Was ist das denn? Kleine runde Löcher auf Fensterrahmen, Gartenstuhl und Gebälk. Überall scheint der Wurm drin, denn Schädlinge haben das Holz als Nistort und Nahrungsquelle für sich entdeckt. Wie sich Holzwürmer erkennen und bekämpfen lassen, Ursachen und welche Mittel und Hausmittel wirklich helfen.
Wo finden Holzwürmer ideale Bedingungen?
In der Natur erfüllen Holzwürmer eine wichtige Funktion im Ökosystem, indem sie totes Holz zersetzen. Ungeziefer im Haus dagegen ist ein Alptraum. Überall, wo hohe Luftfeuchtigkeit und moderate Temperaturen zusammenkommen, herrschen ideale Bedingungen. Denn der Holzwurm befällt vorwiegend Holz mit wenigstens 10 Prozent Restfeuchte. Holzschädlinge nagen an der Bausubstanz, so dass morsches Holz zu Lasten der Statik geht. Betroffen sind vor allem folgende Bereiche:
- Dachstuhl
- Treppen
- Fußböden
- Holzdecken
- Tragende Balken
- Balkone
- Mobiliar, Musikinstrumente
- Scheune, Gartenhaus
Welche Folgen hat Holzwurmbefall?
Die Larven von Holzschädlingen durchbohren das Holz, denn sie leben von dessen Proteinen. Bei Holzwurmbefall in der Bausubstanz, aber auch in hochwertigen Objekten wie antiken Möbeln, Kunst, Altar und Kirchengestühl heißt es für Kulturverantwortliche, Denkmalpflege und Immobilienbesitzer: Umgehend handeln! Leider bleibt Holzwurmbefall oft lange unerkannt. Die Folgen:
- Statisch geschwächte Bauteile
- Ausbreitung auf weitere Objekte
- Einsturzgefahr
- Wertverlust
- Verstöße gegen die Landesbauordnung
- Klagen auf Schadenersatz
Welche Holzschädlinge gibt es?
Generell finden die Larven verschiedener Holzschädlinge gemeinhin als Holzwurm Bezeichnung. Dazu zählt die Larve des echten Holzwurms ebenso wie des Gemeinen Nagekäfers (Anobium punctatum) und die Hausbock-Larve (Hylotrupes bajulus) oder Splintholzkäfer-Larve.
Unterscheidung von anderen Holzschädlingen
Zur effektiven Holzwurmbekämpfung ist es wichtig, den Schädling eindeutig zu bestimmen. Neben dem Gemeinen Nagekäfer setzen gibt es folgende weitere Holzschädlinge, die ähnlich Symptome verursachen:
- Hausbockkäfer
- Brauner Splintholzkäfer
- Pilze, weitere Feuchtholz-Schädlinge
Allen gemeinsam: Nässe lockt sie an. So leiten Pilze wie der Echte Hausschwamm die Zersetzung ein, Risse deuten auf Pilzbefall. Frischholz-Schädlinge wie Holzameise oder Holzwespe fressen ausgedehnte Gänge in Konstruktions- und Bauholz. Gut zwei Zentimenter große, schwarzbraune Hausbockkäfer (Hylotrupes bajulus oder Holzbock) fressen Nadelhölzer statt die für sie giftigen Laubhölzer. Ausfluglöcher an der Holzoberfläche und raspelnde Fressgeräusche verraten den Holzbock-Befall. Wo die Fraßgänge seiner Larven verlaufen, wölbt sich die Splintholz-Oberfläche. Nur fünf Millimeter klein dagegen, befällt der Braune Splintholzkäufer Laubhölzer aller Art, liebt Wärme ab 30 Grad und legt seine Eier gern in Rissen und Spalten ab.
Wie den echten Holzwurm erkennen?
Der Gemeine Nagekäfer selbst macht kaum Probleme. Doch bis er flügge ist, hat der fünf Millimeter kleine, echte Holzwurm schon immense Schäden angerichtet. Gleich zu Anfang will der dunkelbraune, geschlechtsreife Schädling mit dem Kopf durch die Wand: Er schlägt Krach auf dem Holz, um paarungswillige Weibchen anzulocken, die bis zu 50 weißliche, zitronenförmige Eier in frühere Fraßgänge und kleinste Holzspalten ablegen.
Nach zwei Wochen geschlüpft, beginnen die Holzwurmlarven zu fressen, zufrieden mit Nadel- genauso wie Laubholz. Ideale Vor-Ort-Bedingungen sind 12 bis 55 Prozent Luftfeuchtigkeit und gemäßigte Raumtemperatur zwischen 13° und 25° C. Gut ein Jahr später verpuppen sie sich zum fertigen Käfer. Widrige Bedingungen? Dann verharren die Holzschädlinge auch bis zu acht Jahre im Holz. Das Alter des Holzes ist zweitrangig, ob nagelneue Gartenbank oder Fachwerk von 1300.
Welche Spuren beweisen den Holzwurmbefall?
