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Marderfalle: Modelle im Vergleich, Köder und was erlaubt ist

Marderfalle

Geruchs- und Lärmbelästigung gehören noch zu den harmloseren Schäden, die Marder verursachen. Richtig gefährlich wird es dann, wenn sie es sich im Motorraum des Autos bequem machen und dort beispielsweise Bremsschläuche anknabbern. Kein Wunder also, dass Betroffene, die ungebetenen Gäste schnell wieder loswerden möchten. Eine Marderfalle bietet hier ein zuverlässiges Mittel.

Anwendung ausschließlich durch Profis

Hat sich ein Marder auf dem Dachboden oder im Motorraum des Autos eingenistet, handelt es sich in der Regel um einen Steinmarder. Letzterer steht zwar nicht direkt unter Naturschutz, er zählt jedoch laut Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) zu den besonders geschützten Arten. 

Das bedeutet, dass Privatpersonen Marder weder lebend noch tot fangen dürfen. Hier drohen empfindliche Geldstrafen von bis zu 5.000 Euro und sogar Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren. Laut Jagdrecht ist das Aufstellen von Marderfallen ausschließlich Profis vorbehalten. Dazu zählen Jäger und qualifizierte Schädlingsbekämpfer. 

Für Privatpersonen besteht die Möglichkeit, die unangenehmen Mitbewohner durch verschiedene Mittel zu vergrämen. Hier finden Betroffene eine Übersicht zur Marderabwehr.  

Welche Arten von Fallen es gibt

Bevor es zur Auswahl des richtigen Köders geht, gilt es zunächst die passende Falle zu wählen. Zur Bekämpfung von Mardern sind in Deutschland von wenigen Ausnahmen abgesehen ausschließlich Lebendfallen erlaubt. 

Zwar gibt es auch Totschlagfallen, diese kommen hierzulande jedoch nicht zur Anwendung. So erfüllen Marder eine wichtige Rolle im Ökosystem und tragen zum ökologischen Gleichgewicht bei. 

Grundsätzlich lassen sich folgende Arten von Marderfallen unterscheiden:

FallenartFunktion
KastenfallenSie bestehen aus einem geschlossenen Kasten mit einer Eingangsöffnung und einem Mechanismus. Letzterer versperrt den Ausgang, wenn der Marder den Köder berührt. Vorteil ist, dass der gefangene Marder nicht hinausschauen kann und daher weniger Stress erleidet. 
DrahtkäfigfallenDrahtkäfigfallen sind ebenfalls Lebendfallen, die aus Drahtgitter bestehen. Sie sind in verschiedenen Größen erhältlich, um verschiedenen Tierarten gerecht zu werden. Der Marder betritt die Falle, um an den Köder zu gelangen, und der Mechanismus schließt die Tür.
RohrfallenRohrfallen sind eine spezielle Art von Lebendfallen, die aus einem langen Röhrenbehälter bestehen. Der Marder betritt die Röhre, um den Köder zu erreichen, und die Falle schließt sich, indem er die Endöffnung blockiert.

Erhältlich sind Marderfallen im Fachhandel für Jäger ebenso wie in einigen Baumarktketten wie Obi oder Hornbach. Wichtig: Auch wenn Privatpersonen Marderfallen kaufen können, bleibt das Aufstellen weiterhin verboten. 

Die Wahl des richtigen Köders

Entscheidend für den Erfolg des Vorhabens, einen Marder zu fangen, ist der passende Köder. Hier eine Übersicht, welche Köder sich laut Jägern bewährt haben:

  • Fisch
  • Eier
  • Geflügel
  • Erdnussbutter
  • Käse
  • Hunde- und Katzenfutter
  • Marmelade
  • Nutella
  • Obst (Äpfel, Birnen, Bananen)

Marderfalle aufstellen: Das gilt es zu beachten

Es empfiehlt sich, die Falle dort aufzustellen, wo Anwender eine hohe Aktivität der Tiere vermuten. Bei Steinmardern ist das häufig auf dem Dachboden oder in der Nähe des Autos der Fall. 

Beim Platzieren des Köders gilt es Handschuhe zu tragen, da dieser sonst nach Mensch riecht. Das schreckt Marder ab. Auch bei gekauften Lebensmitteln wie Fleisch, gilt es, sie kurz in kochendes Wasser zu legen, um den Geruch zu neutralisieren.

Wichtig ist auch, den Köder richtig zu platzieren. Marder sind äußerst flink und es kommt vor, dass sie ihn herausnehmen, ohne die Falle auszulösen. Deshalb gilt es, den Köder möglichst so zu platzieren, dass er von außen für die Tiere nicht erreichbar ist.   

Nach dem Aufstellen der Falle ist eine regelmäßige Kontrolle der Falle erforderlich. Diese sollte zweimal täglich erfolgen. So sollten die Tiere nach dem Zuschnappen der Falle nicht zu lange gefangen bleiben. Nur so lassen sich Marderfallen tierfreundlich anwenden. 

Nach dem Fang

Ist ein Marder in die Falle gegangen, gilt es ihn in ausreichender Entfernung wieder auszusetzen. Da die Tiere recht weite Strecken zurücklegen, sollte die Entfernung mindestens 15 Kilometer betragen. 

Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass die Umsiedlung an geeigneten Stellen erfolgt. Diese sollten sich abseits von Siedlungen befinden. Darüber hinaus benötigen die Tiere eine Wasserquelle.