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Eichenprozessionsspinner: Bekämpfung – Ausschlag und Symptome erkennen

Eichenprozessionsspinner Raupen an einem Baum

Zuvor fast in Vergessenheit geraten, ist er in den letzten Jahren zu einer echten Plage geworden. Begünstigt durch den Klimawandel hat sich der Eichenprozessionsspinner zuletzt rasant vermehrt. Dabei können die Raupen des Schmetterlings eine ganze Reihe an Symptomen auslösen, von Hautausschlag bis hin zu Atembeschwerden. Wie sich der Schädling bekämpfen lässt, welche Anzeichen auf einen Befall hindeuten und was Betroffene unbedingt beachten sollten. 

Der Eichenprozessionsspinner ist sowohl für die Natur als auch für den Menschen gefährlich. Die gefräßigen Raupen fallen über Bäume her und hinterlassen massive Schäden. Für Menschen besteht die Gefahr in den giftigen Brennhaaren der Raupen. Bei Kontakt führen sie zu Ausschlag, Juckreiz, Rötungen und Schwellungen. Es kann zu Reizungen des Rachens und der Augen bis hin zu Atembeschwerden kommen. 

Symptome im Überblick

Um in Kontakt mit den giftigen Brennhaaren der Schädlinge zu kommen, müssen Betroffene die Tiere selbst gar nicht berühren. Dazu reicht es schon, wenn Raupen in der Nähe sind. Der Wind überträgt die Brennhaare und oft spüren Betroffene die Symptome, ohne die Tiere selbst zu Gesicht zu bekommen. Achten Sie auf folgende Anzeichen:

  • Hautausschlag
  • Juckreiz
  • Rötungen
  • Schwellungen
  • Quaddeln
  • Atembeschwerden
  • Reizungen der Augen
  • Reizungen des Rachens

Wichtig: Nicht jeder Mensch reagiert gleich. Während einige Menschen starke allergische Reaktionen zeigen, sind die Symptome bei anderen Betroffenen deutlich milder. 

Auch für Hunde gefährlich

Gerade Hunde sind häufig Opfer der Schädlinge. So ist die Wahrscheinlichkeit beim täglichen Gassigehen recht hoch, früher oder später auf ein Nest der lästigen Raupen zu stoßen. Hunde zeigen dabei die gleichen Symptome wie Menschen. Zudem kann es vorkommen, dass sie erbrechen, falls sie Brennhaare geschluckt haben.

Sollten Sie Anzeichen bei Ihrem Vierbeiner feststellen, empfiehlt es sich dringend, einen Tierarzt aufzusuchen.  

Ausschlag: Was hilft?

Eichenprozessionsspinner auf einer Eiche
Die reizenden Brennhaare der Raupe sind gut sichtbar

Ist es erst einmal zu einem Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner gekommen, heißt es Ruhe bewahren. Der Ausschlag ist zwar äußerst unangenehm, bleibt für die meisten Menschen jedoch ohne schwerwiegendere Folgen. Dabei gibt es auch eine ganze Reihe an Hausmitteln, die helfen:  

  • Kühlen: Es empfiehlt sich, die betroffenen Stellen schnellstmöglich zu kühlen. Nutzen Sie dazu Kühlakkus und kalte Umschläge. Vermeiden Sie es, Eis direkt auf die Haut zu legen. Andernfalls kann es zu Erfrierungen kommen. 
  • Brennhaare entfernen: Nach dem Auftreten von Symptomen befinden sich oft noch vereinzelte Brennhaare auf der Kleidung. Schütteln Sie sie aus und wechseln Sie sie so schnell wie möglich. 
  • Antiallergische Cremes: Cremes und Lotionen, die Hydrocortison enthalten, können Juckreiz und Ausschlag lindern.  
  • Gele mit Aloe-Vera: Ebenfalls lindernd auf den Hautausschlag wirken Cremes, die Aloe-Vera oder Menthol enthalten.  
  • Kratzen vermeiden: Auch wenn der Drang noch so stark ist, gilt es das Kratzen der betroffenen Stellen zu vermeiden. Andernfalls reizen Sie die Haut weiter und setzen sich der Gefahr von Infektionen aus. 

Im Zweifel ist es immer ratsam, Ihren Hausarzt aufzusuchen. 

