Die gute Nachricht: Mit Hornissen lässt es sich durchaus in friedlicher Koexistenz leben. Denn obwohl sie ihre Nester teils gezwungenermaßen in Menschennähe anlegen, sind sie eher menschenscheu. Zudem treten sie nur aggressiv auf, wenn es darum geht, das Nest oder das unmittelbar bedrohte Leben zu verteidigen. Wer sie dennoch als Störung oder Bedrohung empfindet, dem empfiehlt sich ein Spezialist, um das Hornissennest zu entfernen.
Wer für die Beseitigung zuständig ist
Im Anfangsstadium, wenn sich eine Königin einnisten möchte, lässt sich der Zugang noch zukleben. Besteht bereits ein Nest mit mehreren Tieren, liegt der Fall anders. Versuchen Sie niemals selbst, ein Hornissennest umzusiedeln, zu entfernen und die Tiere zu töten. Das ist zum einen gefährlich, zum anderen stehen Hornissen unter Artenschutz. Daher drohen hohe Geldbußen, wenn Sie das Nest eigenmächtig entfernen. Experten zerstören die Nester daher auch mehrheitlich nicht, sondern siedeln sie um. Dafür braucht es eine Genehmigung der zuständigen Naturschutzbehörde. Mit dieser kümmern sich folgende Personen um das Hornissennest:
- Spezialisten für die Nester von Hornissen
- Imker
- Kammerjäger
- Naturschutzexperten
- Experten der Feuerwehr in Ausnahmefällen
Die Kosten für den Einsatz
Der Preis für das professionelle Entfernen eines Hornissennests richtet sich nach verschiedenen Faktoren. Zum einen danach, wer den Job übernimmt und zum anderen, welcher Aufwand damit einhergeht. Rechnen Sie mit Preisen zwischen circa 100 bis 150 Euro bei gut erreichbaren Nestern.
Hornissen neigen allerdings dazu, ihre Nester an einem geschützten Ort anzubringen. Sprich, sie lassen sich nicht immer frei hängend und gut sichtbar ausmachen. Die Tiere bauen gerne auf Dachböden, in Gartenschuppen, Vogelbrutkästen oder im Rolladenkasten. Bei einem schwer zugänglichen Hornissennest, langen Anfahrtswegen oder Wochenendeinsätzen erhöhen sich die Kosten bis etwa 450 Euro.
Wer zahlt?
Die Kosten für die Entfernung von Hornissen- und Wespennestern trägt der Eigentümer des betroffenen Grundstücks oder der Immobilie. Sollte es sich um ein Mietobjekt handeln, ist demnach der Vermieter verantwortlich. Sollte der Vermieter nicht aktiv werden, kann der Mieter einen Schädlingsbekämpfer beauftragen und die Kosten weitergeben. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass der Preis für die Entfernung den üblichen Rahmen nicht übersteigt.
Bevor die Feuerwehr kommt: Verhaltensregeln beim Hornissennest
Ein Hornissennest stellt nicht per se einen Grund für einen Feuerwehreinsatz dar. Denn trotz ihrer im Vergleich zu anderen Insekten beeindruckenden Größe sind sie für uns Menschen eher harmlos. Zudem sind sie keine Dauergäste. Hornissennester sind ab Mai bis Oktober bewohnt. Danach gibt es dort keine verbleibenden Exemplare und auch keine Neubesiedelung. Während ihres Nestaufenthalts geht bei folgenden Verhaltensregeln keine Bedrohung von den Tieren aus:
- Mindestabstand von 3 Metern zum Nest
- Freihalten der Aus- und Einflugwege zum Nest
- Erschütterungen rund um das Hornissennest vermeiden
- keine hektischen und ruckartigen Bewegungen in der Nähe einer Hornisse
- Nicht anpusten! Das nehmen Hornissen ebenso wie Wespen als Alarmsignal wahr.
- Offene Fenster und Türen mit Insektenschutzgittern zukleben beziehungsweise abdichten. Da Hornissen auch nachtaktiv sind, vermeiden Sie dadurch auch, dass sich einzelne Tiere von elektrischem Licht angezogen ins Hausinnere verirren.
Verhaltensweisen und Gefahrenpotenzial von Hornissen
Hornissen sind nicht grundlegend aggressiv und vermeiden es eher, einem Menschen nahezukommen. Im Gegensatz zu Wespen hegen sie auch kein Interesse an unseren Lebensmitteln. Sie ernähren sich im Anfangsstadium ausschließlich von anderen Insekten und verschiedenen Pflanzensäften, sobald sie ausgewachsen sind. Dementsprechend gilt lediglich etwas Vorsicht beim Gärtnern sowie Obstpflücken und -sammeln, um nicht versehentlich eines der Tiere zu greifen.
Trotz des verhältnismäßig einfachen Umgangs mit Hornissen und ihrer mangelnden Aggressivität, geht unter bestimmten Voraussetzungen eine Gefahr von ihnen aus. Befindet sich das Nest beispielsweise direkt am Haus, entsteht eine riskante Nähe. Das gilt auch, wenn Sie die Anwesenheit der Tiere deutlich in ihrer Mobilität einschränkt. Das kommt beispielsweise dann vor, wenn die Hornissen einen Rolladenkasten als Nistplatz wählen.
Zudem verirren sich vermehrt Tiere ins Innere. Entscheidend ist auch, ob ein möglicher Kontakt zu Risikogruppen wie Allergikern, älteren Menschen oder Kleinkindern besteht. Das sind Privatgrundstücke weniger relevant als bestimmten Einrichtungen wie Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Kindergärten oder Schulen.
Feuerwehreinsatz als Ausnahmefall
Nur bei einer konkreten Gefahrensituation lässt sich die Hilfe der Feuerwehr in Anspruch nehmen. Berufsfeuerwehr und auch Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr verfügen über die notwendige Ausbildung und Ausrüstung, um Hornissennester zu beseitigen. Pauschal gesprochen, rückt diese jedoch eher selten aus. Mehrheitlich übernehmen professionelle Dienstleister wie Kammerjäger die Aufgabe, das Hornissennest vom Grundstück zu beseitigen.