Vor allem Hunde- und Katzenbesitzer kennen die lästigen Parasiten. Neben Mücken und Bettwanzen sind Flöhe sie die häufigsten Blutsauger. Ihre Bisse sind normalerweise ungefährlich, aber sie sorgen für einen quälenden Juckreiz. Wie sich Flohstiche erkennen und behandeln lassen.
Flöhe sind Insekten und etwa zwei bis vier Millimeter groß. Weltweit gibt es rund 2.400 Arten. In Deutschland nachgewiesen sind 72. Am bekanntesten sind der Hunde- und der Katzenfloh. Es gibt auch einen Menschenfloh, der aber wegen der guten Hygiene nur noch sehr selten vorkommt.
Woher kommen Flöhe?
Die meisten Flohbisse, unter denen Menschen leiden, stammen von Hunde- und Katzenflöhen. So können diese auch auf den Menschen übergehen, wenn ihre bevorzugte Nahrungsquelle nicht verfügbar ist. Ein Floh beißt seinen Wirt normalerweise einmal am Tag, um an Nahrung zu gelangen. Der Biss selbst ist nicht zu spüren, da das Tier in diesem Augenblick eine schmerzstillende Flüssigkeit absondert. Der typische Juckreiz durch den Flohspeichel tritt erst etwas später nach der Mahlzeit auf.
Flöhe mögen warme Temperaturen. Deshalb lassen sie sich auf dem Menschen gerne an warmen Stellen des Körpers nieder, zum Beispiel in den Achselhöhlen, in der Leistengegend, an Knie- und Ellenbogen sowie an Unterschenkeln und Füßen. Im Gegensatz zu Bettwanzen und Mücken nutzen Flöhe Katzen, Hunde und Menschen nicht nur als einmalige Nahrungsquelle. Sie verbleiben am Körper und saugen bei Gelegenheit mehrmals am Tag Blut, während Bettwanzen und Mücken nach der Nahrungsaufnahme wieder verschwinden.
Wie sehen Flohbisse aus?
Das Aussehen eines Mückenstichs kennt wohl jeder. Ein Flohbiss hingegen lässt sich nicht so leicht erkennen, wenn man keine Erfahrung damit hat. Ein erster Anhaltspunkt für Flohbisse ist, dass sie nur sehr selten allein auftauchen, sondern meist zu mehreren. Typisch ist eine Reihung von drei oder vier Bissen. Dafür gibt es verschiedene Bezeichnungen wie Flohstraße, Flohleiter oder Stichstraße. Ein Muster von drei nebeneinander liegenden Flohstichen wird scherzhaft auch „Frühstück, Mittag, Abendessen“ genannt.
Hier einige Bilder von Flohbissen:
Meist erscheinen die Bisse als kleine, rötliche Beulen auf der Haut. Außerdem weisen sie in der Mitte einen weißen Punkt und können stark jucken. Eine Besonderheit ist, dass Flöhe nicht selten Probebisse machen, um die Eignung des Blutes zu testen. Dabei besteht die Möglichkeit, dass um diese Testbisse herum ein Ausschlag entsteht. Bei der Diagnose kann es problematisch sein, dass die Irritationen der Haut mit Masern oder einer allergischen Reaktion verwechselt werden.
Symptome
- Juckreiz: Flohbisse verursachen oft starken Juckreiz. Dieser Juckreiz kann unmittelbar nach dem Biss auftreten oder sich erst nach einiger Zeit entwickeln.
- Rötung: Die betroffene Hautstelle kann gerötet sein.
- Kleine, rote Erhebungen: Flohbisse erscheinen oft als kleine, rote Beulen auf der Haut. Sie können einzeln auftreten oder in Gruppen oder Linien angeordnet sein.
- Schwellung: Die Bissstelle kann sich leicht anschwellen.
- Bläschen oder Pusteln: In einigen Fällen können Flohbisse zu Bläschen oder Pusteln führen.
- Sichtbare Bissmuster: Flohbisse neigen dazu, in Gruppen oder Linien vorzukommen, insbesondere wenn mehrere Flöhe auf derselben Hautstelle zubeißen.
