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Bettwanzen bekämpfen, erkennen und loswerden – Diese Mittel helfen

Bettwanze bekämpfen

Sie kommen als unliebsames Souvenir im Koffer oder über gebrauchte Möbel in die eigenen vier Wände. Ihre geringe Größe von 4,5 bis 8,5 Millimeter macht Bettwanzen dabei nicht minder lästig. So beißen sie Menschen, um sich von deren Blut zu ernähren. Die Bisse hinterlassen juckende, rote Flecken auf der Haut. Wie Sie Bettwanzen erkennen, was sie von anderen blutsaugenden Schädlingen wie Flöhen unterscheidet, und mit welchen Mitteln Sie die lästigen Blutsauger effektiv bekämpfen. 

Die gute Nachricht gleich vorab: Bettwanzenbisse sind zwar lästig und unangenehm, aber nicht gefährlich. Bei einem Befall lohnt es sich dennoch, schnell zu handeln. Ein Weibchen kann bis zu 500 Eier legen und der Nachwuchs schlüpft bereits in ein bis zwei Wochen. Um eine rasante Vermehrung zu vermeiden, empfiehlt es sich, Bettwanzen schon bei kleinen Anzeichen zu bekämpfen.  

Woher kommen Bettwanzen?

Wichtig zu erwähnen: Bettwanzen kommen nicht durch Unsauberkeit. Von Sterne-Hotel bis Jugendherberge sind sie in sämtlichen Kategorien vertreten. In den meisten Fällen gelangen sie über das Reisegepäck aus dem letzten Urlaub in Haus und Wohnung. Sie verstecken sich in Rucksäcken und Koffern, wo sie ohne Wirt bis zu 500 Tage überleben können. 

Auch Möbelstücke vom Flohmarkt oder Sperrmüll können die parasitären Blutsauger einschleppen. Nicht immer sind Betroffene dabei selbst die Verursacher. Die Schädlinge können zum Beispiel auch aus der Wohnung des Nachbarn übergelaufen sein. Eher selten, aber nicht unmöglich ist die Übertragung durch Kleidung beispielsweise eines Gastes. 

Einmal eingedrungen, machen es sich die Parasiten vor allem in Ritzen um das Bett herum bequem. Hier warten sie, bis es Nacht wird und beißen zu.    

Daran lässt sich ein Befall erkennen

Bisse einer Bettwanze am Rücken eines Menschen

Da Bettwanzen vor allem nachts aktiv sind, bekommen Betroffene die kleinen Schädlinge nur schwer zu Gesicht. Tagsüber lauern sie gut versteckt in Ritzen und Spalten. Meist ist es deshalb nicht die Sichtung der Tiere selbst, die auf einen Bettwanzenbefall hindeutet, sondern bestimmte Symptome: 

  • Bettwanzenbisse: Typisch sind juckende Hautreizungen in Form von Pusteln, Quaddeln oder Ausschlag. Einige wenige Menschen reagieren allergisch auf die Bisse der Schädlinge, was zu starkem Ausschlag, Blasenbildung und sogar Atembeschwerden führen kann. Ist Letzteres der Fall, sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen. 
  • Wanzenstraßen: Bevor die lästigen Schädlinge sich für eine Stelle zum Blutsaugen entscheiden, testen sie mehrere Stellen auf der Haut an. Dadurch befinden sich meist mehrere gerötete Punkte hintereinander. Es entsteht die sogenannte Wanzenstraße. Dieses Muster ist den Bissen von Flöhen sehr ähnlich. Bevor Betroffene Bettwanzen bekämpfen, sollten sie deshalb ausschließen, dass es sich um Flöhe handelt. Wie sie sich unterscheiden, beschreiben wir weiter unten.  
  • Kotspuren: Kleine, schwarze Punkte auf dem Bettlaken oder auf dem Bettgestell sind ein typisches Anzeichen für einen Bettwanzenbefall. Dabei handelt es sich um den Kot der Parasiten, der etwa die Größe eines Pfefferkorns aufweist. 
  • Häutungshüllen: Eine Bettwanze lebt zwischen 9 und 18 Monaten. In dieser Zeit häutet sie sich bis zu fünf mal. Die dabei entstehenden Hautreste, die sogenannten Exuvien, sind ein weiteres Symptom für einen Befall. Dabei handelt es sich um transparente, weiß-bräunliche Hüllen. 

Wie sehen Bettwanzen aus?

Wie eine Bettwanze von oben aussieht

Spätestens wenn Betroffene eine Bettwanze selbst zu Gesicht bekommen, empfiehlt es sich, unmittelbar mit der Bekämpfung zu beginnen. So erkennen Sie die schlafraubenden Blutsauger:

  • Größe: 4,5 bis 8,5 Millimeter
  • Form: Ovaler, abgeflachter Körper mit 6 Beinen
  • Farbe: Im hungrigen Zustand haben Bettwanzen eine blassgelbe bis hellbraune Farbe. Nach dem Blutsaugen sind sie rotbraun bis dunkelbraun.
  • Flügel: Die Parasiten können nicht fliegen. Sie haben jedoch eine leichte Andeutung von Flügeln auf dem Rücken.
  • Fühler: Bettwanzen besitzen zwei nach vorne gerichtete Antennen an ihrem Kopf.

