Beim Verdacht auf Mäuse im Keller, in der Vorratskammer oder im Schuppen ist rasches Handeln gefragt. Mäusekot ist ein deutliches Indiz. Erfahren Sie, wie Sie Mäusekot erkennen und wie er sich ohne Risiko entfernen lässt. Hier ist schnelles Handeln gefragt. So kann der Kot von Mäusen einige gefährliche Krankheiten wie das Hantavirus übertragen.
Wie Mäusekot aussieht
Mäuseköttel sind eigentlich unübersehbar, denn eine Maus produziert täglich etwa 60 bis 80 Stück davon. Bilder verschaffen Gewissheit, aber auch mit einer guten Beschreibung lässt sich Mäusekot identifizieren:
- Dunkelbraune bis schwarze Farbe
- Harte Konsistenz, nicht glänzend
- Meist runde Form
- Seltener auch länglich oder spiralförmig
- An den Enden manchmal spitz zulaufend
- Länge zwischen 0,3 und 0,6 Zentimeter
- Dicke zwischen 1 und 2 Millimeter
- Stark nach Urin riechend
Die Köttel treten nicht vereinzelt auf, sondern sind überall dort verteilt, wo sich Mäuse aufhalten. Oft befindet sich die Köttel auf einem Haufen. Weitere Spuren für einen Mäusebefall können angefressene Lebensmittel sein, auch Verpackung. Mäuse hinterlassen Nagespuren auch an anderen Materialien, zum Beispiel an Kartons, Holz oder Kabeln. Außerdem nutzen die Tiere immer die gleichen Wege.
Schmierspuren, die vom fettigen Fell der Mäuse stammen, sind ein typisches Anzeichen. Ein weiteres Indiz ist der unangenehme Geruch, den Mäuse verbreiten. Der Geruch kommt entweder vom Urin der Tiere oder von verendeten Mäusen. Nester in dunklen Ecken oder Spuren von Nistmaterial weisen ebenfalls auf einen Mäusebefall hin.
Wichtige Unterscheidungen zu anderen Tierkot-Arten
Fledermauskot und Rattenkot weisen gewisse Ähnlichkeiten auf. Den Unterschied, ob es sich um Mäuse- oder Rattenkot handelt, erkennt man vor allem an der Größe. Während Mäuseköttel kleiner als ein Reiskorn sind, ist Rattenkot etwa so groß wie eine Rosine. Rattenköttel sind durchschnittlich etwa 1,3 bis 1,9 Zentimeter lang und mindestens drei Millimeter dick. Die längliche Form ist nicht einheitlich, möglich ist beispielsweise ein rundes und ein spitz zulaufendes Ende. Die Farbe ist braun oder schwarz, bei älterem Rattenkot durch die Austrocknung grau.
Handelt es sich um Fledermauskot oder Mäusekot?
Die Ausscheidungen haben Ähnlichkeiten, sind aber bei näherer Betrachtung gut zu unterscheiden. Fledermauskot hat in etwa die gleiche Form, Farbe und Größe. Aber der Kot ist wesentlich trockener und zerkrümelt leicht. Bei Licht erkennt man, dass Fledermauskot glitzert, während Mäusekot stumpf aussieht. Das Glitzern und die trockene Konsistenz haben ihre Ursache in der Nahrung. Fledermäuse fressen hauptsächlich Insekten. Die Bestandteile Chitinpanzer und Flügel sorgen für den Glitzereffekt beim Fledermauskot.
Vorsicht beim Beseitigen: Mäusekot kann gefährlich sein
Generell ist bei jeder Art von Tierkot Vorsicht angesagt, wenn es ans Beseitigen und Putzen geht. Der Kontakt mit Mäuse- oder Rattenkot kann gesundheitliche Beschwerden verursachen. Mäusekot enthält Bakterien und Viren, die beim Menschen Krankheiten auslösen können. Wenn Sie Mäuseköttel entfernen, sind einige Sicherheitsregeln sinnvoll.
Krank durch Mäusekot? Das ist vermeidbar, wenn man beim Entfernen auf den Eigenschutz achtet. Die Köttel sind zwar nicht giftig, stellen aber wegen der darin enthaltenen Erreger eine Gefahr dar.