Bisse oder Flohstiche?
Je nach Quelle ist entweder von Bissen oder Flohstichen die Rede. Genau genommen handelt es sich um Bisse. So verwenden Flöhe ein Mundwerkzeug und keinen Stachel, an das Blut von Mensch und Tier zu gelangen.
Wie lange jucken Flohbisse und sind sie gefährlich?
Flohbisse sind überaus lästig, genauso wie ein Mückenstich oder die Bisse von Bettwanzen, denn unter Umständen jucken sie wochenlang. Sie sind heutzutage und in unseren Regionen aber nicht mehr unbedingt gefährlich. Bis zum Mittelalter sah das noch anders aus, denn der Menschenfloh war verantwortlich für die Übertragung der Pest. Heute treten bei Menschen meistens Hunde- und Katzenflöhe auf. Wenn die Haustiere sich häufig im Freien aufhalten, fangen sie sich die lästigen Parasiten über einen Kontakt mit streunenden Artgenossen oder auch Mäusen und Igeln ein.
Probleme können auftreten durch ständiges Kratzen an den betroffenen Stellen. Dann drohen Entzündungen. Außerdem sind selbst kleinste Wunden ein Einfallstor für alle möglichen Krankheitserreger, die eine Infektion auslösen können. Behalten Sie die Flohbisse deshalb im Auge und achten Sie vor allem bei Kindern darauf – auch wenn das nicht immer einfach ist – dass sie sich nicht zu häufig und zu stark kratzen.
Anders sieht es bei Menschen aus, die auf einen Flohbiss allergisch reagieren. In solchen Fällen wird die Haut rund um den Biss sehr leicht gereizt, und es kann ein Ausschlag entstehen. Falls eine Entzündung oder ein Ausschlag entsteht, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.
Nur ein Familienmitglied hat Flohbisse – Kann das sein?
Oft verwerfen Betroffene den Verdacht auf Flöhe, da nur ein Familienmitglied die typischen Symptome für Flohbisse zeigt. Das kommt jedoch durchaus vor. Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf die Bisse der Parasiten. So kann es durchaus sein, dass Flöhe alle Familienmitglieder beißen, jedoch nicht alle die typischen Symptome wie Juckreiz und Rötungen zeigen.
Hinzu kommt, dass Menschen unterschiedliche chemische Signaturen und Gerüche aufweisen. Einzelne Personen können daher attraktiver für Flöhe sein als andere.
Auch die nähe zu mutmaßlich befallenen Haustieren kann eine Rolle spielen. So sind gerade Kinder häufig betroffen, da sie mit Hund und Katze spielen und kuscheln.
Bisse von Flöhen unterscheiden
Häufig verwechseln Betroffene Floh- und Bettwanzenbisse. Tatsächlich sind diese sehr ähnlich. Auch möglich, aber eher seltener kommt die Verwechslung mit Läusen vor. Im Folgenden eine Übersicht, wie sich die Schädlinge auseinanderhalten lassen:
- Flohbisse: Flöhe beißen anders als Bettwanzen auch durch Kleidungsstücke. Häufig befinden sich die Bisse am unteren Teil des Körpers.
- Bettwanzenbisse: Bettwanzen bevorzugen Körperstellen, die freiliegen. Darin unterscheiden sie sich von Flöhen. Ferner befallen sie eher den oberen Bereich des Körpers.
- Bisse von Läusen: Läuse beißen ausschließlich im Bereich des Kopfes. Deshalb lassen sie sich recht eindeutig von Flöhen und Bettwanzen unterscheiden.
Flohbisse behandeln: Was tun?
Wenn Sie Flohbisse an Ihrem Körper entdecken, kühlen Sie die entsprechenden Stellen möglichst schnell mit nassen Lappen oder Coolpacks. Empfehlenswert sind auch Gels gegen Insektenstiche, die in Apotheken zu erwerben sind. Dies kann den Juckreiz und die Schwellung abmildern. Kommt es allerdings zu einer allergischen Reaktion oder zu einer Entzündung durch einen Biss, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen und sich ein Rezept für Tabletten oder für eine Salbe mit Antihistaminika geben lassen. Hilfreich kann auch eine kurzfristige Therapie mit einer Kortisonsalbe oder einer Menthol-Lösung sein.