Diese Anzeichen deuten auf einen Befall hin

Ob ein Baum von einem Eichenprozessionsspinner befallen wurde, lässt sich anhand bestimmter Merkmale erkennen:

  • Art des Baumes: Wie sein Name bereits vermuten lässt, kommt der Eichenprozessionsspinner nahezu ausschließlich auf Eichen vor. Dazu zählen sämtliche Unterarten wie Stieleichen, Roteichen und Traubeneichen.
  • Gespinste an den Ästen: Kokons aus weißen, seidenen Fäden um die Äste des Baumes deuten auf Nester hin. Darin leben die Raupen des Schmetterlings.
  • Prozessionen: Darunter verstehen Schädlingsbekämpfer die Straßen aus Raupen, die sich entlang des Baumes bilden. Diese entstehen dadurch, dass die Raupen ihre Nester zur Nahrungssucher verlassen. 
Nester des Eichenprozessionsspinners an einem Baum
Nest des Eichenprozessionsspinners

Achtung: Verwechslungsgefahr mit anderen Raupen

Teilweise kommt es zur Verwechslung des Eichenprozessionsspinners mit ähnlich aussehenden Raupen. So leben die Raupen der Gespinstmotte ebenfalls Kokons an Ästen von Bäumen und Sträuchern. Die Nester sind jedoch größer und weniger dicht. Des Weiteren lassen sich die beiden Raupenarten durch die Auswahl der Wirtspflanzen unterscheiden: Während Eichenprozessionsspinner Eichen bevorzugen, kommen die Raupen der Gespinstmotte auf einer Vielzahl an Bäumen wie Obstbäumen, Birken und Kiefern vor. 

Eine weitere Verwechslungsgefahr besteht mit den Raupen des Frostspanners. Sie sehen den Raupen des Prozessionsspinners ähnlich, bauen jedoch nicht die typischen Nester. Sollten Sie Zweifel bei der Bestimmung haben, empfiehlt es sich, einen Schädlingsbekämpfer zu Rate zu ziehen.  

Eichenprozessionsspinner bekämpfen

Bei der Bekämpfung der lästigen Raupe empfiehlt es sich grundsätzlich, einen Schädlingsbekämpfer zu beauftragen. Dieser verfügt über entsprechende Werkzeuge und Mittel. Gerade Insektizide gehören in die Hände eines Profis, da sie auch anderen Organismen wie Haustieren und Kindern schaden können. Die Kosten hängen sehr stark von der Größe des Befalls ab, belaufen sich im Durchschnitt jedoch auf 400 bis 800 Euro. 

Dafür entfernt der Kammerjäger in den meisten Fällen zunächst die Nester. Hier gehören Schutzkleidung und spezielle Sicherheitssauger zu den wichtigsten Hilfsmitteln. In einigen Fällen nutzen Schädlingsbekämpfer zudem biologische Mittel in Form von Fressfeinden wie bestimmte Wespenarten und Vögel. In besonders schweren Fällen kommen auch Insektizide zum Einsatz. Um einem erneuten Befall vorzubeugen, lassen sich Eichen mit Bioziden behandeln.    

Hausmittel gegen Eichenprozessionsspinner

Gerade bei der Bekämpfung von Eichenprozessionsspinnern empfiehlt sich dringend die Hilfe eines Fachmanns. Es gibt jedoch Hausmittel, mit denen Betroffene unterstützen und vorbeugen können. 

Natürliche Repellentien

Als Repellentien gelten Mittel, die der Abwehr von Schädlingen dienen. So gibt es einige ganz natürliche Mittel, die Eichenprozessionsspinner nicht mögen. Dazu zählen Neemöl, Rapsöl und Brennnesseljauche. Tragen Sie diese auf potenziell gefährdete Stellen in Ihrem Garten wie Eichenbäume auf. Auch wenn es keine Garantie gibt, lässt sich einem Befall so vorbeugen. 

Pheromonfallen

Die Fallen sind für 20 bis 30 Euro im Fachhandel erhältlich. Sie bestehen in einer Trichtfalle in Form eines Plastikbehälters. Mit enthalten sind spezielle Kapseln, die das Sexualhormon der weiblichen Prozessionsspinner nachbilden. Diese locken die männlichen Schmetterlinge in die Falle, was zu einer erheblichen Reduktion des Befalls beitragen kann. Außerdem gibt die Menge der gefangenen Tiere Aufschluss über die Größe der Population. 

Besteht eine Meldepflicht?

Grundsätzlich besteht keine Meldepflicht. Es ist dennoch ratsam, die lokalen Behörden zu informieren. Häufig gehen diese dann mit entsprechenden Mitteln gegen den Eichenprozessionsspinner vor. Handelt es sich um einen Befall auf einem Privatgrundstück, so ist der jeweilige Eigentümer verantwortlich. 

In welcher Zeit sind Eichenprozessionsspinner aktiv

Die Raupen des Schädlings treten meist zwischen April und August auf. Die Brennhaare der Tiere verlieren allerdings erst nach mehreren Jahren ihre Wirkung. An Orten, an denen sich Nester befunden haben, können also nach mehreren Jahren noch Symptome auftreten.