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Kleidermotten bekämpfen: Mittel und Hausmittel im Check

Kleidermotten bekämpfen

Für den Menschen ungefährlich, sind sie umso schädlicher für unsere Textilien. Dabei sind es nicht die Kleidermotten selbst, sondern deren Larven, die die Fraßspuren an unseren Kleidungsstücken hinterlassen. Welche Mitteln gegen die lästigen Schmetterlinge helfen von Produkten wie Sprays und Mottenkugeln bis hin zu Hausmitteln.

Die fliegenden Schädlinge werden schnell Opfer von Fliegenklatschen oder einer zusammengerollten Zeitung. Was viele Menschen nicht wissen: Dies genügt nicht. Denn die Larven bleiben und verursachen weitere Schäden an Kleidung und anderen Textilien.

Wie sehen Kleidermotten aus?

Die Kleidermotte (Tineola bisselliella) ist ein Nachtfalter, der zu den Schmetterlingen zählt. Ausgewachsene Tiere erreichen eine Länge von vier bis zu neun Millimeter. Die Flügelspannweite beträgt zwölf bis 16 Millimeter. Ihr Körper ist strohgelb gefärbt. Anders als sonstige Mottenarten besitzen sie keine Flecken oder Zeichnungen. Sie sind dadurch gut zu erkennen.

Larve der Kleidermotte auf einem Pullover
So sehen die gefräßigen Larven der Kleidermotte aus

Weshalb sind Kleidermotten problematisch?

Die Motten vermehren sich stark. Ein Weibchen legt bis zu 300 Eier ab. Beliebte Orte sind Möbel, Ritze und Kleidungsstücke. Die Larven entwickeln einen großen Hunger nach dem Schlüpfen und begeben sich deshalb sofort auf Nahrungssuche. Sie benötigen das Protein Keratin, um zu überleben. Dies befindet sich in Tierhaaren – also beispielsweise in Wolle, Pelzen und Fellen. Die Weibchen legen die Eier mit Vorliebe bereits dort ab, wo die Maden fündig werden. Die Larven fressen sich sogar durch Pullover und Hemden.

Einen Kleidermottenbefall erkennen

Das Umweltbundesamt empfiehlt den Einsatz von Klebefallen. Diese gibt es in den meisten Supermärkten und Drogerien wie Rossmann oder Dm. Diese auch Lockstofffallen genannten Lösungen setzen Pheromone frei. Die Kleidermotte folgt dem Aroma und bleibt kleben.

Ein Wurf enthält zu viele Larven, um wirklich effektiv mittels einer Pheromonfallen die Motten loszuwerden. Der Nachweis gelingt jedoch. Ist der Befall erkannt, ist ratsam, dass Sie schnell Maßnahmen ergreifen.

Das Nest finden

Die Weibchen legen ihre Larven zumeist in der unmittelbaren Umgebung der Nahrungsquelle ab. Entsprechend befindet sich das Nest zumeist im Kleiderschrank oder der Kleiderschublade. Beliebt sind außerdem versteckte Orte, beispielsweise hinter der Gardine. Auch hinter textilen Dekoartikeln wie Wandteppichen lohnt es sich genauer nachzuschauen.

Bekämpfung mit Hitze und Kälte

Extreme Temperaturen in beide Richtungen töten die fliegenden Schädlinge ebenso wie deren Larven. Es empfiehlt sich, betroffene Textilien bei mindestens 60 Grad zu waschen.

Sollte es sich um empfindliche Kleidungsstücke handeln, hilft der Gefrierschrank. Verpacken Sie die betroffenen Textilien in einer Plastiktüte und legen sie diese für mindestens drei Tage in das Gefrierfach des Kühlschranks oder in eine Kühltruhe bei einer Temperatur von unter 18 Grad. Textilien, die nicht in die Waschmaschine dürfen, lassen sich auch im Backofen bei Temperaturen von 50 bis 60 Grad für eine Stunde erhitzen. Achten Sie dabei unbedingt darauf, die Temperatur nicht zu hoch einzustellen. Andernfalls droht Brandgefahr.

Im Sommer ist es zudem ratsam, die befallene Wäsche in die Sonne zum Trockenen zu hängen. Das stellt sicher, dass auch die letzte Larve den Maßnahmen nicht entgeht.

Hausmittel, um Kleidermotten zu bekämpfen

Neben der Behandlung der von betroffenen Textilien empfehlen sich weitere Maßnahmen. So lassen sich die noch verbliebenen Kleidermotten bekämpfen und einem erneuten Befall vorbeugen. Hier gibt es verschiedene Hausmittel, die nachweislich wirken.

