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Rattenkot erkennen und unterscheiden: Welche Krankheiten er überträgt

Rattenkot

Materialschäden, zerstörte Vorräte, Krankheiten bis hin zur psychischen Belastung – eine Rattenplage im Haus oder Garten hat fast immer äußerst unangenehme Folgen. Zum Glück gibt es Möglichkeiten, die schädlichen Nagetiere frühzeitig zu entdecken und effizient zu bekämpfen. An erster Stelle steht hier das rechtzeitige Erkennen von Rattenkot. Wie sich dieser erkennen und von Igel- und Mäusekot unterscheiden lässt und was es zu beachten gilt.

Wie sieht Rattenkot aus?

Wie Rattenkot aussieht, lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn in Deutschland leben sowohl Hausratten (suchen die Nähe zum Menschen) als auch Wanderraten (bevorzugen Felder und Gärten). Achten Sie zur Unterscheidung des Kots auf die Größe. Der Kot von Hausratten ist maximal zwei Zentimeter lang und hat häufig die Form eines leicht gebogenen, schmalen „Würstchens“. Seine Farbe ist hell- bis mittelbraun.

Im Gegensatz dazu sind die Ausscheidungen von Wanderraten a) breiter und länger (bis zu drei Zentimeter) sowie b) dunkler (bräunlich bis schwarz). Wanderratenkot liegt zudem – anders als Hausrattenkot – typischerweise auf einem Haufen und nicht weit verstreut.

Unterschied zwischen dem Kot einer Hausratte und dem Kot einer Wanderratte

Vorsicht: Bitte nicht aus nächster Nähe betrachten!

Als Laie sollten Sie es unbedingt unterlassen, Rattenkot ohne Schutzmaßnahmen aus der Nähe zu begutachten. In den Ausscheidungen der Nagetiere befinden sich häufig Krankheitserreger und Parasiten. Beim Einatmen von kontaminiertem Staub besteht die Gefahr, dass es zu einer Ansteckung mit einer Krankheit, Viren, Bakterien oder Parasiten kommt.

Oft herrscht Unklarheit: Mäusekot oder Rattenkot?

Kot von Ratte, Marder, Igel, Maus, Waschbär im Vergleich

Auch ohne professionelle Bilder und fachmännische Expertise ist es möglich, den Unterschied zwischen Ratten- und Mäusekot zu erkennen. Ein zentrales Unterscheidungsmerkmal ist die Größe. Mäusekot ist deutlich kleiner als Rattenkot – maximal 0,6 cm. Außerdem sind Mäuseexkremente üblicherweise kugelförmig, schwarz und nicht glänzend. Frische Rattenausscheidungen besitzen hingegen eine glänzende Oberfläche.

Größe und Form: Die äußeren Unterschiede zu anderem Tierkot

Für Laien ist es auf den ersten Blick schwer, Rattenkot und die Exkremente anderer Tiere auseinanderzuhalten. Hier ist eine kurze Liste
mit auffälligen Merkmalen:

  • Siebenschläferkot ist ein bis zwei Zentimeter lang, geruchlos und bohnenförmig
  • Igelkot ist drei bis sechs Zentimeter lang, walzenförmig gerollt mit spitz zulaufenden Enden und manchmal mit Insekten gespickt
  • Marderkot ist acht bis zehn Zentimeter lang, wurstförmig und häufig durchsetzt mit Futterresten wie Obstkernen oder Federn

Typische Orte, an denen Rattenkot vorkommt

Rattenköttel findet man überall dort, wo sich Ratten gerne aufhalten. Dies kann sowohl im Haus als auch außerhalb der Fall sein. Typische Orte sind Schuppen, Keller, Dachböden und Vorratsschränke. Beliebt sind außerdem Komposter und versteckte Ecken sowie Laufwege im Garten.

Rattenexkremente: Diese Krankheiten drohen

Ganz abgesehen vom unangenehmen Geruch und dem unappetitlichen Anblick: Rattenkot kann Erkrankungen hervorrufen, die im schlimmsten Fall lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Derzeit sind rund 120 Infektionskrankheiten bekannt, die durch Rattenexkremente ausgelöst werden können – sofern es zu einer Übertragung via Haut, Schleimhaut oder Atemwege kommt. Zu den prominentesten Infektionskrankheiten gehören:

  • Hantavirus
  • Salmonellen
  • Typhus
  • Leptospirose
  • Toxoplasmose
  • Trichinose
  • Ruhr
  • Cholera
  • Tollwut
  • Tuberkulose

Die Bandbreite der potenziellen Gefahren ist erstaunlich groß und sollte Grund genug zur Vorsicht im Umgang mit den gefährlichen Hinterlassenschaften von Ratten sein.

Mehrere Tage oder sogar Wochen – Wie lange ist Rattenkot infektiös?

Kot einer Hausratte
Kot einer Hausratte

Die Dauer der Infektiosität hängt von verschiedenen Umständen wie den Witterungsbedingungen und der Art des Virus bzw. Krankheitserregers ab. Generell gilt: Viele Viren und Krankheitserreger überleben problemlos mehrere Tage an der frischen Luft. Im Fall von Hantaviren muss sogar von einer zweiwöchigen Gefährdungsphase ausgegangen werden.

Unsichtbare Gefahr durch Hantaviren im Kot von Ratten

Infizierte Nagetiere übertragen Hantaviren in der Regel über Viren-belastete Stäube. Aufwirbelnder Staub mit Elementen von Rattenkot stellt somit eine besondere Gefahr für Menschen dar. Die Folgen einer Infektion sind vielfältig: Fieber, Schmerzen, Blutungen bis hin zu akutem Nierenversagen.

Welche weiteren Hinweise auf Ratten im Haus oder Garten

Neben den unvermeidlichen Hinterlassenschaften gibt es einige weitere, untrügliche Zeichen, die für das Vorhandensein von Ratten sprechen. Insbesondere Nagespuren, frische Laufwege und der charakteristische Uringeruch (wie Ammoniak) deuten darauf hin, dass Ratten ins Haus oder den Garten vorgedrungen sind.

Sicher und schnell: So entfernen Sie Rattenkot

Falls nur geringe Kotmengen vorhanden sind und außerdem keine weiteren Anzeichen für einen Rattenbefall vorliegen, können Sie Entfernung von Rattenkot selbst durchführen. Zum Schutz sollten Sie Latexhandschuhe, einen Mundschutz und einen Arbeitsoverall tragen. Sammeln Sie die Exkremente auf, geben Sie sie in einen Plastikbeutel und verschließen Sie diesen. Anschließend desinfizieren Sie die betroffene Fläche gründlich. Bei größeren Kotmengen kontaktieren Sie am besten einen professionellen Schädlingsbekämpfer. Wichtig außerdem: Melden Sie jede Sichtung von Ratten dem örtlichen Gesundheitsamt.

Drei Tipps zur Vorbeugung von Ratten

  1. Vermeiden Sie die Lagerung von viel Geäst im Komposter, da dieses den Ratten als Unterschlupf dient.
  2. Schaffen Sie sich eine Katze an und lassen Sie diese – oder die Katze eines Nachbarn – regelmäßig im Garten herumstreunen. Ratten gehen Katzen prinzipiell aus dem Weg.
  3. Entsorgen Sie keine Essensreste über die Toilette, da dies Ratten anlockt. Ratten können gut tauchen und gelangen über die Kanalisation ins Haus.