Ist der Holzwurm drin, lässt sich dies sehen, hören und am Geruch von feuchtem Holz auch riechen. Die Larven sorgen für oberflächliche Fraßgänge und hinterlassen Kotreste. Jede Käferlarve frisst ihren eigenen Gang. Kleine runde Holzwurmlöcher von 1 bis 2 mm Durchmesser sind zu sehen. Ist der Holzwurm noch aktiv? Ja! Ein Blatt Papier, unter die Löcher gelegt, zeigt es nach wenigen Tagen durch frisches Bohrmehl.
Wie Holzwurm in Eigenregie bekämpfen?
Kein Holzwurm verschwindet von selbst. Baumärkte bieten ein umfangreiches Sortiment, um Holzwürmer preisgünstig chemisch abzutöten – z. B. durch Holzwurm-Ex, Fraß – und Hormongifte. Sprays und Schäume, die vor allem eines sind: Hochgiftig und daher nicht nur für Holzwürmer, sondern auch für Menschen und Haustiere gefährlich. Möbel sind befallen? Produkte mit Chemie schaden nicht nur dem Holzschädling, sondern sensiblen Oberflächen und Umwelt gleich mit. Chemische Mittel gilt es deshalb mit äußerster Vorsicht anzuwenden.
Welche Hausmittel zur Holzwurmbekämpfung?
Holzwürmer in Haus lassen sich auch ohne Chemie bekämpfen. Besser für Mensch und Umwelt ist es, Hausmittel gegen Holzwürmer einzusetzen. Eines direkt vorab: Hausmittel entfalten nur eine oberflächliche Wirkung und schaffen das Schädlingsproblem selten auf Dauer aus der Welt. Nur überschaubarer Befall an Mobiliar oder Musikinstrumenten lässt sich mit Erfolg selbst behandeln.
Holzwurm mit Eicheln locken
Der Duft von Eicheln, im Bereich der Bohrlöcher verteilt, zieht Holzschädlinge unwiderstehlich an. Holzwürmer lassen das befallene Holz links liegen, um sich in die Früchte zu bohren. Eine ganze Population lässt sich so jedoch nicht einfangen – dazu sind die Käfereier zu weit und intensiv im Holz verteilt.
Holzwürmer mit Zwiebeln verscheuchen
Befallenes Holz, das mit dem Saft einer Zwiebel eingerieben wird, kann Holzwürmer für gewisse Zeit vertreiben – etwa bei schwachem Holzwurmbefall im Gartenhaus. Der Effekt von Zedernholzöl, Leinöl, Terpentin oder Petroleum ist ähnlich.
Essigsäure zur Holzwurmbekämpfung
Dazu spritzen Sie Essigessenz oder geruchsneutrales, in Wasser gelöstes Borsalz in die Holzwurmlöcher. Anschließend versiegelt Bienenwachs die Öffnungen, um auch alle Käferlarven sicher abzutöten. Im Innenbereich können Sie befallene Möbel z. B. mit Salmiakgeist besprühen oder bepinseln – und anschließend mit Folie umhüllen, um die Wirkung zu stabilisieren.
Welche Bio-Maßnahme bringt am meisten?
Holzwürmer schätzen mäßige Temperaturen. Extreme Kälte oder Hitze ist also eine wirksame Methode, sie gründlich zu bekämpfen. Über eine Stunde Frost unter -10° C oder Hitze über 55° C ausgesetzt, sterben die Larven ab. Richtig angewendet, gelingt dies z. B. mit einem Föhn oder einer Heißluftpistole – im sicheren Abstand von etwa 8 cm auf das Wurmloch gerichtet. Befallene, durchfeuchtete Möbelstücke können in einem Raum bei voll aufgedrehter Heizung durchtrocknen. Kleine Objekte wie Blockflöte und Co. dürfen bei Wurmbefall für 60 Minuten bei 60° C in den Backofen. Frostige Kälte herrscht in der Tiefkühltruhe – und im Winter im Garten. Sind jedoch ganze Räume vom Holzwurm befallen, hilft nur ein professioneller Schädlingsbekämpfer, der über das richtige Equipment für nachhaltige, thermische Holzwurmbekämpfung verfügt.
Wie Holzwurmbefall vorbeugen?
Ein Nagekäfer, der nichts zu fressen findet, legt keine Eier ab. Trockenes Holz interessiert ihn nicht – regelmäßig Lüften und ausreichend Heizen sorgen dafür. Auch Wäscheständer haben in Wohnräumen nichts zu suchen. Gartenmöbel gehören in der kalten Jahreszeit ins Haus, gegen Feuchtigkeit imprägniert – Zedernöl bringt schönen Glanz. Kaminholz vor Befall schützen? Lagern Sie Brennholz nie im Haus, denn Larven können bereits bei Anlieferung darin sitzen. Und nie auf dem nackten Erdboden, sondern auf Lagerhölzern, am windig-sonnigen Platz oder unter einem Vordach. Holz, das im Außenbereich verbaut wird, sollte einen Wetterschutzanstrich gegen Durchfeuchten erhalten. Last but not least sollte auch der Dachstuhl regelmäßig auf eindringende Nässe und Schädlingsbefall gecheckt werden.
