In der Natur sind Ameisen nützlich, in Haus, Wohnung und Garten jedoch eher lästig. Anstatt sie mit Ameisengift zu bekämpfen, genügt es oft schon, sie zu vertreiben. Dafür stehen bewährte und giftfreie Hausmittel zur Verfügung, die Mensch und Umwelt nicht gefährden.
Ein emsiges Völkchen
Ameisen gibt es auf allen Kontinenten. Allein in Nord- und Mitteleuropa sind etwa 190 verschiedene Arten bekannt. Sie unterscheiden sich in Farbe, Größe und in der Art des Nestbaus. Manche Arten leben unterirdisch, andere errichten Hügelnester oder nisten sich in altem Holz oder sonstigen Hohlräumen ein. Die fleißigen Insekten sind in Staaten organisiert und verfügen über eine erstaunliche kollektive Intelligenz. Orientierung und Informationsaustausch erfolgen teils über den Tastsinn, teils anhand von Duftstoffen. Die verschiedenen Ameisenarten nutzen unterschiedliche Nahrungsquellen – von Insekten über Pflanzensäfte und Samen bis hin zu Tierkadavern.
Probleme mit Ameisen in Haus und Garten
Einige Ameisenarten dringen bei der Nahrungssuche auch in Häuser vor. Mit besonderer Vorliebe stürzen sie sich dabei in der Küche auf Fleischwaren und Süßes. Sind sie fündig geworden, so legen sie eine Duftspur, damit auch ihre Artgenossen die Futterquelle finden. Auf diese Weise entstehen die typischen Ameisenstraßen. Um dem vorzubeugen, sollten Sie Essbares (auch Tierfutter) stets in dicht verschlossenen Behältnissen aufbewahren und Abfälle täglich entsorgen.
Im Garten kann die Schwarzgraue Wegameise zum Problem werden. Sie baut ihr Nest vorzugsweise unter Steinen. Befindet es sich unter einem Weg oder unter der Terrasse, können dadurch ganze Platten absacken. Die Gelbe Wiesenameise dagegen nistet sich gern im Rasen ein und hält sich dort Kolonien schädlicher Wurzelläuse, von deren Honigtau sie sich ernährt.
Welche Hausmittel helfen wirklich?
Unabhängig davon, um welche Ameisenart es sich handelt gilt: Die Insekten lassen sich sehr gut mit Hausmitteln bekämpfen und vertreiben. Das spart nicht nur Geld, sondern Sie verzichten auf Gift und schonen die Umwelt.
Backpulver und Hirschhornsalz
Ein wirksames Hausmittel zur Ameisenbekämpfung stellt ein Gemisch aus Backpulver und Zucker dar. Das Pulver wird dort als Köder ausgelegt, wo die Insekten aktiv sind. Anstelle des Backpulvers lässt sich auch Hirschhornsalz verwenden. Gewöhnliches Salz dagegen hat keine Wirkung.
Die Bekämpfung mit Backpulver und Hirschhornsalz erweist sich als effektiv und ist umweltfreundlicher als Ameisengift. Da die Tierchen dabei aber qualvoll ums Leben kommen, sollten Sie es zunächst mit sanfteren Mitteln versuchen. So führt das Backpulver beziehungsweise das darin enthaltene Natron dazu, dass der Magen der Tierchen sich aufbläht. Das geht solange bis er platzt und die Ameisen auf diese Weise getötet werden. Hirschhornsalz wirkt ähnlich.
Ameisen vertreiben mit Gerüchen
Weitaus tierfreundlicher ist es, die Ameisen zu vertreiben oder ihnen den Weg zur Nahrungsquelle zu versperren. Starke Gerüche beeinträchtigen den Orientierungssinn der Ameise. Vor dem Nest oder entlang einer Ameisenstraße ausgelegt, können sie die Insekten vertreiben. Unter anderem haben sich dafür folgende Hausmittel bewährt:
- Lavendel
- Minze
- Zitronenschale
- Essig oder Essigessenz
- Gewürznelken
- Chilli
- Farnwedel
- Zimt oder Zimtöl
- Kaffee oder Kaffeesatz
Kräuter und Gewürze wirken besonders intensiv in Form von Konzentraten oder ätherischen Ölen. Kaffeesatz dient zugleich als Düngemittel für Ihre Pflanzen und hilft außerdem auch noch gegen Schnecken.
Barrieren gegen Ameisen errichten
Ameisen meiden alkalische Stoffe. Schon einfache Hausmittel wie Kreide, Kalk oder Babypuder werden für sie zur unüberwindlichen Barriere. Eine Kalkspur oder ein dicker Kreidestrich genügt, um sie von der Terrasse oder von der Eingangstür fernzuhalten. Der Haken an der Sache: Die Barriere hält immer nur bis zum nächsten Regen.
Als Hausmittel gegen Ameisen gilt auch eine Barriere aus Schmierfett. Um den Tierchen den Weg ins Haus zu versperren, sollten Sie darüber hinaus Ritzen und Fugen mit Silikon abdichten.
Umzugshilfe für den Ameisenbau
Ein Ameisennest im Rasen kann den Boden aushöhlen. Mit etwas Geschick lässt sich der ganze Insektenstaat jedoch umsiedeln. Füllen Sie dazu einen großen Blumentopf mit trockenem Gras, geben etwas Marmelade oder Honig hinein und stülpen Sie ihn über das Nest. Nach einer Weile ziehen die Ameisen um und nehmen auch ihre Eier mit in den Topf. Diesen nehmen Sie dann mit einer Schaufel hoch und verfrachten ihn an einen geeigneteren Standort.
Fazit
In Haus, Wohnung oder Garten können Ameisen zur Plage werden. Anstelle von Ameisengift genügen oft schon einfache Hausmittel, um sie zu vertreiben. Backpulver oder Hirschhornsalz sollten nur im äußersten Notfall zum Einsatz kommen, da die Insekten daran qualvoll sterben.