Fliegen im Haus oder in der Wohnung sind lästige Plagegeister. Kaum ist ein Fenster oder die Balkontür offen, schwirren sie herein. Ausgerechnet während der schönsten Jahreszeit von Mai bis August kommen die geflügelten Störenfriede besonders häufig vor und stören sowohl drinnen als auch draußen. Wie Betroffene Fliegen dauerhaft loswerden und welche Mittel und Hausmittel wirklich helfen.
Nicht nur lästig, sondern auch gefährlich
Die meisten Fliegenarten gelten als Lästlinge. Die gewöhnliche Haus- oder Stubenfliege kann weder beißen noch stechen. Das heißt, von ihr geht keine direkte Gefahr aus. Es gibt aber etliche Unterarten, bei denen die Frage „Können Fliegen beißen oder stechen?“ leider mit Ja zu beantworten ist. Dazu gehören zum Beispiel Stechfliegen, Bremsen, Lausfliegen und Kriebelmücken.
Alle Fliegenarten können jedoch Bakterien und Krankheiten übertragen. Das gilt nicht nur für Stubenfliegen, sondern auch insbesondere für Fleischfliegen und Schmeißfliegen. Diese Fliegenarten reagieren stark auf die Gerüche, die von Tierkadavern und verdorbenen Lebensmitteln ausgehen. Wenn sie sich anschließend auf Lebensmitteln niederlassen, die in der heimischen Küche offen zugänglich sind, bestehen hygienische Bedenken. Obst- und Fruchtfliegen sind ebenfalls sehr lästig – offen herumstehendes Obst lockt die winzig kleinen, schwarzen Tierchen magisch an.
Dazu kommt bei allen Fliegenarten die Eigenschaft, dass sie sich rasch und extrem stark vermehren. Bereits wenige Exemplare in der Wohnung reichen aus, damit innerhalb weniger Tage der Fliegenbefall rasch zunimmt. Hat sich die Population erst einmal stark vermehrt, wird es umso schwieriger, die ungebetenen Gäste wieder loszuwerden.
Eine Bekämpfung der gewöhnlichen Fliege macht schon allein deshalb Sinn, da das schwirrende Geräusch und das Niederlassen auf dem menschlichen Körper stören. Wer schon einmal Fliegen im Schlafzimmer hatte, weiß auch: Sie lassen sich sehr gern auf der Haut nieder, an einen ungestörten Schlaf ist dann nicht mehr zu denken. Das surrende Geräusch stört ebenfalls.
Was fressen Fliegen?
Fliegen ernähren sich hauptsächlich von zuckerhaltigen Flüssigkeiten. Ihre Nahrung finden sie bei vielen Obstsorten oder Getränken, die offen herumstehen. Erst wenn die Ei-Produktion auf dem Plan steht, benötigen Fliegen zusätzlich Proteine. Bei der Nahrungssuche nutzt die Fliege ihren Geruchssinn. Der Geschmackssinn befindet sich bei Fliegen an den Füßen.
Wie sich Fliegen loswerden lassen
Der erste Rat lautet: Vorbeugen, damit sie gar nicht erst in die Wohnung oder ins Haus gelangen können. Zur Abwehr dienen Fliegengitter am Fensterrahmen. Auch für Balkon- und Terrassentüren gibt es praktische Fliegenvorhänge und Pendeltüren mit einer Netzbespannung.
Ebenso sinnvoll ist es, wenn Sie keinerlei Lebensmittel offen aufbewahren. Vor allem Essensreste sollten möglichst sofort entsorgt oder zumindest luftdicht verpackt in den Mülleimer gelangen.
Natürliche Mittel gegen Fliegen
Haben es sich die Quälgeister erst einmal gemütlich gemacht, gilt es entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Eine Möglichkeit sind natürliche Bekämpfungsmittel:
- Ätherische Öle: Ätherische Öle wirken recht gut, wenn Sie das Öl auf Tücher träufeln oder in einer Duftlampe verwenden. Die Kombination Zitrone und Gewürznelken ist ebenfalls ein probates Mittel. Der Geruch schreckt Fliegen ab, kann aber für die menschliche Nase etwas unangenehm sein.
- Pflanzen gegen Fliegen: Etliche Pflanzen wirken ebenfalls abschreckend. Als effektiv erweisen sich Tomatenpflanzen vor den Fenstern und in der Nähe von Balkon- und Terrassentüren. Draußen oder auf dem Fensterbrett sind Töpfe mit Basilikum. Lavendel, Minze oder Eukalyptus gut geeignet, um Fliegen fernzuhalten. Ebenfalls wirksam sind mit Nelken gespickte Zitronen und Mit Chilipulver gemischtes Wasser.
