Unsere Häuser sind für verschiedene Arten von Schädlingen anfällig. Doch es ist definitiv etwas Besonderes, sich einem ganzen Staat gegenüberzusehen. Genau das passiert, wenn Ameisen unser Zuhause heimsuchen. Setzt im wahrsten Sinne des Wortes das große Krabbeln ein, entsteht potenzieller Schaden für unser Haus und unsere Gesundheit. Also was tun, um buchstäblich eine ganze Nation wieder loszuwerden?
Wie Ameisen ins Haus gelangen und sich dort einrichten
Ameisen finden spielend leicht den Zugang zu Häusern. Sie nutzen undichte Stellen und krabbeln beispielsweise durch Fenster oder aus den Fugen. Sichten Sie vereinzelte Ameisen im Haus, ist das noch kein Grund zur Besorgnis. Mitunter kommt es vor, dass sich die Tiere auf ihren Wegen schlicht verirren.
Sind sie allerdings gezielt auf Nahrungssuche, können aus ein paar Ameisen schnell ein paar mehr werden. Denn sie setzen Duftstoffe ein, um ihren Artgenossen den Weg zu Futterquellen zu zeigen. Auf diese Weise entstehen auch die typischen Ameisenstraßen. Zudem beginnen die Tiere sich zu vermehren, sobald sie einen Nistplatz besiedeln.
Ameisen im Haus, aber keine Straße?
Es befinden sich regelmäßig mehrere Ameisen im Haus, aber es gibt keine Straße? Das ist ein typisches Anzeichen dafür, dass es Schlupflöcher in der Bausubstanz gibt. Die Ameisen gelangen beispielsweise über undichte Fenster oder Fugen in das Hausinnere.
Meist gibt es auch hier eine Straße, sie ist für das menschliche Auge nur nicht sichtbar. Die Ameisenstraße befindet sich dann beispielsweise hinter einer Sockelleiste. Hier gilt es die entsprechenden Schlupflöcher abzudichten.
So finden Sie das Nest
Es muss nicht zwangsweise passieren, dass Ameisen sich direkt im Haus einrichten. In manchen Fällen nutzen Sie Häuser lediglich als Zugang zu Nahrungsquellen und behalten ihr Nest außerhalb. Allerdings sind unsere Häuser aufgrund des geschützten Unterschlupfs und des reichhaltigen Nahrungsangebots reizvoll. Küche, Vorratskammer, Keller – überall dort, wo Leckerbissen in Form von eiweiß- und zuckerhaltigen Lebensmitteln oder Tierfutter warten, zieht es die Ameise hin. Was sie konkret reizt, ist auch artenabhängig.
Neben dem Reiz des Nahrungsangebots bieten Häuser einen geschützten Unterschlupf für das Ameisenvolk. Poröse Innen- oder Außenwände, unter Fußbodenbelägen oder hinter Möbelstücken – all das sind potenzielle Schlupfwinkel. Aufgrund ihrer geringen Körpergröße finden die Tiere an vielen Stellen Platz für Ihr Nest. Um das Ameisennest zu finden, helfen folgende Tipps:
- Umgebung prüfen: Oft befindet sich das Nest außerhalb des Hauses. Hier deuten kleine Erdhügel auf den Unterschlupf hin. Beliebte Plätze sind im Rasen oder in Ritzen beispielsweise zwischen Terrassenplatten.
- Der Ameisenstraße folgen: Wenn es eine Ameisenstraße gibt, kann diese eine offensichtliche Spur zum Nest der kleinen Plagegeister sein.
- Beobachtung: Beobachten Sie die Tierchen. Mit etwas Glück führen Sie die Insekten selbst zu ihrer Behausung.
- Tote Ameisen als Hinweis: Um das Ameisennest herum befinden sich oft mehrere tote Vertreter ihrer Art.
- Gängige Stellen überprüfen: Ameisen bevorzugen warme und leicht feuchte Nistplätze. Es empfiehlt sich hinter Möbelstücke, in der Nähe des Badezimmers und an Fenstern nachzuschauen.
