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Bettwanzen Bisse erkennen und behandeln: Wie sie aussehen und was hilft

Bettwanzenbisse

Sie wachen morgens auf und stellen an Ihren Armen oder Beinen kleine rötliche Stellen fest, die womöglich stark jucken? Da liegt der Gedanke an nächtliche Mückenstiche oder Flohbisse nahe. Bettwanzen hat kaum jemand auf dem Schirm. Dabei breiten sich die kleinen Plagegeister zunehmend auch hierzulande aus. Wie sich Bettwanzenbisse erkennen, unterscheiden und wirksam behandeln lassen.

Bettwanzen – ein Schädling und Plagegeist

  • Bettwanzen Bisse über der Hüfte
  • Bettwanzenstiche am Arm
  • Bettwanze sticht

Bettwanzen sind blutsaugende Insekten aus der Familie der Wanzen. Mit bloßem Auge sind die papierdünnen und etwa vier bis sechs Millimeter großen Tiere nur bei genauerem Hinsehen zu erkennen. Im „hungrigen“ Zustand ist der Körper der Bettwanze platt. Hat sich die Wanze mit Blut vollgesogen, schwillt er bis zu neun Millimeter Länge an. Bettwanzen haben eine rötlich-braune Färbung und sind behaart.

Bei Tageslicht wird man die Blutsauger kaum entdecken können, denn Bettwanzen sind nachtaktiv. Am Tag ziehen sie sich – begünstigt durch ihre flache Körperform – in Ritzen, Spalten und Fugen zurück. Die gibt es in fast jedem Schlafzimmer. Von hier aus gehen sie nachts auf die Jagd. So kommt es, dass Betroffene die Plagegeister selbst meist gar nicht zu Gesicht bekommen. Hier ist es nicht die Sichtung der Schädlinge selbst, die auf einen Befall hindeutet, sondern das Bemerken der typischen Bisse.

Die Bettwanze ist ein alter menschlicher Parasit. Bereits als unsere Vorfahren noch Höhlen bewohnten, wurden sie von Bettwanzenbissen geplagt. Ursprünglich wohl aus Asien stammend, folgte sie dem Menschen bei der Besiedlung des Globus. Deshalb findet man sie heute weltweit. Lange Zeit galt das Bett bei uns vor allem als Heimstatt für Milben. Bettwanzen treten aber in den letzten Jahren häufiger auf und werden gerne nach Urlaubsreisen mit dem Reisegepäck als unfreiwilliges „Urlaubssouvenir“ mitgebracht.

Bettwanzenbisse – was sind die typischen Merkmale?

Bettwanzen Bisse auf dem Rücken eines Erwachsenen
Mehrere Bettwanzenbisse am Rücken

Wie alle Wanzen verfügen Bettwanzen über stechend-saugende Mundwerkzeuge, mit denen eine menschliche Blutbahn angestochen und das Blut aufgesaugt wird. Trotzdem wird häufig vom Bettwanzenbiss gesprochen, obwohl es sich genau genommen um Bettwanzenstiche handelt. Das gleich gilt für Flohbisse. Die Begriffe „Bisse“ und „Stiche“ werden hier synonym verwandt – auch in diesem Beitrag.

Die Bisse einer Bettwanze können unterschiedliche Symptome auslösen, je nachdem wie man darauf reagiert. Manche Personen zeigen starke allergische Reaktionen auf Bisse, andere dagegen kaum. Üblicherweise spürt man Einstiche nicht sofort, sondern erst nach einiger Zeit. Der Grund: beim „Anstich“ spritzt die Wanze ein Betäubungsmittel ein, dessen Wirkung erst allmählich nachlässt. Bis dahin ist die Wanze längst wieder in einer Ritze verschwunden.

