorteilen gibt es jedoch auch mögliche Nachteile.
Vorteile
- Ökologisch: Es handelt sich um ein biologisches Bekämpfungsmittel, das gänzlich ohne Insektizide auskommt.
- Giftfrei: Das ist gerade bei Lebensmittelmotten von Vorteil. Da sich diese häufig in direkter Umgebung von Nahrungsmitteln befinden, ist der Einsatz von Gift hier ohnehin nicht möglich.
- Zielgerichtet: Schlupfwespen sind für den Menschen völlig ungefährlich und ausschließlich auf die jeweilige Mottenart spezialisiert. Nachdem sie ihre Arbeit erledigt haben, verschwinden sie wieder.
Nachteile
- Zeitintensiv: Bis Betroffene den Rückgang der Mückenpopulation spüren, kann es einige Wochen dauern. So bekämpfen Schlupfwespen nicht die erwachsenen Motten, sondern lediglich deren Eier und Larven.
- Als alleiniges Mittel meist nicht ausreichend: Gerade bei einem starken Befall sind die Nützlinge als alleiniges Mittel oft nicht ausreichend. Hier gilt es weitere Maßnahmen zur Bekämpfung von Motten einzuleiten.
Insgesamt bieten Schlupfwespen ein biologisches und völlig giftfreies Bekämpfungsmittel. Insbesondere auch nach einem Befall macht es Sinn, die Nützlinge einzusetzen. So lässt sich sichergehen, dass der Befall nicht erneut ausbricht.