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Motten bekämpfen, erkennen und loswerden – Diese Mittel helfen

Motten bekämpfen Kleidermotte und Lebensmittelmotte

Motten als Schädling sind gleich doppelt lästig. So kommen sie als zwei Varianten daher: Zum einen gibt es Lebensmittelmotten, die vor allem in der Küche vorkommen und ihre Eier in Lebensmittelreserven legen. Zum anderen gibt es Kleidermotten, die über Kleidung und andere Textilien herfallen. Wie sich Motten bekämpfen lassen, hängt von der jeweiligen Art ab. Wir verraten, welche Mittel es gibt und welche wirklich helfen. 

Bevor es daran geht, die gefräßigen Schädlinge loszuwerden, geht es um die Bestimmung der Mottenart. Sowohl äußerlich als auch vom Verhalten her ist die Unterscheidung vergleichsweise einfach:

UnterscheidungsmerkmalLebensmittelmotteKleidermotte
Flügelspannweite:1,5 bis 2,51,5 bis 2 cm
Farbe:Verschiedene Farben von rötlich-braun bis grau mit gefleckten FlügelnGoldbraun mit einheitlicher Flügelstruktur
Vorkommen:Kommen in der Nähe von Lebensmitteln wie in der Küche vorKommen in der Nähe von Textilien wie beispielsweise Kleiderschränken vor
Verhalten:Sind deutlich weniger aktiv und bleiben in der Nähe der LebensmittelFliegen um Lichtquellen herum und sind nachtaktiv
Larven:Die Larven haben einen gelblich-weißen Körper. Sie befinden sich in Lebensmittelvorräten und in deren Nähe. Die Larven sind cremefarben und weisen eine gekrümmte Form auf. Sie weben Gespinste, in denen sie sich verstecken. 
Unterschied zwischen Kleidermotte und Lebensmittelmotte

Nachdem Betroffene die Mottenart identifiziert haben, geht es um die passenden Mittel zur Bekämpfung. Je nachdem, ob es sich um Kleider- oder Lebensmittelmotten handelt, machen verschiedene Maßnahmen Sinn. Auf diese gehen wir im Folgenden ein. 

Lebensmittelmotten loswerden: Diese Mittel helfen

Die nächsten Tipps beziehen sich auf die Bekämpfung von Lebensmittelmotten. Dabei muss es nicht immer gleich die Chemiekeule sein. So gibt es eine ganze Reihe natürlicher Mittel und Hausmittel zur Mottenbekämpfung. 

Ein wichtiger Hinweis vorab: Sollte es sich um einen akuten Befall handeln, ist im Zweifel eine professionelle Schädlingsbekämpfung die bessere Wahl. Bei einem Mottenbefall sind je nach Stärke ein bis vier Vor-Ort-Termine erforderlich, wobei sich die Gesamtkosten auf 150 bis 700 Euro belaufen. 

Lebensmittelmotte und Larve
Lebensmittelmotte und Larve

Lebensmittel entsorgen

Auch wenn es uns widerstrebt, Lebensmittel wegzuwerfen – Betroffene sollten alle verdächtigen Lebensmittel großzügig entsorgen. Die Motten legen ihre Eier meist in Haferflocken, Gewürzen, Brot und andere Backwaren. Auch Tierfutter dient oft als Brutstätte. Eine Unterform der Lebensmittelmotte bildet die Mehlmotte, die sich vor allem in stärkehaltigen Nahrungsmitteln wie Mehl einnistet. 

Kammerjäger empfehlen, die Lebensmittel vor dem Entsorgen mit kochendem Wasser zu übergießen oder im Ofen für einige Stunden zu erhitzen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Lebensmittel für einige Tage in das Gefrierfach zu legen. Anschließend entsorgen Sie die Lebensmittel in einem geschlossenen Abfalleimer außerhalb des Hauses. Nur so lässt sich verhindern, dass aus den weggeworfenen Lebensmitteln und den darin vorhandenen Eiern und Larven eine neue Generation von Motten heranwächst.    

