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Maulwurf vertreiben: Was erlaubt ist und was wirklich hilft

Maulwurf auf einem Maulwurfshügel auf einer Wiese

Es sind die typischen Maulwurfhügel, die das rund siebzehn Zentimeter lange und gerade mal 120 Gramm leichte Säugetier mit seinen schaufelförmigen Vorderpfoten aufwirft, die so manchen Gartenbesitzer zur Verzweiflung bringen. Tatsächlich ist das kleine Pelztier in der Lage, bis zu sechs Kilogramm Erde in der Stunde zu bewegen, wobei die Grabgeschwindigkeit abhängig ist von der Bodenbeschaffenheit. Was hilft gegen Maulwürfe wirklich, und welche Methoden gibt es, um sie zu vertreiben?

Maulwürfe vertreiben – was ist erlaubt, was nicht?

Es gibt Gesetze, die das Töten bestimmter Tierarten ausdrücklich verbieten, wozu auch der Maulwurf gehört. Gesetzlich normiert ist der Schutz in § 44 BNatSchG (Bundesnaturschutzgesetz). Zu den besonders geschützten Tierarten gehört der Maulwurf bereits seit dem 29. Juli 2009, auch wenn er nicht vom Aussterben bedroht ist.

Illegal ist auch, die kleinen Säugetiere zu jagen, zu fangen oder gar zu verletzen. Gleiches gilt für ihre Ruhe- und Fortpflanzungsstätten, die nicht zerstört oder beschädigt werden dürfen. Wer sich diesen gesetzlichen Vorgaben widersetzt, handelt illegal und muss mit einer empfindlichen Strafe rechnen. Diese kann je nach Bundesland variieren, wobei die verhängten Bußgelder eine Größenordnung von bis zu 65.000 Euro erreichen können. Der Spitzensatz liegt in den meisten Bundesländern bei maximal 50.000 Euro.

Maulwürfe im Garten – Was tun?

Es gibt verschiedene Methoden, die geeignet sind, die kleinen Pelztiere zu vertreiben. Dazu gehören zum Beispiel Hausmittel, aber auch das Windrad, die Plastikflasche und Essig. Manche Menschen versuchen es auch mit Gummibärchen. Wie erfolgreich Essig, Kaffeesatz, Urin von Haustieren und Co. sind – lesen Sie mehr.

Essig

Manche Menschen versuchen es mit einem in jedem Haushalt vorhandenen Hausmittel, nämlich mit Essig. Tatsächlich handelt es sich um ein wirksames Hausmittel, um die Tiere zu bekämpfen und sie auf natürliche Weise aus dem Garten zu vertreiben. Grund ist, dass ein Maulwurf nicht nur geräuschempfindlich ist, sondern auch eine feine Nase hat. Allerdings ist die Vorgehensweise aufwändig, denn Sie brauchen für jeden Maulwurfhügel beziehungsweise für Öffnungen des Maulwurfgangs jeweils einen Lappen, auf den Sie einige Tropfen Essig träufeln. Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, müssen die Tücher alle zwei bis drei Tage erneut mit Essig benetzt werden.

Ätherische Öle

Um Maulwürfe zu bekämpfen, können Sie den Essig auch durch ätherische Öle ersetzen, zum Beispiel Minze oder Lavendel.

Knoblauch

Ebenfalls auf den Geruchssinn von Maulwürfen stellt Knoblauch ab. Auch er ist geeignet, die Pelztiere zu bekämpfen. Dazu zerkleinern Sie Knoblauch, gießen ihn mit warmem Wasser auf und lassen ihn ziehen. Sobald diese Mischung abgekühlt ist, wird sie auf den Maulwurfhügeln und den Eingängen des Tunnelsystems verteilt.

Kaffeesatz

Ein weiteres Hausmittel, um einen Maulwurf zu vertreiben, ist Kaffeesatz. Kaffeesatz zielt ebenfalls auf den Geruchssinn des Maulwurfs ab. Voraussetzung ist, dass Sie Kaffeepulver aufbrühen. Den verbleibenden Kaffeesatz verteilen Sie auf den von Maulwurfhügeln betroffenen Rasenflächen. Davon profitiert auch Ihr Rasen, denn Kaffeesatz eignet sich hervorragend als Dünger.

Plastikflasche und PET-Flaschen

Plastikflaschen und aus Polyethylenterephthalat hergestellte PET-Flaschen eignen sich ebenfalls, um die Tiere zu bekämpfen. Zuerst wird der Boden der Plastikflasche mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Danach wird die Plastikflasche mit der Öffnung nach unten entweder schräg in die Erde gestellt oder auf einen in die Erde gesteckten Stab gesetzt. Ziel ist, dass durch den Wind Töne erzeugt werden, die den Maulwurf vertreiben.

Buttermilch

Ein weiteres Hausmittel, um einen Maulwurf zu bekämpfen, ist Buttermilch. Sie wird alle paar Tage auf den Maulwurfshügeln und den Eingängen verteilt. Der Geruch von Buttermilch führt dazu, dass sich die Tiere schon bald einen anderen Lebensort suchen.

