Schaben, auch als Kakerlaken bezeichnet, führen ihre Feldzüge im Verborgenen. Sie nutzen alle Versteckmöglichkeiten im Haus und nehmen ihre Mahlzeiten hauptsächlich nachts ein. Es ist wichtig, sie rechtzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Hausmittel beseitigen das Problem meist nicht nachhaltig. Hier ein Überblick der Möglichkeiten.
Steckbrief der Schaben-Arten
Bevor Sie den Feind bekämpfen, müssen Sie ihn erkennen. Es gibt eine einzige Schabenart, die hierzulande keinen Schaden in der Wohnung anrichtet: die Waldschabe. Sie ist zwischen 9 und 14 mm lang, hellbraun bis braun und kann fliegen. Alle anderen Schaben fliegen nicht. Im folgenden ein kurzer Überblick der schädlichen Schabenarten:
- Küchenschaben (= Kakerlaken): 13 bis 44 mm lang, hell- bis dunkelbraun oder schwarz
- Deutsche Schaben: 13 bis 16 mm lang, hell- bis dunkelbraun
- Orientalische Schaben: 25 bis 30 mm lang, dunkelbraun bis schwarz
- Amerikanische Schaben: 28 bis 44 mm lang, rotbraune Rückenfärbung, hier noch selten
Indizien für einen Schabenbefall
Schaben treffen Sie vor allem in der Küche an – und zwar nachts, wenn Sie plötzlich das Licht anschalten. Dann flitzt vielleicht ein einzelnes Exemplar in sein Versteck zurück. Nicht schlimm? – Leider doch. Fachleute rechnen 200 unentdeckte Tiere auf ein entdecktes.
Möglicherweise bekommen Sie die Schädlinge gar nicht zu sehen. Aber es gibt Indizien, die auf sie hindeuten:
- Fraßspuren an Lebensmitteln und an Verpackungen
- Kaffeepulverähnlicher Kot, der sich in Spuren an der Wand entlangzieht
- Dünne Kokonhüllen in Nestnähe
- Ein merkwürdiger, unangenehmer Geruch
Natürliche Hausmittel
Sie haben eine Schabe in der Küche gesichtet oder Schabenspuren entdeckt. Küchenschaben und Deutsche Schaben legen in ihrer anderthalbjährigen Lebenszeit bis zu 400 Eier. Darum ist rasches Handeln gefragt, um eine weitere Verbreitung zu bekämpfen und die Tiere aus dem Haus zu treiben. Hausmittel sind eine gute Idee, weil sie ihre Umgebung nicht mit giftigen Substanzen belasten. Folgende Mittel können helfen:
- Katzenminze: Großflächig streuen
- Lorbeerblätter: In der Nähe der Nester auslegen
- Essig oder Essig mit Pfeffer: Um die Nahrungsquellen ausbringen
- Natron-Zucker-Mischung: An den Nestern und Laufwegen verteilen
Viele Hausmittel wirken durch abschreckende Gerüche. Die Natron-Zucker-Mischung ist ein umweltverträgliches Gift, das die Schaben tötet. Trotzdem führen diese Stoffe ein paar Probleme mit sich. Manche stinken oder ruinieren den Boden (Essig), andere sind teuer (Lorbeerblätter). Der gravierendste Nachteil: sie wirken weder dauerhaft noch durchschlagend. Kakerlaken sind äußerst anpassungsfähig und suchen sich einfach andere Laufwege und Fressquellen. Und auch das Natron tilgt zumeist keine ganze Population aus. Dennoch sind Hausmittel grundsätzlich einen Versuch wert und können gerade bei einem aufkeimenden Befall helfen.
Produkte und chemische Mittel
Meistens geht es so: Sie haben eines oder verschiedene der vorgestellten Mittel ausprobiert. Dennoch erkennen Sie weiterhin Spuren der Schädlinge im Haus. Inzwischen haben die Eindringlinge Eier gelegt und sich vermehrt. Das Problem nimmt überhand. In dieser Not greifen jetzt viele Menschen zu Chemikalien. Aber hier ist Vorsicht geboten. Diese Mittel stehen zur Verfügung:
Insektizide als Spray
Gibt es zum Beispiel in gut sortierten Bau- Drogeriemärkten zu kaufen. Es tötet jedoch meistens nicht alle Schaben und kann schädlich auf Menschen und Haustiere wirken. Bei der Anwendung ist demnach Vorsicht geboten.
Schabenfalle
Es handelt sich um eine giftfreie Papierklebefalle mit Lockstoffen. Bei letzterem handelt es sich um Sexuallockstoff der weiblichen Tiere. Die Pheromonfalle wirkt somit ausschließlich auf männliche Tiere.
Insektizide als Gel
Das Gel wird in der Wohnung als Klebepunkt an versteckte Stellen (Vorsicht Haustiere und Kinder!) aufgetragen. Es kann allerdings hautreizend wirken.
Haarspray und Deo
Häufig greifen Menschen im Reflex zur nächsten Sprühflasche wie Haarspray oder Deo. Diese haben jedoch keinerlei Wirkung auf Kakerlaken. Selbst wenn es einzelne Tiere vertreibt, bleibt der Rest der Population davon unberührt.
Falls Mittel nicht helfen, bleibt der Kammerjäger
Schädlingsbekämpfung braucht zumeist Fachleute. Ein Schabenbefall ist immer Ernst zu nehmen und schwierig in den Griff zu bekommen (1 entdecktes Tier = 200 unentdeckte). Ein professioneller Kammerjäger geht im Haus systematisch vor. Zuerst bestimmt er, um welche Art oder Arten von Schaben es sich handelt. Dann macht er sich auf die akribische Suche nach ihren Verstecken. Schließlich stimmt er seine Gegenmittel auf Art und Umfang des Befalls ab.
Er stellt sicher, dass weder Mensch noch Haustier in der Wohnung zu Schaden kommen. Schließlich prüft er, ob seine Maßnahmen zu hundert Prozent erfolgreich gewesen sind. Er gibt Tipps, wie sich ein erneuter Schädlingsbefall vermeiden lässt. Nur so entstehen nachhaltige Vertreibungsergebnisse.