Staubsaugen und Putzen

Sind alle Lebensmittel entsorgt, geht es an die gründliche Reinigung. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf den Innenbereich von Kühl- und Küchenschränken. Betroffene sollten dabei jede noch so kleine Ritze gründlich mit Seifenlauge oder Essigwasser auswischen. 

Ritzen, Risse und Fugen föhnen

Was sich zunächst einmal seltsam anhört, ist ein durchaus effektives Mittel zur Mottenbekämpfung. Mit einem Föhn pusten Betroffene heiße Luft in Ritzen und Fugen und töten so die Eier und Larven der lästigen Insekten. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, denn die heiße Luft kann auch Schäden am Material verursachen. 

Luftdichte Behälter

Alle neuen Lebensmittel verstauen Betroffene in luftdichten Behältern. Falls doch noch Tiere überleben, haben sie so keinen Zugang. 

Lavendel, Teebaum und Neemöl

Ein rein natürliches Mittel zur Mottenbekämpfung sind Lavendel und Teebaumöl. Auch das Pflanzenextrakt Neem aus den Blättern des tropischen Neembaums hat eine nachweislich abschreckende Wirkung auf die Schädlinge. Das gilt übrigens sowohl für Lebensmittel- als auch Kleidermotten. Träufeln Sie Teebaum- oder Lavendelöl auf ein kleines Wattepad oder Kissen und platzieren Sie es an verschiedenen Stellen in der Küche. 

In den ätherischen Ölen besteht ein ökologisches und giftfreies Mittel zur Bekämpfung von Motten. Als alleiniges Mittel gegen einen akuten Mottenbefall wird es jedoch nicht ausreichen. Vielmehr dient es der Vorbeugung und der Unterstützung weiterer Maßnahmen. 

Schlupfwespen

Um Motten ebenso ökologisch wie effektiv zu bekämpfen, eignen sich Schlupfwespen. Diese haben mit den schwarz-gelben Wespen wenig gemein. So sind sie gerade einmal 4 Millimeter groß und als kleine Kärtchen aus Karton erhältlich. Ein einziges Kärtchen enthält rund 3.000 Schlupfwespen.   

Während die kleinen Insekten für uns Menschen völlig harmlos sind, sind sie der Alptraum jeder Motte. Einmal freigelassen, fallen sie über jedes noch so gut versteckte Ei her. Nachdem sie ihren Job erledigt haben, sterben die Schlupfwespen oder fliegen nach draußen.

Der Bewegungsradius von Schlupfwespen umfasst lediglich einen Quadratmeter. Deshalb gilt es, mehrere Kärtchen in der Küche zu verteilen. Dieses Vorgehen sollten Betroffene bis zu dreimal wiederholen. Nach spätestens neun Wochen sind alle Motten beseitigt.  

Mottenfallen

Mottenfallen sind beispielsweise in Drogerien wie Dm und Rossmann sowie in Baumärkten erhältlich. Eine Packung kostet zwischen vier und zwölf Euro. Diese enthalten Pheromon-Lockstoffe, die männliche Motten auf eine Klebefläche locken. Dort bleiben sie haften und verenden. Achten Sie darauf, dass es sich um Fallen speziell für Lebensmittelmotten handelt. Für Kleidermotten gibt es eigene Produkte. 

Sprays

Dabei handelt es sich um chemische Mittel, die Insektizide enthalten. Diese sind mit äußerster Vorsicht zu verwenden, da sie auch anderen Organismen schaden können.  

Mittel gegen Kleidermotten: Was wirklich hilft

Kleidermotte auf Textilien

Viele der zuvor genannten Mittel gegen Lebensmittelmotten helfen ebenso bei Kleidermotten. Die Grundlage für eine effektive Mottenbekämpfung besteht auch hier in einer gründlichen Reinigung. 