Hier die wichtigsten Mittel und Hausmittel zur Behandlung von Flobissen im Überblick:
- Vermeiden Sie das Kratzen: Obwohl es schwer ist, dem Juckreiz zu widerstehen, gilt: Betroffene sollten das Kratzen der betroffenen Stellen dringend vermeiden. Andernfalls droht die Gefahr von Entzündungen.
- Kühlung: Tragen Sie eine kalte Kompresse oder Eispackung auf die Bissstellen auf, um Schwellungen und Juckreiz zu reduzieren.
- Topische Cremes und Salben: Verwenden Sie rezeptfreie Salben oder Cremes, die Hydrocortison enthalten, um Juckreiz zu lindern und Entzündungen zu reduzieren. Antihistaminika in Form von Cremes oder Gels können ebenfalls hilfreich sein.
- Beruhigende Bäder: Ein lauwarmes Bad mit Haferflocken oder Natron kann die Haut beruhigen und den Juckreiz lindern.
- Natürliche Öle: Einige Menschen finden Linderung, indem sie natürliche Öle wie Teebaumöl, Lavendelöl oder Kokosöl auf die Bissstellen auftragen. Verdünnen Sie diese Öle jedoch zuerst mit einem Trägeröl, um Hautreizungen zu vermeiden.
Vorbeugung und Bekämpfung
Wirksame Hausmittel gegen Flohbisse sind vorbeugende Maßnahmen, denn die meisten dieser kleinen Blutsauger befinden sich nicht auf dem Körper, sondern in der Umwelt. Durch Haustiere eingeschleppt, können sie sich leicht zu einer hartnäckigen und lange andauernden Plage entwickeln. Obwohl sie sich bei Gelegenheit gewöhnlich jeden Tag mit Blut versorgen, können Flöhe ohne Nahrungsaufnahme bis zu zwölf Monaten in Ritzen, Ecken und Fugen überleben. Zudem vermehren sie sich sehr schnell. Ein Weibchen kann während seiner Lebenszeit bis zu 400 Eier legen, vorzugsweise in Teppichen, Polstern und Matratzen.
Hygiene ist das beste Mittel gegen Flohbisse
Eine gute Hygiene in der Wohnung oder im Haus hilft ebenso wie die Behandlung von Haustieren mit einem Anti-Flohmittel. Hunde und Katzen, die häufig draußen unterwegs sind, sollten nach Möglichkeit nicht ins Bett oder auf Polstermöbel dürfen. Wenn ein infiziertes Haustier Zugang zu allen Räumen in der Wohnung oder im Haus hat, können sich die Flöhe und ihre Eier überall verteilen.
Es gilt bei einem Befall, dass Sie – wie bei Bettwanzen – schnell handeln, um der Verbreitung der Tiere entgegen zu wirken und die ständige Belästigung durch Bisse zu vermeiden. Bettwäsche, Kleidung und andere Textilien sollten Sie nach Möglichkeit bei 60 °C waschen oder ein paar Tage in der Gefriertruhe aufbewahren, denn bei heißen und kalten Temperaturen sterben die Flohlarven ab.
Bei Möbeltextilien, Böden, Teppichen, Vorhängen und besonders beim Schlafplatz Ihres Haustieres hilft regelmäßiges und gründliches Saugen über ein paar Tage hinweg. Allerdings ist der Staubsaugerbeutel dann direkt zu entsorgen, damit die Flöhe nicht wieder entweichen können. Wenn Sie einen Dampfreiniger besitzen, sollten Sie diesen nutzen, denn er tötet ausgewachsene Flöhe und Larven ab. Transportboxen für Haustiere lassen sich gut mit einem Anti-Floh-Mittel behandeln. Wenn Hausmittel nicht ausreichen, um den Befall loszuwerden, empfiehlt sich die Beauftragung eines professionellen Kammerjägers.