Mehlmotten: Bekämpfen, erkennen und Mittel im Check

Mehlmotte auf Müsli

Nicht nur im namensgebenden Mehl, sondern auch in Gewürzen, Zucker, Nudeln und Trockenfrüchten nistet sich die Mehlmotte ein. Hier legt sie ihre Eier, aus denen dann kleine längliche Larven schlüpfen. Wie sich ein Befall erkennen lässt, wie sich Mehlmotten bekämpfen lassen und welche Gefahr von ihnen ausgeht. 

Wie sehen Mehlmotten aus?

Mehlmotten (Ephestia kuehniella) bilden eine eigene Mottenart, die zu den Lebensmittelmotten gehört. Ihre Flügelspannweite beträgt etwa 1,5 bis 2 Zentimeter. Die Farbe der Flügel variiert und reicht von grau über braun bis zu ockerfarben. Die Flügel sind dabei oft mit kleinen dunklen Flecken versehen.

Eier, Nester und Larven erkennen

Dabei ist es nicht die Motte selbst, die als gefürchteter Lebensmittelschädling gilt, sondern ihre Larve. So legt die Lebensmittelmotte ihre Eier in Trockenvorräte. Besonders häufig befallen sind neben Mehl auch Nudeln, Zucker, Gewürze, Müsli und Trockenfrüchte. Wenn die Larven dann schlüpfen, machen sie sich über die besagten Lebensmittelvorräte her. 

Dabei bilden sie meist ein Gespinst aus Seidenfäden. Die Larven selbst erinnern an helle Maden oder Raupen mit einem dunklen Kopf. Ihre Länge liegt zwischen 1 und 1,5 Zentimetern. 

Mit dem bloßen Auge sind die Eier der Insekten kaum zu erkennen. Sie sind 0,5 bis 1 Millimeter groß und ihre Farbe ist weiß bis cremefarben. 

Achtung Verwechslungsgefahr: Sind Lebensmittel mit einem sanften, weißen Staub überzogen, dann handelt es sich zumeist um Mehlmilben. Diese erscheinen als weiße, kleine Punkte und bilden keine Gespinste.

Sind Lebensmittelmotten gefährlich?

Larven der Mehlmotte auf Getreide
Die Larven der Mehlmotte spinnen Gespinste aus Seidenfäden

Mehlmotten gelten als gefürchtete Vorratsschädlinge. Eine direkte Gefahr für die Gesundheit geht von ihnen jedoch nicht aus. Der Verzehr kontaminierter Lebensmittel hingegen kann durchaus gesundheitsschädlich sein. 

Darüber hinaus können sie innerhalb kurzer Zeit eine große Menge an Lebensmitteln unbrauchbar machen. Einmal eingenistet, vermehren sie sich rasant. So legt eine weibliche Mehlmotte bis zu 500 Eier. In nur drei Monaten sind die Insekten erwachsen. Um einen Befall einzudämmen, gilt es deshalb, möglichst frühzeitig mit der Bekämpfung zu beginnen.   

Woher kommen Mehlmotten?

Dass Motten in das Haus gelangen, lässt sich kaum vermeiden. Dafür reicht bereits ein offenstehendes Fenster. Deshalb ist es wichtig, Lebensmittel nicht offen zu lagern. Es empfiehlt sich, diese nach dem Öffnen in luftdichte Behälter zu füllen. 

Ein ebenfalls häufiger Übertragungsweg sind bereits befallene Lebensmittel. Das ist besonders ärgerlich, denn mit dem bloßen Auge sind die Eier kaum zu erkennen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass Lebensmittel verschlossen sind und sie keine Spuren wie Larven oder Gespinste aufweisen. 

Mehlmotten bekämpfen und dauerhaft loswerden  

Haben Betroffene einen Befall durch Lebensmittelmotten festgestellt, bilden die folgenden Maßnahmen die Grundlage einer effektiven Bekämpfung:

Befallene Lebensmittel entsorgen

Zunächst gilt es, betroffene Lebensmittel zu entsorgen. Es empfiehlt sich, diese nicht in den Mülleimer, sondern direkt in die Mülltonne außerhalb des Hauses zu werfen. 

Darüber hinaus gilt es, alle weiteren Lebensmittel genau zu prüfen. Die gefräßigen Larven können kleine Löcher in Verpackungen beißen und gelangen so oft unbemerkt in weitere Lebensmittelvorräte.

Sicherheitshalber empfiehlt es sich auch, augenscheinlich nicht befallene Lebensmittel für mehrere Tage einzufrieren und später wieder aufzutauen. So lassen sich die Eier und Larven der Insekten abtöten. Eine Alternative besteht darin, sie im Backofen auf 70 Grad Celsius zu erhitzen. 

Gründliche Reinigung

Anschließend erfolgt die gründliche Reinigung von Vorratsschränken und Küche. Zunächst ist es ratsam, alle Flächen mit der Düse des Staubsaugers zu behandeln. Vergessen Sie dabei Ritzen, Spalten und Bohrlöcher nicht. Entsorgen Sie den Staubsaugerbeutel in der Mülltonne außerhalb von Haus und Wohnung. 