Reinigung von Schrank und Schubladen

Unabhängig von der Anwendung weiterer Mittel sollte der erste Schritt immer in der gründlichen Reinigung von Schubladen und Schränken bestehen. Auch hier macht die Verwendung von Seifenlauge und Essigwasser Sinn. 

Saugen Sie Fugen und Ritzen mit einem Staubsauger aus. Schwer erreichbare Spalten lassen sich mit einem Föhn behandeln. Dessen Hitze tötet auch die Eier und Larven der Tiere. Achten Sie unbedingt darauf, dass der Föhn nicht überhitzt. 

Textilien waschen

Untersuchen Sie alle Textilien wie Kleider, Bettwäsche, Teppiche ebenso wie Wandteppiche gründlich und trennen Sie befallene von nicht-befallenen Gegenständen. Waschen Sie befallene Kleidung bei mindestens 60 Grad Celsius und tüten sie nicht-befallene Textilien ein. 

Empfindliche Kleidungsstücke lassen sich einfrieren. Temperaturen von -18 Grad Celsius über eine Dauer von drei Wochen töten alle Entwicklungsstadien von Ei über Larve bis hin zu den erwachsenen Tieren.  

Mottenkugeln 

Ein Mittel speziell zur Bekämpfung von Kleidermotten bieten Mottenkugeln. Diese enthalten chemische Verbindungen wie Naphthalin oder Paradichlorbenzol, die langsam verdampfen. Sie lassen sich nur auf kleinen Flächen wie geschlossenen Schränken und Ankleidezimmern verwenden, da sonst der Wirkstoff nicht ausreicht.  

Den Geruch der Wirkstoffe können Menschen als unangenehm wahrnehmen. Ferner können sie zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen führen. 

Lavendel, Zedernholz und Nelken

Ein natürliche Form der Mottenbekämpfung bieten Lavendel, Nelken und Zedernholz. So gibt es Lavendel- und Nelkensäckchen, die sich in den Kleiderschrank hängen oder legen lassen. Eine andere Möglichkeit bieten Blöcke aus Zedernholz. Alle drei Naturgegenstände sondern einen Geruch ab, der Kleidermotten vertreibt. 

Auch wenn sich diese Mittel gut zur Vorbeugung und Unterstützung eines akuten Befalls eignen, werden sie nicht ausreichen, um einen tatsächlichen Befall zu bekämpfen. 

Schlupfwespen

Auch für Kleidermotten eignen sich die kleinen Nützlinge. Im Handel sind sie als Kärtchen aus Pappe erhältlich. Einmal freigelassen, fallen sie über die Eier der Kleidermotten her. Dabei lassen sie keinen Spalt oder Ritze aus. Es handelt sich um ein effektives Mittel ganz ohne Gift und Chemie. So sind Schlupfwespen für Menschen gänzlich ungefährlich. 

Mottenfallen 

Auch für Kleidermotten bieten Drogerien und Baumärkte spezielle Pheromonfallen. Diese enthalten ein Lockmittel, das dem weiblichen Sexualhormon der Kleidermotten nachempfunden ist. Letzteres lockt die nichts ahnenden Männchen auf einen Klebestreifen, wo sie haften bleiben und verenden. 

Fazit

Egal, ob Lebensmittel- oder Kleidermotten – Der erste Schritt ist immer die Reinigung der befallenen Flächen. Ergänzend bieten sich verschiedene Produkte und Hausmittel an.

Bei beiden Mottenarten bieten Schlupfwespen ein umweltschonendes und effektives Bekämpfungsmittel. Lavendel und ätherische Öle bieten eine gute Ergänzung und beugen einem erneuten Befall vor. 

Chemische Mittel wie Mottenkugeln und Sprays sollten hier nur zweite Wahl sein. So bergen sie potenzielle Gefahren für Menschen und Haustiere und schaden der Umwelt.