Lavendel und Zedernholz

Dabei handelt es sich um Gerüche, den die fliegenden Schädlinge nicht ausstehen können. Kleine Lavendelsäckchen und Blöcke aus Zedernhölzer lassen sich an Kleiderbügel hängen und bieten so einen effektiven Schutz im Kleiderschrank. Bei Lavendel und Zedernholz handelt es sich um völlig chemiefreie, biologische Bekämpfungsmittel.

Essigreiniger für die Säuberung befallener Bereiche

Neben dem Waschen von Textilien ist es ratsam, betroffene Bereiche wie den Innenraum des Kleiderschranks gründliche zu reinigen. Dazu empfiehlt sich Essigreiniger oder selbst gemischtes Essigwasser. Vermischen Sie dazu Wasser mit einer Essigessenz zu einem Verhältnis von einem Teil Essig und fünf Teilen Wasser.

Erhitzung mit einem Fön

Schwer erreichbare Ritzen und Spalten lassen sich mit einem Föhn behandeln, um wirklich alle Larven abzutöten. Hier gilt es darauf zu achten, dass dieser nicht zu heiß eingestellt ist. Andernfalls besteht Brandgefahr. Auch sollte es sich um Bereiche handeln, die durch Hitze keinen Materialschaden erleiden.

Mythen: Diese Hausmittel helfen nicht

Der Nachteil der Hausmittel ist ihre geringe Wirkung. Sie sind für einen starken Befall ungeeignet. Meistens ist es notwendig, sie mehrfach zum Einsatz zu bringen. Außerdem halten sich immer noch einige Gerüchte über Lösungen, die aber nicht wirklich helfen. Zu diesen „falschen Freunden“ zählen z. B. Pfeffer, die Angelikawurzel und Eukalyptusblätter. Manche Hausmittel sind außerdem für Allergiker bedenklich.

Kleidermotten loswerden: Professionelle Lösungen

Es existieren sowohl biologische wie chemische Mittel, um die Kleidermotten zu bekämpfen. Beide Varianten bieten spezifische Vor- und Nachteile. Ein genauerer Blick ist deshalb ratsam.

Schlupfwespen als biologisches Mittel

Biologische Mittel sind natürliche Feinde der Kleidermotte. Insbesondere die Schlupfwespen (Trichogramma evansens) ist diesbezüglich hilfreich. Sie sind kaum zu erkennen und für Menschen sowie Haustiere komplett unbedenklich. Die Schlupfwespen legen ihre Eier in die der Motten. Ihre Maden beseitigen die Eier der Schädlinge und zerstören deren Nest.

Vorteile

  • Bekämpfung großer Befälle möglich
  • Ohne Chemie
  • Sehr einfache Anwendung

Nachteile

  • Zeitintensive Bekämpfung (über mehrere Monate)
  • Mehrere Anwendungen notwendig
  • Unangenehmes Gefühl, zahlreiche Insekten im eigenen Haus freizusetzen

Mottenkugeln und Sprays

Mottenkugeln und spezielle Sprays sind chemische Mittel zur Bekämpfung von Kleidermotten. Mottenkugeln platzieren Betroffene in Kleiderschränken, in Schubladen oder einem sonstigen Nest der Kleidermotten. Sie gelten als bestes Mittel, um schnell viele Kleidermotten zu beseitigen. Auch mit Sprays lässt sich ein Großteil der Motten innerhalb weniger Minuten beseitigen. Der Nachteil dieser Mittel ist, dass sie Pestizide enthalten.

Vorteile

  • Auch gegen anderes Ungeziefer wirksam
  • Langfristige Wirkung
  • Einfache Anwendung

Nachteile

  • Eventuell gesundheitsschädlich durch die chemischen Stoffe
  • Möglicherweise problematisch für Allergiker
  • Negative Auswirkungen für die Umwelt
  • Geringe Reichweite
  • Unangenehmer Geruch
  • Eventuell Rückstände auf Textilien

Vorbeugung und nicht nur loswerden: Diese Strategien helfen

Für die Vorbeugung eignen sich viele der unter den Hausmitteln vorgestellten Methoden. Insbesondere die gründliche Reinigung des ganzen Hauses inklusiver aller Ritzen und die Wäsche bei mehr als 50 Grad sind wichtig.

Auch das Ausstatten von Kleiderschrank und -schublade mit Zedernholz-Blöcken und Lavendelsäckchen bietet eine effektive Maßnahme zur Verbeugung eines Befalls.