- Richtiges Lüften: Fliegen reagieren auf Sonnenlicht und Wärme, davon fühlen sie sich regelrecht angezogen. Stoßlüften mit Durchzug ist besser als dauerhaft gekippte Fenster. Wenn möglich, öffnen Sie die Fenster, die nach Norden gehen, um kühlere Luft in die Wohnung zu lassen. Im Hochsommer kann ein Ventilator die Raumluft in Bewegung halten und für Fliegen eine eher ungemütliche Umgebung erzeugen.
Bei einem starken Befall reichen natürliche Mittel zumeist nicht aus. Sind die Plagegeister erst einmal in den Innenräumen, möchten Sie sie möglichst schnell wieder loswerden. Zur Wahl stehen mechanische und elektrische Hilfsmittel, chemische Produkte und Hausmittel.
Fliegenfänger
Der klassische Fliegenfänger ist ein beschichteter Streifen, der mit seinem Geruch Fliegen anlockt. Die Mischung aus Lockstoffen wie Honig oder Zuckerlösungen und Leim sorgt dafür, dass die Plagegeister am Fliegenfänger kleben bleiben. Außer als spiralförmige Streifen zum Aufhängen an der Decke gibt es Klebefallen auch in anderen Ausführungen. Verfügbar sind zum Beispiel Fliegenfallen, die am Fenster angebracht werden – idealerweise an einem sonnigen Fenster, denn die Sonne ist ein zusätzliches Lockmittel.
Fliegenfalle kaufen oder selbst bauen
Eine andere Art der Fliegenfalle besteht aus einem Behälter, der innen einen Lockstoff hat. Fliegen lassen sich damit gut einfangen und loswerden. Bei einer biologischen Fliegenfalle ist der Wirkstoff für Menschen unbedenklich. Je nach Art der Konstruktion und Wirkungsweise sterben die Insekten im Inneren oder können im Freien freigelassen werden.
Wer auf diese Weise Fliegen fangen möchte, kann eine Fliegenfalle selbst bauen. Dafür eignet sich ein Gefäß mit einer runden Öffnung. Innen befindet sich ein Gemisch aus Wasser, Apfelessig und ein paar Tropfen Spülmittel. Das Spülmittel vermindert die Oberflächenspannung der Flüssigkeit. die Fliegen ertrinken. Wichtig ist eine Abdeckung aus Folie oder Gaze mit einer Öffnung, durch die die Insekten in das Gefäß gelangen, aber nicht wieder entweichen können.
Auf Fliegenjagd: Konventionelle Fliegenklatsche und elektrische Fliegenklatsche
Fliegen sind meist sehr schnell unterwegs, deshalb sind bei der Fliegenjagd schnelle Reaktionen und Geschicklichkeit gefragt. Hin und wieder lässt sich eine Fliege an der Wand oder auf dem Tisch nieder. Dann kommt die klassische Fliegenklatsche zum Einsatz. Vermeiden Sie hektische Bewegungen, nähern Sie sich der Fliege behutsam. Das klappt recht gut, allerdings erwischen Sie immer nur ein Exemplar. Artgenossen, die in der Nähe sitzen, werden aufgeschreckt und starten die nächste Flugrunde im Zimmer.
Eine elektrische Fliegenklatsche tötet Fliegen mit Strom. Die elektrische Fliegenklatsche sieht wie ein kleiner Tennisschläger aus. Sie hat je nach Bauweise ein oder drei Gitter, die den Strom leiten. Im Griff der Fliegenklatsche befindet sich ein Knopf, der beim Drücken den Stromstoß auslöst. Man sollte das Gitter nicht berühren. Der Stromstoß ist für Menschen zwar nicht gefährlich, aber unangenehm.
Die elektrische Fliegenfalle ist eine weitere Alternative. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das mit Licht Insekten anzieht. Außen ist ein Metallgitter angebracht, durch das Strom fließt. Wenn die Fliegen mit dem Gitter in Berührung kommen, sterben sie.
Fliegen im Freien vertreiben
Eine elektrische Fliegenfalle eignet sich gut, wenn Sie Fliegen im Freien vertreiben möchten. Offene Lebensmittel und Getränke decken Sie am besten ab. Hilfreich sind außerdem die bereits genannten Pflanzen, die mit ihrem Duft abschreckend wirken. Und natürlich bewährt sich das Moskitonetz, das Sie wie einen Baldachin über dem Sandkasten Ihres Kindes oder über dem Essbereich anbringen können.
Insektenspray hilft nur kurzfristig. Falls Sie Insektenspray einsetzen, achten Sie auf Inhaltsstoffe, die für Menschen unbedenklich sind. Bessere Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie Hausmittel oder eine Fliegenfalle verwenden.