Windrad

Ein Maulwurf ist in der Lage, in den Erdbauten kleinste Erschütterungen zu spüren, die zum Beispiel durch Käferlarven und Würmer erzeugt werden. Durch diese Vibrationen wird der Maulwurf auf seine Beute aufmerksam. Ansonsten fühlen sich die Tiere durch unregelmäßige Vibrationen gestört, zum Beispiel durch auf dem Rasen spielende Kinder oder Haustiere. Denselben Effekt erzielen Sie, wenn Sie ein Windrad oder ein Windspiel mithilfe eines Stabes aufstellen, der jedoch nicht fest in der Erde verankert ist. Hat der Befestigungsstab ausreichend Spiel, wackelt er infolge des durch den Wind angetriebenen Windrads oder durch die Bewegungen des Windspiels hin und her und gibt Erschütterungen an das Erdreich ab, sodass die Tiere alsbald die Flucht ergreifen.

Urin und Tierkot

Wer ein Haustier, zum Beispiel einen Hund oder eine Katze hat, kann den Urin oder den Kot dazu verwenden, den Maulwurf zu vertreiben. Hunde und Katzen werden von Maulwürfen als Feinde angesehen, die sie möglichst meiden. Dazu wird der Urin oder Kot auf die Eingänge der Tunnelbauten verteilt.

Ultraschall

Die Pelztiere sind nahezu blind, hören jedoch ausgezeichnet. Deshalb ist es möglich, einen Maulwurf mit Ultraschall zu bekämpfen. Entsprechende Ultraschallgeräte werden in den Gängen und nicht in den Hügeln positioniert. Der Nachteil ist, dass auch andere Tiere, zum Beispiel Hunde und Katzen, aber auch Fledermäuse, Ultraschall hören. Gleichbleibende Frequenzen bedingen außerdem einen Gewöhnungseffekt, sodass die eigentliche Wirkung, nämlich Maulwürfe zu verscheuchen, ausbleibt.

Gummibärchen

Keine gute Idee ist, einen Maulwurf mit Gummibärchen zu verjagen. Regelmäßig zählt Gelatine zu den Inhaltsstoffen von Gummibärchen. Sie wird von Maulwürfen nicht vertragen. Kommt es dennoch zum Verzehr der Süßigkeit, wird das Tier daran sterben. Wer also bewusst Gummibärchen auslegt, um die Tiere zu vertreiben, macht sich strafbar. Das gilt insbesondere dann, wenn ein Tier zu Tode kommt.

Maulwurfhügel zerstören

Maulwurf an der Erdoberfläche im Garten

Keine Wirkung erzielen Sie, wenn Sie Maulwurfhügel von Zeit zu Zeit festklopfen. Innerhalb kurzer Zeit wird der Maulwurf an anderer Stelle erneut einen Erdhügel aufwerfen. Grund ist, dass die Maulwurfhügel dazu dienen, die unterirdischen Gänge zu belüften. Aufgrund seines hohen Stoffwechsels und seiner regen Verdauung geben die Tiere vermehrt Kohlendioxid ab, sodass die Belüftung lebensnotwendig ist.

Wissenswertes über den Maulwurf

Zugegebenermaßen sehen die auf einem gepflegten Rasen aufgeworfenen Maulwurfhügel nicht sonderlich ästhetisch aus. Vergessen Sie jedoch bei all Ihren Aktivitäten, den Maulwurf zu vertreiben, nicht, dass die kleinen Kerlchen durchaus nützlich für Ihren Garten sein können. Sie ernähren sich vorwiegend von Insekten und Schnecken, worüber sich mancher Gartenbesitzer freuen wird. Denn wer Maulwürfe im Garten hat, darf sich über eine unbeschadete Gemüseernte und Pflanzenpracht freuen. Immerhin liegt die Tagesration eines Maulwurfs, die er in Form von Insekten, Schnecken und anderen Kleintieren aufnimmt, bei ungefähr 100 Gramm, was seinem eigenen Körpergewicht entspricht.

Das ist nicht der einzige Nutzen des pelzigen Säugetieres. Dort, wo sich Maulwürfe aufhalten, ist die Qualität des Erdreichs sehr hochwertig. Insoweit profitieren auch Ihre Topfpflanzen von der von Maulwürfen aufgelockerten Erde und danken es mit einem prächtigen Wuchs. Deshalb kann es sinnvoll sein, sich mit dem kleinen Pelztier zu arrangieren, insbesondere wenn Sie neben einer Rasenfläche auch einen Zier- und Nutzgarten haben. Denn eine Schneckenplage werden Sie mit einem Maulwurf an Ihrer Seite nicht mehr erleben.

Das agile, nahezu blinde Säugetier hält übrigens keinen Winterschlaf. Bei Kälte senkt es anstelle von Winterschlaf die Körpertemperatur und die Atemfrequenz, um Energie zu sparen. Die Ernährung findet dann über eine eigens im Erdboden angelegte Nahrungskammer im Erdboden statt. Während bei normalen Bodenverhältnissen die Gänge in einer Tiefe bis zu 20 Zentimeter angelegt sind, werden sie bei Frost in Bereiche von bis zu 60 Zentimetern Tiefe verlagert.

Verwechslung mit Wühlmäusen

Häufig kommt es zur Verwechslung zwischen Maulwürfen und Wühlmäusen. Beide hinterlassen aufgewühlte Erde. Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, die beiden Tiere voneinander zu unterschieden mehr dazu erfahren Sie in unserem Beitrag zu Unterschieden zwischen Wühlmäusen und Maulwürfen.