Wann muss der Kammerjäger kommen?
Natürliche Bekämpfungsmethoden versagen, weil der Befall ganze Gebäudeteile wie Dach und tragende Balken erfasst hat? Zeit für den Kammerjäger, denn falsches Vorgehen kann ggf. mehr schaden als nützen. Für geschulte Schädlingsbekämpfer und Desinfektoren gehört gründliche Holzwurmbekämpfung zu den Kernkompetenzen: Ihre Inspektion untersucht befallene Zonen gründlich und zieht baukundige Experten hinzu. Auch die Beseitigung möglicher Leckagen, die Käfer anlocken, rückt in den Blick. Wie ist der Zustand der Bausubstanz? Gegen die weitere Verbreitung von Käfern und Larven wird morsches Holz entfernt, der Rest gegen Holzwürmer behandelt. Maßnahmen, die einem genauen Aktionsplan folgen. Auch die Kosten der Arbeiten gehören dazu. Der Preis der Holzwurmbekämpfung hängt ab von:
- Ausmaß der Holzwurmplage
- Zahl der Maßnahmen
- Zeitnahmen für Inspektion und Bekämpfung
- gewählter Bekämpfungsmethode
- Materialien für Inspektion, Bekämpfung und Abwehr
Welche Verfahren und Mittel nutzt der Kammerjäger?
Unter oberflächlich sichtbarem Befall verbergen sich zahlreiche Holzwurmlarven tief im Holz. Um sie zu erwischen, muss das passende Insektizid zielgerichtet eingespritzt bzw. physische Verfahren gründlich eingesetzt einwerden. Nur professionelle Schädlingsbekämpfer sowie Holzbauer können nach fachkundiger Begutachtung gezielte Empfehlungen zur Wahl der Mittel abgeben – wie Mikrowellen, Heißluft oder Begasung mit Argon, Stickstoff oder Kohlendioxid. Ihr Vorteil: Sie töten die Larven in ihren Fraßgängen, ohne das Holz anzugreifen. Bevor der Schädlingsbekämpfer kommt, bereiten Sie betroffene Bereiche vor:
- Dachboden / Keller leerräumen
- Mobiliar etc. im Hausinneren abdecken / verhüllen
- für trockene Räume sorgen
Wie läuft die Holzwurmbekämpfung ab?
Nur trockenes Holz reagiert optimal auf die Behandlung. Der Kammerjäger legt Schutzanzug und Atemmaske an, reinigt das Holz vor und bringt dann z. B. Holzschutzmittel (nach DIN 68800) ein, das die Holzschädlinge abtötet. Anschließende Imprägnierung beugt erneutem Befall vor. Bei tragenden Konstruktionen injiziert er Insektizide – meist in mehr als einem Durchgang – in die Löcher. Mobiliar und Objekte von Piano bis Bilderrahmen dagegen werden nicht an Ort und Stelle, sondern besser außer Haus durch eine Spezialfirma begast. Beachten Sie, dass Gase oder Holzschutzmittel potenziell gesundheitsschädlich sind. Nach dem Besuch des Kammerjägers empfiehlt es sich, Wohnräume und Büros ein bis zwei Tage gut durchzulüften – und sich dort nicht aufzuhalten. Des Weiteren lohnt es sich, die Präventiontipps des Profis gegen neuen Befall zu beherzigen! Jetzt wirkt das Bekämpfungsmittel; nach etwa fünf Jahren ist eine erneute Inspektion ratsam.
Welche Vorteile hat ein Kammerjäger-Einsatz?
Werden substanzzerstörende Insekten festgestellt, ist der Schaden oft schon weitreichend. Je eher Sie handeln, desto besser – am besten beim ersten Verdacht auf Holzschädlinge in Haus oder Unternehmen. Schädlingsbekämpfung durch den Profi schützt Ihr Eigentum, weil
- schnell, sicher, effektiv
- mit System
- maximal schonend
- situationsgerecht
- schädlingsgerecht
Das Ziel: Schäden in Grenzen halten, Bausubstanz retten! Nur die akribische Inspektion durch geschulte, erfahrene Kammerjäger kann Befallsstärke und ihre Folgen exakt einordnen. Auch zieht er ggf. weitere Fachleute wie Zimmerleute und Statiker hinzu, um zu klären, ob das Holz betroffener (Dach-)Konstruktionen noch zu retten ist. Ein seriöser Schädlingsbekämpfer entwickelt ein situationsgerechtes, schriftliches Lösungskonzept und klärt Sie im Vorfeld über auszuführende Arbeiten und Kosten transparent auf. Und wahrt Diskretion: Nicht jeder Nachbar weiß, dass ein Holzwurmbefall nichts mit mangelnder Hygiene zu tun hat!