Ein weiterer Tipp besteht darin, Ritzen und Spalten mit einem Föhne zu behandeln. Heiße Luft tötet die Mottenlarven und Eier ab. 

Zuletzt gilt es, die betroffenen Bereich gründlich mit einem feuchten Tuch abzuwischen. Als Putzmittel eignet sich hier vorzugsweise Essigwasser. So hält der saure Geruch von Essig Motten fern. 

Luftdichte Lagerung

Achten Sie darauf, offene Lebensmittel in luftdichten Behältern zu lagern. Nur so lassen sich Mehlmotten dauerhaft loswerden. Das gilt auch für Tierfutter. 

Mehlmotten gedeihen bei wärmeren Temperaturen und höherer Luftfeuchtigkeit. Versuchen Sie, die Lagerumgebung kühl und trocken zu halten.

Produkte zur Mottenbekämpfung

Zusätzlich zur Reinigung und Entsorgung befallener Lebensmittel gibt es verschiedene Produkte zur Bekämpfung von Lebensmittelmotten. Allen voran haben sich hier Fallen und Schlupfwespen als besonders hilfreich erwiesen. 

Fallen

Die Funktionsweise ist recht einfach: Die in den Fallen enthaltenen Pheromone ahmen den Duft weiblicher Motten nach. Die Männchen werden von dem Duft angezogen und fliegen auf eine Klebefläche. Einmal in der Falle gefangen, können die Männchen nicht mehr zur Fortpflanzung beitragen.

Die Verwendung von Pheromonfallen ist eine umweltfreundliche Methode, da sie keine Chemikalien oder Giftstoffe enthält. Diese Fallen sind nützlich, um die Population der Motten zu überwachen, ihre Fortpflanzung zu unterbrechen und somit den Befall zu kontrollieren. Es ist wichtig zu beachten, dass Pheromonfallen allein möglicherweise nicht ausreichen, um einen bereits vorhandenen Befall zu beseitigen, sondern eher als präventive Maßnahme und zur Überwachung dienen sollten. Kombiniert mit anderen Methoden wie gründlicher Reinigung und luftdichter Lagerung können Pheromonfallen jedoch dazu beitragen, einen Befall zu reduzieren und zu kontrollieren.

Schlupfwespen

Die Weibchen der Schlupfwespen suchen gezielt nach den Larven der Lebensmittelmotten. Sobald sie die Larven gefunden haben, legen die Weibchen ihre eigenen Eier in die Eier der Motten. Die Schlupfwespenlarven schlüpfen und beginnen, die Motteneier von innen heraus aufzufressen.

Schlupfwespen sind meist in Form von Karten in Drogerien wie Dm und Rossmann erhältlich und kosten zwischen 10 und 50 Euro. Es handelt sich um ein biologisches, chemiefreies Mittel, das gerade im Umfeld von Lebensmittel Sinn macht.   

Sprays

Spezielle Sprays gegen Motten enthalten Insektizide, die die Insekten töten. Aufgrund gesundheitsgefährdender Inhaltsstoffe auch für Menschen, ist deren Anwendung gerade in der Nähe von Lebensmitteln jedoch schwierig. Giftfreie Bekämpfungsmittel wie Schlupfwespen und Fallen sind hier die umweltfreundlichere Alternative.  

Hausmittel

Neben käuflich erwerblichen Produkten gibt es auch eine ganze Reihe an Hausmitteln gegen Mehlmotten. Auch wenn diese als alleinige Maßnahme zur Mottenbekämpfung nicht ausreichen, bieten sie eine sinnvolle Ergänzung und Prävention:

  • Lavendel: Lavendel verströmt einen Duft, den Motten nicht mögen. Verwenden Sie Lavendelsäckchen oder legen Sie getrockneten Lavendel in die Nähe von Lebensmitteln.
  • Nelken: Nelken haben einen starken Geruch, der Mehlmotten abschreckt. Sie können ganze Nelken in Gewürzdosen legen oder Nelkenöl auf Wattebällchen träufeln und diese in den Vorratsräumen platzieren.
  • Zedernholz: Zedernholz enthält natürliche Öle, die Lebensmittelmotten fernhalten. Verwenden Sie Zedernholzblöcke oder -säckchen in den Schränken oder Vorratsräumen.
  • Essig: Essig kann dazu beitragen, die Oberflächen zu reinigen und Gerüche zu beseitigen. Wischen Sie dazu Regale und Schränke mit einer Essiglösung ab.
  • Backpulver: Streuen Sie Backpulver auf Regalen und in Schränke. Es absorbiert Gerüche und macht so das Umfeld weniger attraktiv für Motten.

Zitronenschalen: Die ätherischen Öle in Zitronenschalen können als natürliches Abwehrmittel wirken. Legen Sie getrocknete Zitronenschalen in die Nähe von Lebensmitteln.