Egal, ob Marder auf dem Dach, ein Wespennest im Garten oder Motten in der Küche: Eine professionelle Schädlingsbekämpfung bekämpft nicht nur das Problem, sondern beseitigt auch die Ursache. Zudem trifft sie Vorkehrungen, um einen erneuten Befall zu verhindern. Welche Mittel dabei zum Einsatz kommen, Kosten für einen Kammerjäger und wie Betroffene seriöse Anbieter in ihrer Nähe finden.
Qualifizierte Kammerjäger verfügen über eine dreijährige Ausbildung und besitzen tiefgehende Kenntnisse in den Bereichen der Biologie und Chemie. Das befähigt sie, Pestizide und Insektizide sachgerecht anzuwenden. Darüber hinaus sind sie dazu befugt, Maßnahmen durchzuführen, die Privatpersonen nicht erlaubt sind. Dazu zählt beispielsweise das Entfernen von Wespennestern oder das Fangen von Mardern.
Kosten für eine Schädlingsbekämpfung
Was der Einsatz eines Kammerjägers kostet, hängt vor allem von der Art des Schädlings und dem Ausmaß des Befalls ab. Die Entfernung eines Wespennestes beispielsweise dauert nur etwa ein bis zwei Stunden und erfordert eine einzige Anfahrt. Ein Befall durch Ratten hingegen ist deutlich komplexer und es sind meist mehrere Termine nötig.
Die folgende Liste gibt einen Überblick über die Kosten einer Schädlingsbekämpfung. Bei der Anzahl der Termine, der Dauer und den Kosten handelt es sich jeweils um Durchschnittswerte:
Schädlingsbefall | Kosten | Benötigte Termine | Dauer bis zur vollständigen Beseitigung |
Bettwanzen | 200 – 500 € | 2-3 | Mehrere Wochen |
Flöhe | 100 – 300 € | 2-3 | Mehrere Wochen |
Holzschädlinge | 300 – 1000 € | Variabel | Variabel (je nach Befallsgrad) |
Hornissen (Hornissennest entfernen) | 150 bis 250 € | 1 | 1 Tag |
Käfer (Speckkäfer, Kornkäfer, Mehlkäfer) | 100 – 300 € | 1-2 | Einige Tage bis Wochen |
Mäuse | 100 – 250 € | 1-3 | Einige Tage bis Wochen |
Marder | 150 – 350 € | Variabel | Variabel |
Motten | 100 – 250 € | 1-2 | Einige Tage bis Wochen |
Ratten | 150 – 300 € | 2-3 | Mehrere Wochen |
Tauben | 150 – 400 € | Variabel | Dauerhaft (Taubenabwehr) |
Wespen (Wespennest entfernen) | 100 bis 200 € | 1 | 1 Tag |
Wer trägt die Kosten für den Einsatz?
Die Rechnung für den Schädlingsbekämpfer zahlt grundsätzlich immer der Eigentümer des Gebäudes. In einer Mietwohnung hat demnach der Vermieter die Kosten zu tragen. Der Mieter muss lediglich dann die Kosten übernehmen, wenn der Schädlingsbefall auf sein Fehlverhalten zurückzuführen ist. Das lässt sich jedoch selten zweifelsfrei nachweisen.
Sind die Kosten umlagefähig?
Handelt es sich um präventive Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung in gemeinschaftlich genutzten Bereichen, dann sind die Kosten umlagefähig. Dabei kann es sich beispielsweise um präventive Maßnahmen gegen Ratten im Bereich der gemeinschaftlich genutzten Mülltonnen oder im Treppenhaus handeln.
Umlagefähig sind die Kosten jedoch nur, wenn es sich um laufende Kosten handelt und der Vermieter den Mieter im Mietvertrag darauf hinweist.
Wann zahlt die Hausratversicherung?
In der Regel kommt die Hausratversicherung nicht für die Schädlingsbekämpfung auf. Eigentümern bietet sich jedoch die Möglichkeit, entsprechende Zusatzversicherungen abzuschließen.
Seriöse Schädlingsbekämpfung in der Nähe finden
Fest am Markt etabliert sind bundesweite Schädlingsbekämpfer wie Rentokil und Apex. Daneben gibt es auch eine ganze Reihe kleinerer Unternehmen, die gute Arbeit leisten.