Achtung Verwechslungsgefahr: Bettwanzen oder Flöhe?  

Unterschied zwischen Floh und Bettwanze

Häufig verwechseln Betroffene Bettwanzen mit einem ebenso lästigen Schädling: Den Flöhen. Beide saugen Blut und hinterlassen einen ähnlichen Ausschlag auf der Haut. Um die Mittel zur Bekämpfung passend auf den Zielorganismus abzustimmen, ist es wichtig, den Schädling richtig zu erkennen. Die folgende Tabelle hilft dabei, Bettwanzen von Flöhen zu unterscheiden.

UnterscheidungsmerkmalBettwanzenFlöhe
Größe:4,5 bis 8,5 Millimeter2 bis 4 Millimeter
Flügel:Auch wenn Bettwanzen nicht fliegen können, haben sie angedeutete Flügel am Rücken.Flöhe haben keine Flügel.
Sichtbarkeit:Bettwanzen sind nachtaktiv. Tagsüber sind sie nahezu unsichtbar.Flöhe sind sowohl tagsüber als auch nachtaktiv. Hier ist die Wahrscheinlichkeit höher, sie zu Gesicht zu bekommen.
Fortbewegung:Bettwanzen krabbeln und kriechen. Flöhe springen hauptsächlich.
Übertragung:Überwiegend durch Reisegepäck oder gebrauchte Gegenstände. Überwiegend durch Hunde und Katzen. 

Bettwanzen loswerden: Welche Mittel helfen, welche nicht

Verschiedene Mittel und Hausmittel ermöglichen es, Bettwanzen selbst zu bekämpfen. Gerade bei einem akuten Bettwanzenbefall macht es jedoch Sinn, eine professionelle Schädlingsbekämpfung zu beauftragen. So gehören Bettwanzen zu den Schädlingen, bei denen es ohne die Hilfe eines Profis meist schwer wird.  

Um die Parasiten vollständig loszuwerden, sind meist ein bis vier Termine nötig, die jeweils zwischen 150 und 350 Euro kosten. 

Staubsaugen, waschen, putzen

Unerlässlich ist die gründliche Reinigung des Hauses beziehungsweise der Wohnung ebenso wie aller Möbel und Textilien. Betroffenen empfiehlt es sich dabei, wie folgt vorzugehen:

  1. Staubsaugen: Saugen Sie die gesamte Wohnfläche. Widmen Sie dabei kleinen Ritzen und Spalten beispielsweise am Bettgestell besondere Aufmerksamkeit. Den Staubsaugerbeutel übergießen Sie mit kochendem Wasser aus dem Wasserkocher, bevor Sie ihn in einem geschlossenen Mülleimer entsorgen.  
  2. Dampfreiniger: Diesen können Sie sich bei vielen Baumarkt-Ketten wie Obi oder Hornbach ausleihen. Behandeln Sie Matratzen, Teppiche und Bettkanten mit dem Gerät. Der heiße Dampf tötet sowohl die Larven und die Eier als auch die Bettwanzen selbst. 
  3. Textilien bei 60 Grad waschen: Alle Textilien sollten bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden. Bei niedrigeren Temperaturen ist ein Abtöten der Parasiten nicht gewährleistet.
  4. Empfindliche Textilien einfrieren: Textilien, die nicht gewaschen werden dürfen, kommen in das Gefrierfach. Hier sollten Sie zwei Tage bei -18 Grad Celsius lagern. 

Hausmittel gegen Bettwanzen

Ergänzend zur gründlichen Reinigung lassen sich verschiedene Hausmittel anwenden. Um einen akuten Befall zu bekämpfen, werden diese jedoch nicht ausreichen. Zwar mögen Bettwanzen beispielsweise den Geruch ätherischer Öle nicht, sie werden diese jedoch einfach umgehen und sich neue Laufwege suchen. Hausmittel können somit lediglich ergänzend wirken. 

Ätherische Öle

Allen voran Lavendelöl, Teebaumöl oder Nelkenöl mögen die lästigen Blutsauger nicht. Betroffene träufeln das Öl auf Baumwollbällchen oder füllen es in eine Sprühflasche. Damit gilt es dann, betroffene Bereiche, Schränke und Spalten zu behandeln. 

Kieselgur

Dabei handelt es sich um einen natürlichen Wirkstoff, der aus Algen besteht. Er hat eine abrasive Wirkung auf die Schädlinge. Das bedeutet, dass er bei Kontakt Risse in deren Schutzschicht verursacht. Das führt dazu, dass die Bettwanzen von innen austrocknen. 