Symptome

Typische Symptome eines Bettwanzenbisses sind:

  • kleine etwa kreisrunde Hautrötungen am Ort der Bisse. Manchmal sind die Hautstellen etwas angeschwollen oder es bilden sich Quaddeln;
  • „Wanzenstraßen“: da die Bettwanze selten mit dem ersten Biss sofort ein Blutgefäß trifft, wird mehrmals in der Umgebung der ersten Einstichstelle zugestochen. Dadurch bilden sich „Reihen“ oder „Straßen“ von Hautrötungen – ein typisches Zeichen von Bettwanzenaktivität;
  • Bisse bevorzugt an „freien“ Körperstellen: die Wanzen stechen nicht durch die Kleidung, deshalb finden sich die Einstichstellen fast ausschließlich an offen zugänglichen Körperstellen – an Armen und Beinen, an den Füßen, im Schulter- und Nackenbereich oder am Hals und im Gesicht. Flohbisse können dagegen überall am Körper auftreten.
  • Juckreiz: ein starkes Jucken ist „symptomatisch“ und tritt – wie bereits erwähnt – mit Zeitverzögerung ein. Der Juckreiz kann penetrant sein und ein nachhaltiges Bedürfnis auslösen, sich zu kratzen.

Weitere „Spuren“ von Bettwanzenbefall sind punktförmige Kotflecken auf Bettwäsche und Bettmöbeln sowie kleine Blutflecken auf Schlafkleidung oder Bettwäsche, die durch Bisse verursacht werden.

Bettwanzenbisse im vergleich zu Flohstich und Mückenstich

Wie lange sind die Bisse sichtbar und hält der Juckreiz an?

Spuren der Bisse können sich hartnäckig halten. Es dauert meist Tage, bis eine Hautrötung komplett verschwunden ist, manchmal sogar Wochen. Das gleiche gilt für den Juckreiz nach einem Biss. Stellen Hautrötungen nur eine ästhetische Beeinträchtigung dar, das Jucken kann quälend sein und verlängert sich unter Umständen, wenn die juckenden Stellen aufgekratzt werden. Kratzen sollte daher möglichst vermieden werden, auch wenn es schwer fällt. Der Heilungsprozess wird dadurch verzögert und die Gefahr einer Infektion an der aufgekratzten Stelle steigt. Die gute Nachricht ist: die Bisse sind an sich harmlos und es handelt sich um ein vorübergehendes Leiden.

Bettwanzenbisse behandeln – so geht’s!

Wie kann man die Bisse behandeln? Die Antwort lautet: in erster Linie symptomatisch. Folgende Maßnahmen versprechen Linderung und begünstigen die Heilung:

  • kühlende Umschläge – ein altes, aber bewährtes Hausmittel;
  • die Anwendung eines Stichheilers. Er hilft nicht nur gegen Mückenstiche und funktioniert mit gezielter Wärmezufuhr;
  • der Einsatz eines kühlenden Gels auf den betroffenen Hautstellen;
  • bei stärkeren allergischen Reaktionen empfehlen sich Antihistaminika und Kortisonpräparate. Viele Mittel sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich;
  • bei starken Beschwerden und einer Entzündung kann ein Besuch beim Hautarzt angezeigt sein. Er wird wahrscheinlich eine höher dosierte Corticosteroid-Salbe verschreiben, um das Jucken und Entzündungen zu behandeln.

Bettwanzen wirksam bekämpfen – was hilft?

Mit der Bekämpfung der Symptome alleine ist es nicht getan, die Ursache des Übels muss angegangen werden. Das ist gar nicht so einfach – denn einmal eingeschleppt, kann sich die Wanze hartnäckig in Ihrem Schlafzimmer einnisten. Ein einzelnes befruchtetes Weibchen kann bis zu 500 Eier produzieren, die binnen 14 Tagen schlüpfreif sind. Ohne Gegenmaßnahmen ist der Weg frei für eine explosionsartige Vermehrung.

Gründliches Saugen, eine Intensivreinigung der Schlafzimmermöbel und die Bettwäsche mit einem Dampfreiniger zu behandeln – das reicht leider vielfach nicht. Zwar können damit viele Wanzen abgetötet werden, meist überleben aber einzelne Exemplare und der Schädlingsbefall beginnt von neuem. Im Handel gibt es spezielle Bettwanzenfallen, -barrieren und -klebebänder. Bei starkem Befall erweisen sich auch diese Maßnahmen oft als nicht nachhaltig.

Dann hilft nur ein professioneller Schädlingsbekämpfer. Er geht gegen die kleinen Blutsauger gezielt mit Pestiziden vor. Alternativ werden auch thermische Verfahren angeboten. Denn Temperaturen über 50 Grad Celsius machen Bettwanzen den Garaus. Nicht selten benötigt auch der Kammerjäger drei bis vier Einsätze, bis das Problem endgültig gelöst ist.