Leider kommt es, wie auch der Naturschutzbund berichtet, immer wieder zu Zwischenfällen mit unseriösen Schädlingsbekämpfern. Diese schaden Kunden entweder durch überzogene Preise oder durch eine unprofessionelle Dienstleistung. Damit es keine bösen Überraschungen gibt, ist es ratsam, bei der Wahl des Kammerjägers auf folgende Kriterien zu achten:
- Sachkundenachweis: Nach abgeschlossener Berufsausbildung erhalten qualifizierte Kammerjäger eine Prüfurkunde der IHK. Ein professioneller Kammerjäger sollte diese vorweisen können. Zudem verfügen einige Anbieter über zusätzliche Zertifizierungen wie ein TÜV-Siegel.
- Rezensionen: Authentische und aussagekräftige Kundenbewertungen helfen, die Seriosität eines Unternehmens einzuschätzen.
- Mitgliedschaften: Mitgliedschaften in Verbänden wie dem Deutschen Schädlingsbekämpfer Verband (DSV) erhöhen ebenfalls die Glaubwürdigkeit.
- Preistransparenz: Professionelle Unternehmen informieren Kunden jederzeit über die Kosten. Das gilt auch für Zuschläge bei einem Notdienst.
- Kundenumgang: Ein qualifizierter Kammerjäger wird seine Kunden niemals drängen, sondern stets transparent beraten.
Biologische oder chemische Schädlingsbekämpfung
Wie in anderen Bereichen auch rücken auch in der Schädlingsbekämpfung zunehmend ökologische Mittel in den Fokus. Professionelle Anbieter arbeiten dabei sowohl mit konventionellen als auch mit biologischen Mitteln.
Maßnahmen der biologischen Schädlingsbekämpfung sind beispielsweise folgende:
- Biologische Kontrolle: Einsatz von natürlichen Feinden der Schädlinge wie Raubinsekten, Parasiten oder Mikroorganismen, um Schädlingspopulationen zu regulieren. Zum Beispiel lassen sich Marienkäfer zur Bekämpfung von Blattläusen einsetzen.
- Mechanische und physikalische Methoden: Einsatz von Fallen, Barrieren, Hitze- oder Kältebehandlungen. Beispiele hierfür sind Leimfallen, Lichtfallen, Pheromonfallen, das Einsetzen von Fliegengittern oder das Ausbringen von Mulch gegen Unkräuter.
- Kultur- und Anbaupraktiken: Änderungen in den Anbaumethoden in der Landwirtschaft, wie Fruchtwechsel, Zwischenfruchtanbau oder die Auswahl resistenter Pflanzensorten, um Schädlingen vorzubeugen.
- Natürliche Repellents: Verwendung von Pflanzen oder Substanzen, die für bestimmte Schädlinge abschreckend wirken. Zum Beispiel kann der Anbau von bestimmten Pflanzen wie Lavendel oder Minze helfen, bestimmte Insekten fernzuhalten.
- Habitatgestaltung: Schaffung von Umgebungen, die für natürliche Schädlingsfeinde förderlich sind, wie das Anlegen von Nistplätzen für Vögel und Fledermäuse, die Insekten fressen.
- Biologische Pestizide: Verwendung von Pestiziden, die auf natürlichen Substanzen basieren, wie Neemöl, Pyrethrin oder Diatomeenerde.
- Verhaltensmanipulation: Nutzung von Pheromonen oder anderen Mitteln, um das Verhalten von Schädlingen zu beeinflussen, z.B. um sie von Kulturen fernzuhalten oder in Fallen zu locken.
Wann ein Schädlingsbekämpfer Sinn macht
Es gibt eine Reihe an Schädlingen, die Betroffene durchaus selbst in den Griff bekommen können. Neemöl beispielsweise bietet ein wirksames Hausmittel gegen verschiedene Pflanzenschädlinge wie Trauermücken, Blattläuse und Schnecken. Auch bei einzelnen Mäusen ist es durchaus möglich, durch Mausefallen das Problem selbst zu bekämpfen.
In vielen Fällen reichen eigene Maßnahmen jedoch nicht aus. Das gilt gerade bei Schädlingen, die einen hohen Leidensdruck verursachen und sehr hartnäckig sind wie Flöhe, Kakerlaken und Bettwanzen. Richtig gefährlich wird es bei Mäusen und Ratten, die als Überträger von Krankheitserreger gelten. Dabei sind einige Schädlinge nicht nur gefährlich, sondern können auch erhebliche Sachschäden verursachen. Allen voran sind hier Marder im Auto zu nennen. Doch auch Motten im Kleiderschrank können zu erheblichen Schäden führen.
Unglücklicherweise haben viele Schädlinge die Eigenschaft, sich unter den passenden Bedingungen schnell zu vermehren. Es empfiehlt sich deshalb, eher früher als später auf eine Schädlingsbekämpfung zu setzen.