Das gilt es beim entfernen von Mäusekot zu beachten:
- Mäusekot nicht mit bloßen Händen anfassen
- Das Tragen von Handschuhen und Atemmaske schützt vor Krankheitserregern
- Kot vor dem Entfernen mit Wasser besprühen
- Köttel nicht zerdrücken
- Sorgfältig mit einem Besen und Kehrblech entfernen
- Oder mit feuchtem Küchenkrepp aufnehmen
Sie können sicherheitshalber Gummihandschuhe tragen. Bei altem Kot, der teilweise schon zerfällt, entsteht Staub. Dieser Staub sollte nicht eingeatmet werden – eine Maske schützt. Vorbeugend hilft, die Köttel vor dem Aufkehren leicht mit Wasser zu besprühen, dann zerfallen sie nicht. Wischen Sie den Boden danach gründlich, und untersuchen Sie auch, ob Lebensmittel von der Mäuseplage betroffen sind. Werfen Sie Lebensmittel weg, die mit Mäusen und speziell den Ausscheidungen in Kontakt gekommen sind.
Es ist auch empfehlenswert, wenn man den Keller, die Speisekammer oder andere Räume in Haus und Wohnung nach möglichen „Einfallstoren“ für Mäuse genau unter die Lupe nimmt. Die entfernten Köttel kommen am besten in eine Plastiktüte, die Sie gut verschließen und direkt in der Tonne entsorgen. Anschließend reinigen und desinfizieren Sie Ihre Hände, damit Sie auf der sicheren Seite sind.
Wie lange ist Mäusekot infektiös?
Je frischer die Köttel sind, umso aktiver sind die Viren und Bakterien, die darin enthalten sind. Aber auch älterer Mäuse- oder Rattenkot kann Krankheiten auslösen.
Welche Krankheiten sind durch Mäusekot übertragbar?
Die Übertragung von Bakterien und Viren erfolgt beim Kontakt über die Haut, über die Schleimhäute und Atemwege. Die Krankheiten, die dabei möglicherweise übertragen werden, sind keinesfalls harmlos. Das Tückische ist: Mäuse können als sogenannte Vektoren fungieren. Das heißt, die Tiere übertragen Krankheitserreger, erkranken aber selbst nicht daran.
Die Liste möglicher Krankheiten ist lang. Die Ausscheidungen von Mäusen können Erreger enthalten, die folgende Krankheiten auslösen können:
- Gelbsucht
- Salmonellen
- Typhus
- Kopfgrind (Dermatomykose)
- Nagerpest (Tularämie)
- Kopfpilz (Dermatomykose)
- Hanta-Virus
Die genannten Erkrankungen sind nicht harmlos. Beim geringsten Verdacht ist ein Arztbesuch extrem wichtig. Außerdem können auch Parasiten durch Mäuse übertragen werden.
Krank durch Mäusekot: Das sind die Symptome
Kommt es nach Kontakt mit Mäusekot zu Krankheitssymptomen, sollten Betroffene dringend einen Arzt aufsuchen. Im Folgenden eine Übersicht über die häufigsten Krankheiten durch Mäusekot sowie deren Symptome und Inkubationszeit:
Krankheit | Inkubationszeit | Symptome |
Hantavirus-Infektion | 1 bis 5 Wochen | Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Atembeschwerden (kann zu schwerem Lungenversagen führen) |
Salmonelleninfektion | 6 Stunden bis 6 Tage | Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Fieber |
Leptospirose | 2 bis 25 Tage | Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Gelbsucht (gelbliche Verfärbung der Haut und Augen), Augenrötung |
Auf einen Blick
- Mäusekot nicht mit bloßen Händen anfassen
- Vorsicht bei zerfallenen Mäusekötteln, Staub nicht einatmen
- Schutzmaßnahmen wie Handschuhe und Maske beachten
Mit am Wichtigsten ist, gefährdete Räume wie Speisekammer und Keller im Blick zu behalten. Je rascher Sie Mäuseköttel entdecken, desto schneller können Sie handeln.