Kurkuma

Wer damit Bettwanzen loswerden möchte, benötigt das Gewürz in Pulverform. Es hat eine antimikrobielle Wirkung auf die Parasiten. Das bedeutet, dass es sie nicht mehr atmen und so ersticken lässt. Das Kurkuma-Pulver streuen Betroffene auf alle verdächtige Stellen und saugen es anschließend ab. Auch hier ist es wichtig, daran zu denken, den Staubsaugerbeutel direkt zu entsorgen und mit kochendem Wasser zu übergießen. 

Sonne

Eines der natürlichsten Mittel gegen Bettwanzen überhaupt ist die Kraft der Sonne. Extreme Temperaturen in beide Richtung meiden die lästigen Blutsauger. Stellen Sie verdächtige Möbel ebenso wie Matratzen und andere Textilien mehrere Stunden in die Sonne. Leider ist das hierzulande nur im Sommer möglich.  

Produkte zur Bettwanzenbekämpfung

Neben den bereits erwähnten Hausmitteln gibt es eine ganze Reihe von Produkten gegen Bettwanzen. Gerade bei frei verkäuflichen Insektiziden ist Vorsicht geboten, da diese auch für andere Organismen wie Menschen und Haustiere gefährlich sein können. Im Zweifel ist ein Schädlingsbekämpfer dabei immer die sichere Variante. 

Schädlingsbekämpfer versprüht Mittel gegen Bettwanze
Kammerjäger bekämpft Bettwanzen mit einem Sprühmittel

Klebestreifen

Durch spezielle Klebestreifen lässt sich eine Barriere um das Bett errichten. Angelockt durch den menschlichen Atem krabbeln die Schädlinge aus ihren Verstecken hervor, um zuzubeißen. Dabei bleiben sie dann am Klebestreifen haften. Diese Methode eignet sich sehr gut, um einen Befall zu erkennen und sich bei einem akuten Befall gegenüber weiteren Bissen zu schützen. 

Klebefallen und Pheromonfallen

Auch hier werden die Parasiten auf eine Klebefläche gelockt. Dazu kommt ein Lockstoff zum Einsatz. Hier handelt es sich meist um Pheromone oder Stoffe, die den Kohlenmonoxid-Ausstoß des menschlichen Atem simulieren. 

Sprays gegen Bettwanzen

Spezielle Sprays gegen Bettwanzen sind frei im Handel beispielsweise in Apotheken oder Drogerien wie Dm und Rossmann erhältlich. Sie enthalten Insektizide, die je nach Mittel unterschiedlich wirken können. Einige Sprays blockieren die Atmung der Tiere, andere beschädigen die Körperoberfläche der Parasiten.

Gemein ist den Sprays, dass sie auch für Mensch und Tier nicht ungefährlich sind. Hier gilt es, genau nach Gebrauchsanweisung vorzugehen. Wichtig ist außerdem: Sprays können immer nur die Ergänzung einer ganzheitlichen Bekämpfung darstellen. Sie ersetzen nicht das Waschen von Textilien und eine gründliche Reinigung. 

Schutzbezüge für Kissen und Matratzen

Es gibt spezielle Schutzbezüge, die das Eindringen von Bettwanzen verhindern. Diese bestehen aus besonders dicht gewebtem Material und besitzen besondere Reißverschlüsse, die ein Durchkommen der Blutsauger unmöglich machen. 

Andere Anti-Wanzen-Bezüge arbeiten mit chemischen Mitteln, die Bettwanzen abschrecken oder töten.  

Prävention: So lässt sich einem Befall vorbeugen

Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit, einen Bettwanzenbefall zu vermeiden. Mit einigen Maßnahmen jedoch lässt sich die Wahrscheinlichkeit erheblich reduzieren:

  • Gebrauchte Gegenstände inspizieren: Flohmarktfunde und andere gebraucht erworbene Gegenstände sollten vor Kauf gründlich untersucht werden. Häutungsreste und Tiere selbst in versteckten Ritzen können ein Hinweis sein. 
  • Aufmerksamkeit bei der Wahl von Hotels: Vor der Buchung macht es ohnehin Sinn, sich die Bewertungen der Ferienunterkunft anzuschauen. Achten Sie hier auf entsprechende Stichwörter wie “Bettwanzen”, “Ausschlag” oder “Juckreiz”. 
  • Gegenstände nicht direkt in Haus und Wohnung bringen: Bei Verdacht empfiehlt es sich, das gebraucht erworbene Möbelstück oder den Koffer nach der Reise nicht direkt in Haus und Wohnung mitzunehmen. Lassen Sie sie beispielsweise im Garten in der Sonne stehen, um eventuell vorhandene Bettwanzen zu vertreiben.   

Meldepflicht

Bei einigen Schädlingen wie beispielsweise Ratten sind Betroffene dazu verpflichtet sie der kommunalen Verwaltung zu melden. Bei Bettwanzen besteht derzeit keine Meldepflicht.