Mittel gegen Ameisen
Welche Mittel gegen Ameisen in Wohnung und Haus helfen, haben wir im Folgenden zusammengefasst. Dabei muss es nicht immer gleich die Chemiekeule sein. Essig und Lavendelöl zum Beispiel haben sich als effektives Hausmittel gegen die emsigen Insekten erwiesen.
Produkte von Pulver bis Spray
Käuflich erhältliche Mittel sind zumeist sehr effektiv, jedoch nicht ganz unbedenklich. So enthalten sie Pestizide, die auch für andere Organismen schädlich sein können. Hier ist ein verantwortungsvoller Umgang gefragt. Folgende Mittel helfen einen Ameisenbefall zu bekämpfen:
- Köderdosen: Auf Ameisenstraßen oder beim Nest platziert, nehmen die Tiere das Gift auf und tragen es weiter. So tötet es den ganzen Staat.
- Streu, Pulver, Granulat: Direkt auf die Ameisenstraßen gestreut sind diese Varianten effektiv, aber nicht praktikabel, wenn Kleinkinder oder Haustiere im Haushalt leben.
- Ameisenspray: Erlaubt es, die Tiere punktgenau zu bekämpfen und beispielsweise direkt das Nest zu besprühen. Vorsicht: Nicht einatmen!
Lohnt der Griff zum Ameisengift?
Ameisengifte gelten zwar als effektiv, aber nicht als unbedenklich. Denn sie stellen aufgrund ihrer Inhaltsstoffe ein Risiko für die menschliche Gesundheit und die von Haustieren dar. Setzen Sie es an außen zugänglichen Stellen es Hauses wie beispielsweise der Terrasse ein, birgt es auch ein Risiko für andere Tiere wie Bienen.
Ameisen sind abseits unserer Häuser zudem nützliche Tiere. Daher ist es weder die erste noch beste Wahl, sie zu vergiften. Es lohnt den Versuch, Ameisen mit Hausmitteln zu bekämpfen. Diese sind leicht erhältlich und kostengünstig.
Die verschiedenen Arten von Hausmitteln
Grundlegend existieren drei Möglichkeiten, um mit einem Ameisenvolk umzugehen. Es lässt sich umsiedeln, vertreiben oder beseitigen. Das gezielte Umsiedeln gelingt natürlich nur, wenn sich das Nest finden lässt und ein direkter Zugang besteht.
Bevor das eigentliche Hausmittel zum Einsatz kommt, lohnt es zunächst, den Tieren den Zugang zu erschweren. Stellen Sie sicher, Nahrungsmittel gut verschlossen und damit unzugänglich aufzubewahren. Reinigen Sie die sichtbaren Wege im Haus. Damit lassen sich die von den Tieren gesetzten Duftspuren beseitigen. Nach diesen ersten Maßnahmen stehen Hausmittel für die weitere Bekämpfung zur Auswahl. Als wirksam erweist es sich, auf den Geruchssinn der Insekten einzuwirken und damit ihren Orientierungssinn zu stören. Dadurch finden sie den Weg zu Futterorten im Haus wie der Küche nicht mehr. Geeignete Mittel sind:
- Essig oder Essigessenz
- Zitronenschalen
- Lavendelöl
- Teebaumöl
- Gewürze beziehungsweise Kräuter wie Thymian, Majoran, Zimt, Lorbeer oder Eukalyptus
Backpulver als umstrittenes Mittel
Ein umstrittenes Mittel stellen auf die Ameisenstraße beziehungsweise die Ameisen gestreutes Backpulver oder Natron dar. Das enthaltene Natriumhydrogencarbonat vergiftet eine Ameise langsam und tötet das Tier somit qualvoll. So bläht das Backpulver den Magen der Tiere auf, bis dieser platzt. Alternative Hausmittel sind diesbezüglich die bessere Wahl, beispielsweise auch im frühen Stadium, wenn es noch keine Strasse gibt.